Kaiserschnitzel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Kaiserschnitzel-Rezept von Maria Anna Neudecker 1805.jpg|mini|Historisches Rezept zum Kaiserschnitzel von Maria Anna Neudecker, 1805]]
[[Datei:Kaiserschnitzel-Rezept von Maria Anna Neudecker 1805.jpg|mini|Historisches Rezept zum Kaiserschnitzel von Maria Anna Neudecker, 1805]]
Ein Rezept mit dem Namen Kaiserschnitzel wurde 1805 von Maria Neudecker in Böhmen publiziert.<ref>[http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/opus4/files/17500/neudecker_1805_koechin.pdf Maria Anna Neudecker: Die Bayersche Köchin in Böhmen, Karlsbad, 1805, S. 95] (pdf) (Digitalisat der Goethe-Universität Frankfurt/Main</ref> Es fand auch Eingang in die führenden Kochbücher der Vertreter der [[Wiener Küche]]<ref>Kälberne Schnitzel mit Rahm-Soß, in: Ignatz Gartler, Barbara Hikmann, F. Zenker: Allgemein bewährtes Wiener Kochbuch, Wien, 1828, S. 110</ref><ref>Kaiserschnitzeln in einer Rahmsauce nach Wiener Küche, in: Wilhelmine Auguste Schnmidt: Allgemeines Kochbuch, Leipzig , 1861, S. 12</ref><ref>Kaiserschnitzel, in: [https://archive.org/stream/bub_gb_oP8yAQAAMAAJ#page/n127/mode/2up Louise Seleskowitz: Wiener Kochbuch, Wien, 1883, S. 128]</ref><ref>Kaiserschnitzel: Anna Bauer: Die praktische Wiener Köchin, Wien, 1895 (7. Auflage), S. 136 </ref> wie der süddeutschen Küche.<ref>Kälberne Schnitzel mit sauern Schmetten, in: Magdalena Dobr. Rettig: Die Hausköchin, Königgräß und Prag, 1838, S. 93</ref><ref>Kaiserschnitzeln in einer Ramsoß, in: Daisenberger, Maria Katharina: Bayersches Kochbuch - Erster Theil, München, Paßau und Regensburg 1837, bei J.M. Daisenberger, S.71</ref><ref>Kaiserschnitzeln, in: Kastner, Rosina: Vollständiges Tiroler Kochbuch für deutsche und wälsche Küche, Innsbruck 1855, Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, S.109</ref><ref>Kaiserschnitzel, in: [http://austria-forum.org/af/Web_Books/Kochen/Die_sueddeutsche_Kueche Katharina Prato: Die süddeutsche Küche, S. 118] – Digitalisat, 1858</ref><ref>Wienerschnitze mit Rahmsauce, in: Oppre, Anna: Das Neue Kochbuch für das deutsche Haus, Augsburg 1879, Verlag der Kranzfelderschen Buchhandlung, S.262</ref><ref>Kaiserschnitzel, in: Anna Wehinger: Dornbirner Kochbuch – Köstlichkeiten der Vorarlberger Küche, Dornbirn, 1889</ref> Es wurde auch in die deutsche Küche aufgenommen, so etwa nach dem Tode von [[Henriette Davidis]] in der Erweiterung des "Praktischen Kochbuchs".<ref>Kaiserschnitzel, in: Davidis, Henriette; Walter, Marie: Henriette Davidis Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche neu bearbeitet und herausgegeben von Marie Walter, Berlin 1929, Globus Verlag g.m.b.H. Berlin, S.93</ref> Es findet sich auch in Kochbüchern für spezielle Zielgruppen, wie Diabetiker<ref>Kaiserschnitzel, in:  Hermine von Gilgen: Kochbuch für Zuckerkranke, Wien, 1897, S. 33 (2. Auflage 1903)</ref><ref>{{Literatur |Autor=A. Fischer, H. Fischer |Titel=Diätetische Küche für Klinik, Sanatorium und Haus |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=1913 |DOI=10.1007/978-3-642-91160-6 |Seiten=79}}</ref> oder Soldaten.