Mary Vetsera's Bestattungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Während der Leichnam von Kronprinz Rudolf  zur Bestattung in der [[Kapuzinergruft]] in [[Wien]] gebracht wurde, durfte zu diesem Zeitpunkt keiner wissen, dass ihm seine Geliebte in den Tod begleitet hatte. So kam es, das Mary Vetsera von ihrem Onkel Baron Alexander von [[w:Baltazzi|Baltazzi]] aufrecht in einer Kutsche sitzend - er hatte ihr an ihrem Kleid einen Spazierstock angebracht, sodass ihr toter Körper nicht zusammensackte - am späten Abend des 31. Jänner 1889 nach [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]] gebracht wurde und in der Totenkammer des Ortsfriedhofes aufgebahrt wurde. Mary wurde in einem vom Stiftstischler Anton Fuchs eiligst gefertigten einfachen Holzsarg gelegt und in den Morgenstunden des 1. Februar 1889 unweit der Totenkammer an der Südmauer des Ortsfriedhofes in einem Erdgrab beerdigt. Die Einsegnung erfolgte durch P. Malachias Dedic, [[w:Prior|Prior]] und [[w:Pfarrer|Pfarrer]] von Heiligenkreuz. Im selben Jahr lies die Mutter von Mary, [[w:Helene_Vetsera|Freiin Helene von Vetsera]], eine neue und standesgemäße Gruft errichten, in der diese in einem prunkvollen Kupfersarg am 16. Mai 1889 umgebettet und  bestattet wurde. Der Prunksarg, auf dessen Deckel ein [[w:Kruzifix|Kruzifix]] und eine [[w:Kartusche_(Kunst)|Kartusche]] mit den Namen und den Lebensdaten von Mary angebracht waren, wurde von der Wiener Sargmacherfirma Beschoner hergestellt, die auch den Prunksarg von Kronprinz Rudolf angefertigt hatte.
Während der Leichnam von Kronprinz Rudolf  zur Bestattung in der [[Kapuzinergruft]] in [[Wien]] gebracht wurde, durfte zu diesem Zeitpunkt keiner wissen, dass ihm seine Geliebte in den Tod begleitet hatte. So kam es, das Mary Vetsera von ihrem Onkel Baron Alexander von [[w:Baltazzi|Baltazzi]] aufrecht in einer Kutsche sitzend - er hatte ihr an ihrem Kleid einen Spazierstock angebracht, sodass ihr toter Körper nicht zusammensackte - am späten Abend des 31. Jänner 1889 nach [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]] gebracht wurde und in der Totenkammer des Ortsfriedhofes aufgebahrt wurde. Mary wurde in einem vom Stiftstischler Anton Fuchs eiligst gefertigten einfachen Holzsarg gelegt und in den Morgenstunden des 1. Februar 1889 unweit der Totenkammer an der Südmauer des Ortsfriedhofes in einem Erdgrab beerdigt. Die Einsegnung erfolgte durch P. Malachias Dedic, [[w:Prior|Prior]] und [[w:Pfarrer|Pfarrer]] von Heiligenkreuz. Im selben Jahr lies die Mutter von Mary, [[w:Helene_Vetsera|Freiin Helene von Vetsera]], eine neue und standesgemäße Gruft errichten, in der diese in einem prunkvollen Kupfersarg am 16. Mai 1889 umgebettet und  bestattet wurde. Der Prunksarg, auf dessen Deckel ein [[w:Kruzifix|Kruzifix]] und eine [[w:Kartusche_(Kunst)|Kartusche]] mit den Namen und den Lebensdaten von Mary angebracht waren, wurde von der Wiener Sargmacherfirma Beschoner hergestellt, die auch den Prunksarg von Kronprinz Rudolf angefertigt hatte.


