Sankt Johann in der Haide: Unterschied zwischen den Versionen

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Heinrich Purkarthofer, der sich für den Entwurf dieses Wappens verantwortlich zeigt, begründet die Gestaltung des Wappens folgenderweise:
Heinrich Purkarthofer, der sich für den Entwurf dieses Wappens verantwortlich zeigt, begründet die Gestaltung des Wappens folgenderweise:


Die Farben Gold-Blau, welche die Gemeinde St. Johann als einzige Gemeinde der Steiermark in ihrem Wappen trägt, sind zugleich die Farben des Stiftes Rein. Dieses hatte in den Anfängen von St. Johann, das damals noch Rudigersdorf geheißen hatte, als Eigentümer des Dorfes eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Das Lamm mit dem Kreuzstab (agnus dei) symbolisiert als Attribut des hl. Johannes des Täufers das Dorf und die [[w:Katastralgemeinde |Katastralgemeinde]] St. Johann. Die Pflugschar steht als Zeichen des Amtmannes aus Schölbing von 1562 für die Katastralgemeinde Schölbing, während die beiden goldenen Lebensbäume, welche einem Lungitzer Dorfrichter um 1820 als Symbol dienten, die Katastralgemeinde Unterlungitz bezeichnen.   
Die Farben Gold-Blau, welche die Gemeinde St. Johann als einzige Gemeinde der Steiermark in ihrem Wappen trägt, sind zugleich die Farben des Stiftes Rein. Dieses hatte in den Anfängen von St. Johann, das damals noch Rudigersdorf geheißen hatte, als Eigentümer des Dorfes eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Das Lamm mit dem Kreuzstab symbolisiert als Attribut des hl. Johannes des Täufers das Dorf und die [[w:Katastralgemeinde |Katastralgemeinde]] St. Johann. Die Pflugschar steht als Zeichen des Amtmannes aus Schölbing von 1562 für die Katastralgemeinde Schölbing, während die beiden goldenen Lebensbäume, welche einem Lungitzer Dorfrichter um 1820 als Symbol dienten, die Katastralgemeinde Unterlungitz bezeichnen.   


==Gemeindegliederung==
==Gemeindegliederung==
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Das Gebiet der Gemeinde St. Johann in der Haide erstreckt sich über eine Größe von 2351 ha. Die Gemeinde wurde im Jahr 1969 durch den Zusammenschluss der drei Gemeinden Schölbing-Altenberg, St. Johann/H. und Unterlungitz geschaffen, die auch heute noch als Katastralgemeinden ihre spezifische Eigenart in das Leben der Gemeinde einbringen.
Das Gebiet der Gemeinde St. Johann in der Haide erstreckt sich über eine Größe von 2351 ha. Die Gemeinde wurde im Jahr 1969 durch den Zusammenschluss der drei Gemeinden Schölbing-Altenberg, St. Johann/H. und Unterlungitz geschaffen, die auch heute noch als Katastralgemeinden ihre spezifische Eigenart in das Leben der Gemeinde einbringen.


Die Ortschaften der Gemeinde befinden sich durchwegs auf einer Seehöhe von 350-420 m in den weiten Tälern bzw. auf den sanften Hügeln zwischen dem Lafnitztal im Osten, dem Lungitztal in der Mitte des Gemeindegebietes und dem Safental im Westen (höchster Punkt: 445 m bei Mitterberg). Die Ostgrenze der Gemeinde wird durch die an dieser Stelle naturbelassen dahinfließende Lafnitz gebildet, die zugleich auch die Funktion der Landesgrenze gegen das Burgenland hin einnimmt.
Die Ortschaften der Gemeinde befinden sich durchwegs auf einer Seehöhe von 350-420 m in den weiten Tälern bzw. auf den sanften Hügeln zwischen dem Lafnitztal im Osten, dem Lungitztal in der Mitte des Gemeindegebietes und dem Safental im Westen (höchster Punkt: 445 m bei Mitterberg). Die Ostgrenze der Gemeinde wird durch die an dieser Stelle naturbelassen dahinfließende Lafnitz gebildet, die zugleich auch die Funktion der Landesgrenze gegen das Burgenland hineinnimmt.