<ref>Wiener Kaiserschnitzeln, in: Kochbüchlein für Soldaten im Felde, Jäger und Touristen, München 1868, S. 11</ref> In seiner Dokumentation der österreichischen Küchensprache vermerkte [[Heinz Pohl]] das Kaiserschnitzel als „Rahmschnitzel aus der Kalbsnuss (mit Petersil und Kapern, auch Sardellen)“''.''<ref>Kaiserschnitzel, in: Heinz Pohl: Die österreichische Küchensprache: ein Lexikon der typisch österreichischen kulinarischen Besonderheiten : mit sprachwissenschaftlichen Erläuterungen, Wien, Praesens-Verlag 2007, S. 83</ref><ref name=":0">Kaiserschnitzel, in: Heinz Pohl: Von Apfelstrudel bis Zwetschkenröster. Kleines Handbuch der österreichischen Küchensprache, Wien 2008, S. 58, 109</ref>  
Ein Rezept mit dem Namen Kaiserschnitzel wurde 1805 von Maria Neudecker in Böhmen publiziert.<ref>[http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/opus4/files/17500/neudecker_1805_koechin.pdf Maria Anna Neudecker: Die Bayersche Köchin in Böhmen, Karlsbad, 1805, S. 95] (pdf) (Digitalisat der Goethe-Universität Frankfurt/Main</ref> Es fand auch Eingang in die führenden Kochbücher der Vertreter der [[w:Wiener Küche|Wiener Küche]]<ref>Kälberne Schnitzel mit Rahm-Soß, in: Ignatz Gartler, Barbara Hikmann, F. Zenker: Allgemein bewährtes Wiener Kochbuch, Wien, 1828, S. 110</ref><ref>Kaiserschnitzeln in einer Rahmsauce nach Wiener Küche, in: Wilhelmine Auguste Schnmidt: Allgemeines Kochbuch, Leipzig , 1861, S. 12</ref><ref>Kaiserschnitzel, in: [https://archive.org/stream/bub_gb_oP8yAQAAMAAJ#page/n127/mode/2up Louise Seleskowitz: Wiener Kochbuch, Wien, 1883, S. 128]</ref><ref>Kaiserschnitzel: Anna Bauer: Die praktische Wiener Köchin, Wien, 1895 (7. Auflage), S. 136 </ref> wie der süddeutschen Küche.<ref>Kälberne Schnitzel mit sauern Schmetten, in: Magdalena Dobr. Rettig: Die Hausköchin, Königgräß und Prag, 1838, S. 93</ref><ref>Kaiserschnitzeln in einer Ramsoß, in: Daisenberger, Maria Katharina: Bayersches Kochbuch - Erster Theil, München, Paßau und Regensburg 1837, bei J.M. Daisenberger, S.71</ref><ref>Kaiserschnitzeln, in: Kastner, Rosina: Vollständiges Tiroler Kochbuch für deutsche und wälsche Küche, Innsbruck 1855, Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, S.109</ref><ref>Kaiserschnitzel, in: [http://austria-forum.org/af/Web_Books/Kochen/Die_sueddeutsche_Kueche Katharina Prato: Die süddeutsche Küche, S. 118] – Digitalisat, 1858</ref><ref>Wienerschnitze mit Rahmsauce, in: Oppre, Anna: Das Neue Kochbuch für das deutsche Haus, Augsburg 1879, Verlag der Kranzfelderschen Buchhandlung, S.262</ref><ref>Kaiserschnitzel, in: Anna Wehinger: Dornbirner Kochbuch – Köstlichkeiten der Vorarlberger Küche, Dornbirn, 1889</ref> Es wurde auch in die deutsche Küche aufgenommen, so etwa nach dem Tode von [[w: Henriette Davidis|Henriette Davidis]] in der Erweiterung des "Praktischen Kochbuchs".<ref>Kaiserschnitzel, in: Davidis, Henriette; Walter, Marie: Henriette Davidis Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche neu bearbeitet und herausgegeben von Marie Walter, Berlin 1929, Globus Verlag g.m.b.H. Berlin, S.93</ref> Es findet sich auch in Kochbüchern für spezielle Zielgruppen, wie Diabetiker<ref>Kaiserschnitzel, in:  Hermine von Gilgen: Kochbuch für Zuckerkranke, Wien, 1897, S. 33 (2. Auflage 1903)</ref> oder Soldaten.