Ebenfalls im selben Jahr lies Helene Freiin von Vetsera durch die Wiener Architekten [[w:Dominik_Avanzo|Dominik Avanco]] und [[w:Paul_Lange_(Architekt,_1850)|Paul Lange]] eine Gedächtniskapelle im [[w:Romanik|romanischen]] Stil für ihre beiden früh verstorbenen Kinder Lacy (†1881 beim [[w:Ringtheaterbrand|Brand des Wiener Ringtheaters]]) und Mary auf dem Heiligenkreuzer Ortsfriedhof errichten. Die Glasgemälde, auf denen Mary und Lacy abgebildet sind, fertigte die [[w:Tiroler_Glasmalerei_und_Mosaik_Anstalt|Tiroler Glasmalerei und Mosaikanstalt]]. Die Gedächtniskapelle wurde auch als Prälatengruft genutzt. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges öffneten russische Besatzungssoldaten die Vetsera-Gruft und brachen den kupfernen Prunksarg mit einer Hacke auf, da diese glaubten, wertvolle Grabbeigaben zu finden. Die Gruft blieb danach in den Folgejahren geöffnet, Mary Vetsera’s Schädel soll jahrelang frei herumgelegen haben.
Ebenfalls im selben Jahr lies Helene Freiin von Vetsera durch die Wiener Architekten [[w:Dominik_Avanzo|Dominik Avanco]] und [[w:Paul_Lange_(Architekt,_1850)|Paul Lange]] eine Gedächtniskapelle im [[w:Romanik|romanischen]] Stil für ihre beiden früh verstorbenen Kinder Ladislaus (†1881 beim [[w:Ringtheaterbrand|Brand des Wiener Ringtheaters]]) und Mary auf dem Heiligenkreuzer Ortsfriedhof errichten. Die Glasgemälde, auf denen Mary und Ladislaus (Lacy) abgebildet sind, fertigte die [[w:Tiroler_Glasmalerei_und_Mosaik_Anstalt|Tiroler Glasmalerei und Mosaikanstalt]]. Die Gedächtniskapelle wurde auch als Prälatengruft genutzt. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges öffneten russische Besatzungssoldaten die Vetsera-Gruft und brachen den kupfernen Prunksarg mit einer Hacke auf, da diese glaubten, wertvolle Grabbeigaben zu finden. Die Gruft blieb danach in den Folgejahren geöffnet, Mary Vetsera’s Schädel soll jahrelang frei herumgelegen haben.


Erst 1959 wurde auf Betreiben von Frau Resy Müller aus [[w:Triest|Triest]] Marys Leichnam von der städtischen Leichenbestattung Baden in einem neuen Zinnsarg umgebettet und am 8. März desselben Jahres im Beisein des damaligen [[w:Kaplan|Kaplans]] [[w:Gerhard_Hradil|P. Gerhard Hradil]] (den späteren Abt des Stiftes Heiligenkreuz), Stiftsarchivar [[w:Hermann_Norbert_Watzl|P. Hermann Watzl]] und Baron Heinrich Baltazzi-Scharschmid aus [[Baden]] wiederum in der Gruft bestattet. Der alte und leere, von den Russen beschädigte kupferne Prunksarg wurde am Gruftboden platziert und darüber, auf Eisentraversen, die nachträglich in die seitlichen Gruftwände eingefügt wurden, kam der damals neue Zinnsarg.
Erst 1959 wurde auf Betreiben von Frau Resy Müller aus [[w:Triest|Triest]] Marys Leichnam von der städtischen Leichenbestattung Baden in einem neuen Zinnsarg umgebettet und am 8. März desselben Jahres im Beisein des damaligen [[w:Kaplan|Kaplans]] [[w:Gerhard_Hradil|P. Gerhard Hradil]] (den späteren Abt des Stiftes Heiligenkreuz), Stiftsarchivar [[w:Hermann_Norbert_Watzl|P. Hermann Watzl]] und Baron Heinrich Baltazzi-Scharschmid aus [[Baden]] wiederum in der Gruft bestattet. Der alte und leere, von den Russen beschädigte kupferne Prunksarg wurde am Gruftboden platziert und darüber, auf Eisentraversen, die nachträglich in die seitlichen Gruftwände eingefügt wurden, kam der damals neue Zinnsarg.
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[[Kategorie:Geschichte (Niederösterreich)]]
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