Zusammen mit dem sich am ganzen Ostrand der Gemeinde hinwegerstreckenden Ghartwald bildet sie bereits seit Jahrtausenden einen der ältesten natürlichen Grenzräume in Europa.
Zusammen mit dem sich am ganzen Ostrand der Gemeinde hinwegerstreckenden Ghartwald bildet sie bereits seit Jahrtausenden einen der ältesten natürlichen Grenzräume in Europa.
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Aber schon für die [[w:Bronzezeit|Bronzezeit]], die sich in unserem Gebiet ungefähr über die Zeit zwischen 1800 und 800 v. Chr. erstreckte, finden sich konkrete Spuren menschlichen Lebens in der näheren Umgebung unserer Heimat. So weisen etwa zahlreiche Funde von Tonscherben auf dem Ringkogel bereits auf eine intensivere Besiedlung dieses Gebietes hin.  
Aber schon für die [[w:Bronzezeit|Bronzezeit]], die sich in unserem Gebiet ungefähr über die Zeit zwischen 1800 und 800 v. Chr. erstreckte, finden sich konkrete Spuren menschlichen Lebens in der näheren Umgebung unserer Heimat. So weisen etwa zahlreiche Funde von Tonscherben auf dem Ringkogel bereits auf eine intensivere Besiedlung dieses Gebietes hin.  


Der eben erwähnte [[w:Ringkogel|Ringkogel]] - von den Ortschaften der Gemeinde aus gut sichtbar - beherrschte in der Bronze- und in der darauffolgenden Eisenzeit (Hallstattzeit 800-500 und Latenèzeit 500-Chr. Geburt) nicht nur geographisch das Gebiet. Die seit der Hallstattzeit bestehende befestigte Höhensiedlung mit dem auch heute noch imposanten Ringwall (welcher dem Hügel auch seinen Namen gab!) dürfte neben den ähnlich gelegenen Höhensiedlungen auf dem Kulm, bei Riegersburg und an weiteren Orten der Mittel- und Oststeiermark, in der Keltenzeit der Sitz eines lokalen Fürsten gewesen sein.  Aufgrund der recht eigenständigen Ausprägungen der Kultur der hier ansässigen Bevölkerung, die viele kulturelle Elemente aus der Hallstattzeit auch in der Keltenzeit beibehielt (z.B. Bestattung in Hügelgräbern, Verzierung der Tongefäße), spricht die urgeschichtliche Forschung von einer sogenannten "ostnorischen Kultur". Die Kelten, die im fünften vorchristlichen Jahrhundert auf ihren weiten Wanderungen durch Europa auch in unser Gebiet gekommen waren, gründeten in der weiteren Folge das erste staatsähnliche Gebilde auf dem Gebiet der heutigen Steiermark, das sogenannte Königreich Noricum (''regnum noricum''). Dieses Königreich, das sich über einen Großteil des heutigen Österreichs erstreckte (Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich südlich der Donau), betrieb bald einen regen Handel mit dem im Süden aufstrebenden Römischen Reich und scheute sich auch nicht, trotz anfänglicher kriegerischer Auseinandersetzungen im 2. Jahrhundert v. Chr., die Annehmlichkeiten des römischen Lebens zu übernehmen. Als im Jahr 16 v. Chr. dieses Gebiet endgültig von den Römern besetzt wurde, schien sich die Bevölkerung bereits an die Kultur der Eroberer so sehr gewöhnt zu haben, dass sie den Eroberern keinerlei Widerstand mehr entgegensetzte.  
Der eben erwähnte [[w:Ringkogel|Ringkogel]] - von den Ortschaften der Gemeinde aus gut sichtbar - beherrschte in der Bronze- und in der darauffolgenden Eisenzeit (Hallstattzeit 800-500 und Latenèzeit 500-Chr. Geburt) nicht nur geographisch das Gebiet. Die seit der Hallstattzeit bestehende befestigte Höhensiedlung mit dem auch heute noch imposanten Ringwall (welcher dem Hügel auch seinen Namen gab!) dürfte neben den ähnlich gelegenen Höhensiedlungen auf dem Kulm, bei Riegersburg und an weiteren Orten der Mittel- und Oststeiermark, in der Keltenzeit der Sitz eines lokalen Fürsten gewesen sein.  Aufgrund der recht eigenständigen Ausprägungen der Kultur der hier ansässigen Bevölkerung, die viele kulturelle Elemente aus der Hallstattzeit auch in der Keltenzeit beibehielt (z.B. Bestattung in Hügelgräbern, Verzierung der Tongefäße), spricht die urgeschichtliche Forschung von einer sogenannten "ostnorischen Kultur". Die Kelten, die im fünften vorchristlichen Jahrhundert auf ihren weiten Wanderungen durch Europa auch in unser Gebiet gekommen waren, gründeten in der weiteren Folge das erste staatsähnliche Gebilde auf dem Gebiet der heutigen Steiermark, das sogenannte Königreich Noricum. Dieses Königreich, das sich über einen Großteil des heutigen Österreichs erstreckte (Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich südlich der Donau), betrieb bald einen regen Handel mit dem im Süden aufstrebenden Römischen Reich und scheute sich auch nicht, trotz anfänglicher kriegerischer Auseinandersetzungen im 2. Jahrhundert v. Chr., die Annehmlichkeiten des römischen Lebens zu übernehmen. Als im Jahr 16 v. Chr. dieses Gebiet endgültig von den Römern besetzt wurde, schien sich die Bevölkerung bereits an die Kultur der Eroberer so sehr gewöhnt zu haben, dass sie den Eroberern keinerlei Widerstand mehr entgegensetzte.  