<ref>Wiener Kaiserschnitzeln, in: Kochbüchlein für Soldaten im Felde, Jäger und Touristen, München 1868, S. 11</ref> In seiner Dokumentation der österreichischen Küchensprache vermerkte [[w:Heinz Pohl|Heinz Pohl]] das Kaiserschnitzel als „Rahmschnitzel aus der Kalbsnuss (mit Petersil und Kapern, auch Sardellen)“''.''<ref>Kaiserschnitzel, in: Heinz Pohl: Die österreichische Küchensprache: ein Lexikon der typisch österreichischen kulinarischen Besonderheiten : mit sprachwissenschaftlichen Erläuterungen, Wien, Praesens-Verlag 2007, S. 83</ref><ref name=":0">Kaiserschnitzel, in: Heinz Pohl: Von Apfelstrudel bis Zwetschkenröster. Kleines Handbuch der österreichischen Küchensprache, Wien 2008, S. 58, 109</ref>  


=== Variante a la Anna Plochl ===
=== Variante a la Anna Plochl ===
Eine andere Variante eines “Kaiserschnitzels”, das den damaligen Rezepten zu Kalbfleischklöschen entspricht, geht zurück auf [[Anna Plochl]]. In ihrem Mitte des 19. Jahrhunderts verfassten handschriftlichem Kochbuch – das sog. Anna Plochl-Kochbuch – findet sich ein Kaiserschnitzelrezept, das faschiertes Kalbfleisch, vermischt mit in Milch geweichten Semmelscheiben, als Grundlage für Schnitzel nimmt, die in Rinderbrühe (Suppe) gekocht bzw. gedünstet werden. Diese Rezepte wurden aber erst zum Ende des 20. Jahrhunderts ausgestellt bzw. publiziert.<ref>Kaiserschnitzel, in: Herta Neunteufl: Das Erzherzog Johann Kochbuch, Graz 1990, Leykam, ISBN 9783701172283, S.45</ref>  Es wurde überliefert, dass dieses Gericht eine Lieblingsspeise von Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz II]] gewesen sei und angenommen, dass möglicherweise darauf die Namensgebung zurückzuführen sei.<ref>Renate Basch-Ritter: Anna Plochl: die Frau an der Seite Erzherzog Johanns ; Spurensuche durch zwei Jahrhunderte, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 2005, ISBN 9783201018456</ref>
Eine andere Variante eines “Kaiserschnitzels”, das den damaligen Rezepten zu Kalbfleischklöschen entspricht, geht zurück auf [[w:Anna Plochl|Anna Plochl]]. In ihrem Mitte des 19. Jahrhunderts verfassten handschriftlichem Kochbuch – das sog. Anna Plochl-Kochbuch – findet sich ein Kaiserschnitzelrezept, das faschiertes Kalbfleisch, vermischt mit in Milch geweichten Semmelscheiben, als Grundlage für Schnitzel nimmt, die in Rinderbrühe (Suppe) gekocht bzw. gedünstet werden. Diese Rezepte wurden aber erst zum Ende des 20. Jahrhunderts ausgestellt bzw. publiziert.<ref>Kaiserschnitzel, in: Herta Neunteufl: Das Erzherzog Johann Kochbuch, Graz 1990, Leykam, ISBN 9783701172283, S.45</ref>  Es wurde überliefert, dass dieses Gericht eine Lieblingsspeise von Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz II]] gewesen sei und angenommen, dass möglicherweise darauf die Namensgebung zurückzuführen sei.<ref>Renate Basch-Ritter: Anna Plochl: die Frau an der Seite Erzherzog Johanns ; Spurensuche durch zwei Jahrhunderte, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 2005, ISBN 9783201018456</ref>


== Zubereitung ==
== Zubereitung ==

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