Heinrich IV. von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Tod ihrer Cousins, der Söhne von [[Heinrich III. von Kuenring|Heinrich (III.) von Kuenring]], beerbten Heinrich (IV.) von Kuenring und sein Bruder Albero (V.) ihren Onkel und übernahmen die Führung innerhalb der Familie.<ref name ="brunner16">Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 16</ref> Heinrich, urkundlich erstmals 1240 genannt, erbte die Besitzungen im nördlichen [[Waldviertel]], dessen Zentrum in [[Weitra]] lag.<ref name ="gedächtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/kuenring-duernstein-1.html Albero V. von Kuenring], GedächtnisDesLandes.AT, abgerufen am 3. Jänner 2021</ref> Er war Marschall des Herzogtums Österreich.<ref>Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 16f.</ref>
Nach dem Tod ihrer Cousins, der Söhne von [[Heinrich III. von Kuenring|Heinrich (III.) von Kuenring]], beerbten Heinrich (IV.) von Kuenring und sein Bruder Albero (V.) ihren Onkel und übernahmen die Führung innerhalb der Familie.<ref name ="brunner16">Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 16</ref> Heinrich, urkundlich erstmals 1240 genannt, erbte die Besitzungen im nördlichen [[Waldviertel]], dessen Zentrum in [[Weitra]] lag.<ref name ="gedächtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/kuenring-duernstein-1.html Albero V. von Kuenring], GedächtnisDesLandes.AT, abgerufen am 3. Jänner 2021</ref> Er war Marschall des Herzogtums Österreich.<ref>Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 16f.</ref>


Nachdem der "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] die Herrschaft im Herzogtum Österreich übernommen hatte, gehörte er Heinrich (IV.) zu seinen Anhängern.<ref name ="schöndorfer72">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0 S. 72</ref> Nach dem Tod seines älteren Bruders übernahm er 1260 die Führung innerhalb der Familie.<ref name ="brunner17">Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 17</ref> Heinrich und seine Söhne unterstützten den "Böhmenkönig" auch dann noch, als sich dessen Konflikt mit [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] allmählich zuspitzte, und seine Neffen längst auf die Seite von diesem gewechselt hatten. Als Anhänger von König Ottokar führte Heinrich in den 1270er-Jahren eine Fehde mit [[Hugo von Lichtenfels|Hugo dem Turs zu Lichtenfels]], der auf der Seite von König Rudolf stand.<ref name ="schöndorfer72"/> 1277 suchte er König Rudolf in Wien auf. Ob er sich dort diesem unterwarf oder versuchte mit ihm zu einer Einigung zu gelangen, die gegen Ottokar gerichtet war, wie ein Brief von diesem andeutet, ist nicht geklärt. Noch vor der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278) wurde ihm vorgeworfen, mit einigen Bürgern der Stadt Wien gegen König Rudolf konspiriert zu haben. Er verlor seine Ämter und musste nach der Schlacht auf dem Marchfeld mit seinem gleichnamige Sohn ins Exil gehen. Er ließ sich in [[w:Troppau|Troppau]] nieder. Für eine Rückkehr ins Herzogtum Österreich gibt es keine Belege.<ref name ="brunner17"/>
Nachdem der "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] die Herrschaft im Herzogtum Österreich übernommen hatte, gehörte er Heinrich (IV.) zu seinen Anhängern.<ref name ="schöndorfer72">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0 S. 72</ref> Nach dem Tod seines älteren Bruders übernahm er 1260 die Führung innerhalb der Familie.<ref name ="brunner17">Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 17</ref>
 
In den 1260er-Jahren führte Heinrich (IV.) von Kuenring eine Fehde mit [[Hugo von Lichtenfels|Hugo (II) dem Tursen von Lichtenfels]], die im [[w:Bärenhaut|Liber fundationum]]" (entstanden zu Beginn des 14. Jahrhunderts), besser bekannt als die "Bärenhaut", dem Stifterbuch des Stiftes Zwettl überliefert ist. Die Darstellung ist parteiisch und stellt Heinrich als den Angreifer da, dessen Taten nicht gerechtfertigt sind. In der Realität dürfte Hugo allerdings am Ausbruch der Fehde nicht gänzlich unschuldig gewesen sein und sein Vorgehen dürfte sich auch nicht auf defensive Taten beschränkt haben.<ref name ="Sigmund87">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981. S. 87</ref> Diese Fehde war spätestens zu Ostern 1270 beendet, denn zu diesem Zeitpunkt sind Heinrich (IV.) von Kuenring und sein gleichnamiger Sohn als Gäste auf der [[Burgruine Lichtenfels|Burg Lichtenfels]] belegt. In den Jahren danach deutet sich zeitweise eine Zusammenarbeit der Tursen mit den Kuenringern an.<ref name ="Sigmund89">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981. S. 89</ref> In der Überlieferung wurde die Fehde später in die 1270er-Jahren verlegt und aus Hugo ein Anhänger von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]].<ref name ="schöndorfer72">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0 S. 72</ref>
 
Heinrich (IV.) von Kuenring und seine Söhne unterstützten den "Böhmenkönig" auch noch, als sich dessen Konflikt mit König Rudolf I. allmählich zuspitzte, und seine Neffen längst auf die Seite von diesem gewechselt hatten.<ref name ="schöndorfer72"/> 1277 suchte er König Rudolf in Wien auf. Ob er sich dort diesem unterwarf oder versuchte mit ihm zu einer Einigung zu gelangen, die gegen Ottokar gerichtet war, wie ein Brief von diesem andeutet, ist nicht geklärt. Noch vor der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278) wurde ihm vorgeworfen, mit einigen Bürgern der Stadt Wien gegen König Rudolf konspiriert zu haben. Er verlor seine Ämter und musste nach der Schlacht auf dem Marchfeld mit seinem gleichnamige Sohn ins Exil gehen. Er ließ sich in [[w:Troppau|Troppau]] nieder. Für eine Rückkehr ins Herzogtum Österreich gibt es keine Belege.<ref name ="brunner17"/>


== Literatur ==
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