Spätestens seit der Zeit des Königreiches Norikum erfüllte die Lafnitz als natürliche Barriere gegen das Gebiet der pannonischen Stämme erstmals die Funktion einer Grenze, eine Funktion, die sich über mehr als 2000 Jahre bis heute beibehalten hat, und somit unserem Gebiet den Charakter eines Grenzlandes gegeben hat. (Beim Namen "Lafnitz" handelt es sich übrigens um eine uralte, vermutlich indogermanische Bezeichnung für "Fluß"/"Wasser" (vgl. kelt.: al(a)bantia). Die Lafnitzgrenze gilt zu Recht als eine der ältesten, noch heute bestehenden, Grenzen Europas, ein Umstand, der die Menschen in unserem Gebiet im Laufe der Zeit immer wieder die unheilvollen Folgen der Geschichte, die zumeist hunderte Kilometer weit weg in den Hauptstädten "gemacht" wurde, oft am eigenen Leibe verspüren ließ!
Spätestens seit der Zeit des Königreiches Norikum erfüllte die Lafnitz als natürliche Barriere gegen das Gebiet der pannonischen Stämme erstmals die Funktion einer Grenze, eine Funktion, die sich über mehr als 2000 Jahre bis heute beibehalten hat, und somit unserem Gebiet den Charakter eines Grenzlandes gegeben hat. (Beim Namen "Lafnitz" handelt es sich übrigens um eine uralte, vermutlich indogermanische Bezeichnung für "Fluss"/"Wasser". Die Lafnitzgrenze gilt zu Recht als eine der ältesten, noch heute bestehenden, Grenzen Europas, ein Umstand, der die Menschen in unserem Gebiet im Laufe der Zeit immer wieder die unheilvollen Folgen der Geschichte, die zumeist hunderte Kilometer weit weg in den Hauptstädten "gemacht" wurde, oft am eigenen Leibe verspüren ließ!


