Tabakfabrik Klagenfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit dem Bau eines neuen Kesselhauses konnte auch eines Arbeiterbades verwirklicht werden. Nach der Weltwirtschaftskrise mussten die Investitionen wieder auf ein Minimum heruntergefahren werden.
Mit dem Bau eines neuen Kesselhauses konnte auch eines Arbeiterbades verwirklicht werden. Nach der Weltwirtschaftskrise mussten die Investitionen wieder auf ein Minimum heruntergefahren werden.
In den 1930 ging jedoch der Absatz stark zurück, sodass es ab 1933 zuerst zu Arbeitszeitverkürzungen  und schließlich wieder zu Entlassungen kam. Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anscluss]] war mit einer Abwanderung der Prodktion zu rechnen.
Mit 1. Jänner 1940 wurde die Produktion tatsächlich eingestellt. Grund war aber nicht nur der mangelnde Absatz sondern die Möglichkeit, das Werk in einen [[w:Rüstungsbetrieb|Rüstungsbetrieb]] umzwandeln.
Die Tabakfabrik war im Laufe der Jahrzehnte einer der größten Arbeitgeber der Landeshauptstadt. Beschäftigt waren vor allem Frauen, die auch als ''Tschikweiber'' bezeichnet wurden. Begann die Produktion im Jahr 1858 mit rund 400 Mitarbeitern, stieg der Beschäftigtenstand bis zur Jahrhundertwende, an der etwa 1000 Frauen beschäftigt waren. Bei der Schließung der Produktion waren etwa 200 Frauen betroffen.
== Das Werk im Weltkrieg ==
Das Werk, das im Besitz der ''Austria Tabak AG'' blieb, wurde in einen Zulieferbetrieb der Flugzeugindustrie konvertiert. Durch die Arbeitskrise in Kärnten waren einerseits die notwendigen Arbeitskräfte vorhanden, andererseits suchten die expandierende [[w:Wiener Neustädter Flugzeugwerke|Wiener Neustädter Flugzeugwerke]] nach weiteren Räumlichkeiten. So pachtete die WNF die Hallen und produzierten als Werk V auf etwa 5.400 Quadratmetern Einzelteile und Kleinaggregate für die [[w:Messerschmitt  Bf  109|Messerschmitt  Bf  109]]. Gegen einen Kauf der Objekte stemmte sich der [[w:Friedrich Rainer|Reichsstatthalter Rainer]].
Der Standort war zwar strategisch günstig und getrant inmitten der zivilen Bebauung angeordnet, wurde aber ab 1944 von den Alliierten unter Beschuss genommen. Auch unter den Bombardements wurde die Produktion aufrecht erhalten. Am 19. Februar 1945 stand die Produktion bereits still, als der größte Luftangriff erfolgte und die Gebäude großteils zerstörte.
== Tabakfabrik in der Nachkriegszeit ==
Nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Produktion nicht mehr aufgenommen, trotzdem blieb Klagenfurt ein wichtiger Standort für die ''Austria Tabakregie AG''. Es wurde nur mehr ein Rohstoff- und ein Verschleißlager zur Verorgungssicherheit aufgebaut. Das Transitlager in der ''Reichenberger Straße'' wurde 1953 fertiggestellt und war mit seiner Lagerkapazität für 7.000 Tonnen Rohtabak das größte Lager in Österreich.


== Literatur ==
== Literatur ==