===Die Römerzeit===
===Die Römerzeit===
Wie bereits erwähnt, wurde das Königreich Noricum um 16 v. Chr. von den Römern besetzt. Ungefähr 60 Jahre später wird das Gebiet unter dem römischen Kaiser Claudius in den Rang einer römischen Provinz erhoben und war nun als Provinz Noricum voll in die römische Verwaltung eingegliedert. Dieser Umstand brachte für dieses Gebiet natürlich eine enorme Verbesserung der Infrastruktur mit sich. So wurden etwa Straßen angelegt, die aufgrund ihrer hohen Qualität oft noch nach einem Jahrtausend in Benützung standen, wie wahrscheinlich auch jene Straße, die von damaligen Hauptort in der heutigen Steiermark, dem Städtchen Flavia Solva (heute: Wagna bei Leibnitz) über Hartberg, wo ebenfalls eine römische Siedlung bestanden hatte, durch das heutige Gemeindegebiet von St. Johann (zw. St. Johann und Unterlungitz) über die Lafnitz als Provinzgrenze in die römische Provinz Pannonien nach Savaria (heute: Steinamanger/Szombathely) führte. Diese Straße begegnet uns noch in den Urkunden des 12. Jahrhunderts unter dem Namen "strata ungarica"! (Erst 1800 Jahre später sollte wieder mit dem Ausbau einer ähnlich qualitativen Straße in diesem Gebiet begonnen werden!)  
Wie bereits erwähnt, wurde das Königreich Noricum um 16 v. Chr. von den Römern besetzt. Ungefähr 60 Jahre später wird das Gebiet unter dem römischen Kaiser Claudius in den Rang einer römischen Provinz erhoben und war nun als Provinz Noricum voll in die römische Verwaltung eingegliedert. Dieser Umstand brachte für dieses Gebiet natürlich eine enorme Verbesserung der Infrastruktur mit sich. So wurden etwa Straßen angelegt, die aufgrund ihrer hohen Qualität oft noch nach einem Jahrtausend in Benützung standen, wie wahrscheinlich auch jene Straße, die von damaligen Hauptort in der heutigen Steiermark, dem Städtchen Flavia Solva (heute: Wagna bei Leibnitz) über Hartberg, wo ebenfalls eine römische Siedlung bestanden hatte, durch das heutige Gemeindegebiet von St. Johann (zw. St. Johann und Unterlungitz) über die Lafnitz als Provinzgrenze in die römische Provinz Pannonien nach Savaria (heute: Steinamanger/Szombathely) führte. Diese Straße begegnet uns noch in den Urkunden des 12. Jahrhunderts unter dem Namen "strata ungarica"! (Erst 1800 Jahre später sollte wieder mit dem Ausbau einer ähnlich qualitativen Straße in diesem Gebiet begonnen werden!)  


Obwohl die Verwaltung in Flavia Solva für dieses Gebiet zuständig war, dürfte das Gebiet aber wohl eher von der viel bedeutenderen Stadt Savaria in Pannonien beeinflußt worden sein, durch welche eine der römischen Hauptrouten nach Norden, die sogenannte "Bernsteinstraße", führte.  
Obwohl die Verwaltung in Flavia Solva für dieses Gebiet zuständig war, dürfte das Gebiet aber wohl eher von der viel bedeutenderen Stadt Savaria in Pannonien beeinflusst worden sein, durch welche eine der römischen Hauptrouten nach Norden, die sogenannte "Bernsteinstraße", führte.  


Der Umstand, dass man bereits an ein Straßensystem angeschlossen war, hatte allerdings auch zur Folge, dass das Gebiet der heutigen Nordoststeiermark, und damit wohl auch die Siedlungen im näheren Umfeld unserer Heimat, bei den Einfällen der germanischen Markomannen und Quaden um das Jahr 170 nach Christus stark in Mitleidenschaft gezogen wurde (170 n. Chr.: Erste Zerstörung Flavia Solvas). Das Schicksal dieses Gebietes, das Einfallstor für zahlreiche kriegerische Völker und Stämme aus dem Osten zu sein, sollte von nun an die Nordoststeiermark über zwei Jahrtausende lang begleiten.   
Der Umstand, dass man bereits an ein Straßensystem angeschlossen war, hatte allerdings auch zur Folge, dass das Gebiet der heutigen Nordoststeiermark, und damit wohl auch die Siedlungen im näheren Umfeld unserer Heimat, bei den Einfällen der germanischen Markomannen und Quaden um das Jahr 170 nach Christus stark in Mitleidenschaft gezogen wurde (170 n. Chr.: Erste Zerstörung Flavia Solvas). Das Schicksal dieses Gebietes, das Einfallstor für zahlreiche kriegerische Völker und Stämme aus dem Osten zu sein, sollte von nun an die Nordoststeiermark über zwei Jahrtausende lang begleiten.   


Aber vorerst war diesem Gebiet noch einmal eine 200 Jahre lang andauernde Ruhe gegönnt, in welcher sich das Leben der hier ansässigen kelto-römischen Bevölkerung wieder entfalten konnte. Dass mit der Romanisierung dieses Gebietes die Einheimischen aber keineswegs alle ihre traditionellen Lebensweisen über Bord geworfen hatten, zeigt sich am besten an der Beibehaltung ihrer religiösen Vorstellungen, der Verehrung der keltischen Göttin ''Isis noreia,'' so wie an den unveränderten Begräbnisriten, nämlich der Bestattung in Hügelgräbern!   
Aber vorerst war diesem Gebiet noch einmal eine 200 Jahre lang andauernde Ruhe gegönnt, in welcher sich das Leben der hier ansässigen kelto-römischen Bevölkerung wieder entfalten konnte. Dass mit der Romanisierung dieses Gebietes die Einheimischen aber keineswegs alle ihre traditionellen Lebensweisen über Bord geworfen hatten, zeigt sich am besten an der Beibehaltung ihrer religiösen Vorstellungen, der Verehrung der keltischen Göttin ''Isis noreia,'' sowie an den unveränderten Begräbnisriten, nämlich der Bestattung in Hügelgräbern!   


===Römische Hügelgräber in der Gemeinde St. Johann in der Haide===
===Römische Hügelgräber in der Gemeinde St. Johann in der Haide===
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===Kreuze und Bildstöcke===
===Kreuze und Bildstöcke===
Religiöse Flurdendenkmäler in Form von Holzkreuzen oder Bildstöcken sind auch in der Gemeinde St. Johann in der Haide recht häufig zu finden. Oft findet man diese gemauerten oder aus Holz errichteten Glaubenszeugnisse unserer Vorfahren an Straßen, Wegen, Wegkreuzungen und anderen markanten Punkten und dienen mitunter heute noch als Stationen bei den Prozessionen anläßlich der Feldersegnungen im Mai ("Felderbeten"), oder etwa auch als Station bei der Fronleichnamsprozession in St. Johann. Die Ursachen für die Errichtung dieser Denkmäler liegen heute oft im Dunkeln. Es kann sich um ein Haus- oder Dorfkreuz handeln, das als religiöses Zentrum einer Haus- oder Dorfgemeinschaft gedacht war. Die Geschichte anderer Kreuze ist wiederum oftmals mit einem Unglück, dessen man gedachte, verbunden, oder mit einer großen Gefahr, vor der man sich von Gott Rettung erhoffte, bzw. Gott für die Rettung dankte. Beispiele hierfür sind etwa das "Winkler Kreuz" im Wald in Katzengreith, das an den im Jahre 1931 an dieser Stelle verunglückten Josef Winkler aus Schölbing erinnert, das "Mittlinger Kreuz" (Unfall 1880) oder auch das "Moser Kreuz" (Unfall 30er Jahre), beide Schölbing. Auch heute noch werden an Unfallsorten kleine Gedenkkreuze aufgestellt, wie etwa beim Bahnübergang an der Straße von St. Johann nach Altenberg, das an einen schrecklichen Zusammenstoß eines Autos mit einer Zugsgarnitur erinnert, bei dem der Insasse des Wagens ums Leben gekommen war.  
Religiöse Flurdendenkmäler in Form von Holzkreuzen oder Bildstöcken sind auch in der Gemeinde St. Johann in der Haide recht häufig zu finden. Oft findet man diese gemauerten oder aus Holz errichteten Glaubenszeugnisse unserer Vorfahren an Straßen, Wegen, Wegkreuzungen und anderen markanten Punkten und dienen mitunter heute noch als Stationen bei den Prozessionen anlässlich der Felder Segnungen im Mai ("Felderbeten"), oder etwa auch als Station bei der Fronleichnamsprozession in St. Johann. Die Ursachen für die Errichtung dieser Denkmäler liegen heute oft im Dunkeln. Es kann sich um ein Haus- oder Dorfkreuz handeln, das als religiöses Zentrum einer Haus- oder Dorfgemeinschaft gedacht war. Die Geschichte anderer Kreuze ist wiederum oftmals mit einem Unglück, dessen man gedachte, verbunden, oder mit einer großen Gefahr, vor der man sich von Gott Rettung erhoffte, bzw. Gott für die Rettung dankte. Beispiele hierfür sind etwa das "Winkler Kreuz" im Wald in Katzengreith, das an den im Jahre 1931 an dieser Stelle verunglückten Josef Winkler aus Schölbing erinnert, das "Mittlinger Kreuz" (Unfall 1880) oder auch das "Moser Kreuz" (Unfall 30er Jahre), beide Schölbing. Auch heute noch werden an Unfallsorten kleine Gedenkkreuze aufgestellt, wie etwa beim Bahnübergang an der Straße von St. Johann nach Altenberg, das an einen schrecklichen Zusammenstoß eines Autos mit einer Zugsgarnitur erinnert, bei dem der Insasse des Wagens ums Leben gekommen war.  


==Gemeindebetriebe==
==Gemeindebetriebe==
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===Blaulichtorganisationen===
===Blaulichtorganisationen===


==== Freiwillige Feuerwehr Unterlungitz ====
====Freiwillige Feuerwehr Unterlungitz====
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Unterlungitz geht bereits auf das Jahr 1904 zurück, als sich 8 Männer des Ortes im Hause Kernbichler in Unterlungitz 40 zusammenfanden, um für den Ort eine Feuerwehr zu organisieren. Bei der ersten Sitzung der Wehr konnten bereits 34 Mitglieder gezählt werden. Zum ersten Wehrhauptmann wurde Ignatz Kernbichler (Unterlungitz 40) gewählt. In weiterer Folge wurde auch ein erster Handpumpenspritzwagen angekauft, der am 8. Oktober 1905 vor der Pfarrkirche St. Johann feierlich gesegnet wurde. Die erste tragbare Motorspritze wurde im Jahr 1930 angeschafft.  
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Unterlungitz geht bereits auf das Jahr 1904 zurück, als sich 8 Männer des Ortes im Hause Kernbichler in Unterlungitz 40 zusammenfanden, um für den Ort eine Feuerwehr zu organisieren. Bei der ersten Sitzung der Wehr konnten bereits 34 Mitglieder gezählt werden. Zum ersten Wehrhauptmann wurde Ignatz Kernbichler (Unterlungitz 40) gewählt. In weiterer Folge wurde auch ein erster Handpumpenspritzwagen angekauft, der am 8. Oktober 1905 vor der Pfarrkirche St. Johann feierlich gesegnet wurde. Die erste tragbare Motorspritze wurde im Jahr 1930 angeschafft.  


Von 1921 bis 1939 leitete Wehrhauptmann Josef Zisser die Geschicke der Feuerwehr Unterlungitz. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges übernahmen Ignatz Kernbichler und sein Stellvertreter Johann Jeitler die Leitung der Wehr bis Kriegsende. Von da an hatte wieder Josef Zisser die Leitung inne, ehe er 1948 aus Altersgründen zurücktrat. Nachdem für einige Monate Franz Hummer als Wehrhauptmann fungiert hatte, übernahm am 26. Dezember 1948 dessen Stellvertreter Johann Zaunschirm die Leitung (Stellvertreter: Anton Jeitler).   
Von 1921 bis 1939 leitete Wehrhauptmann Josef Zisser die Geschicke der Feuerwehr Unterlungitz. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges übernahmen Ignatz Kernbichler und sein Stellvertreter Johann Jeitler die Leitung der Wehr bis Kriegsende. Von da an hatte wieder Josef Zisser die Leitung inne, ehe er 1948 aus Altersgründen zurücktrat. Nachdem für einige Monate Franz Hummer als Wehrhauptmann fungiert hatte, übernahm am 26. Dezember 1948 dessen Stellvertreter Johann Zaunschirm die Leitung (Stellvertreter: Anton Jeitler).   


==== Freiwillige Feuerwehr Schölbing ====
====Freiwillige Feuerwehr Schölbing====
Die Freiwillige Feuerwehr Schölbing wurde am 1. Juni 1925 unter dem damaligen Bürgermeister von Schölbing-Altenberg Franz Gschiel, gegründet. Bei der Gründungsversammlung im Gasthaus Heschl in Altenberg konnten bereits 21 ausübende und 120 unterstützende Mitglieder namhaft gemacht werden. Der erste gewählte Feuerwehrhauptmann war Anton Berghofer aus Schölbing, sein Stellvertreter war Franz Heschl aus Altenberg 37.
Die Freiwillige Feuerwehr Schölbing wurde am 1. Juni 1925 unter dem damaligen Bürgermeister von Schölbing-Altenberg Franz Gschiel, gegründet. Bei der Gründungsversammlung im Gasthaus Heschl in Altenberg konnten bereits 21 ausübende und 120 unterstützende Mitglieder namhaft gemacht werden. Der erste gewählte Feuerwehrhauptmann war Anton Berghofer aus Schölbing, sein Stellvertreter war Franz Heschl aus Altenberg 37.


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