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Heinrich (I.) von Wallsee hielt sich um 1280 am Hof von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] auf. Am 21. Mai 1282 wurde ihm gemeinsam mit seinem älteren Bruder [[Eberhard II. von Wallsee|Eberhard (II.) von Wallsee]] die Vogtei des bei ihren Besitzungen in der Reichslandschaft Schwaben gelegenen Klosters Waldsee verpfändet.<ref name ="Doblinger21">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 21</ref> Auch in den Jahren danach wird er gewöhnlich gemeinsam mit diesem älteren Bruder genannt.<ref name ="Doblinger25">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 25</ref> Bei den Auseinandersetzungen zwischen mehreren Adeligen der Herzogtümer Österreich und [[Herzogtum Steier|Steier]] mit [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] in den 1290erJahre findet sich er auf der Seite des Herzogs, ebenso bei dessen Auseinandersetzungen mit [[w:Otto III. (Bayern)|Herzog Otto von Niederbayern]] und [[w:Adolf (HRR)|König Adolf]].<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 29ff.</ref> Bei Abschluss des Passauer Friedens (27. Dezember 1297) gehörten er und sein Bruder Eberhard zu den Schiedsrichtern über einige strittige Vertragspunkte.<ref name ="Doblinger30>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 30</ref> 1300 wurde Heinrich Landrichter zu [[w:Burgruine Waxenberg|Wachsenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]], das zuvor Besitz der [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Grafen von Schaunberg]] gewesen war. Ende April 1304 besuchte er den "großen" Taiding von [[Rudolf I. (Böhmen)|Herzog Rudolf (III.) von Österreich]] in [[Judenburg]].<ref name ="Doblinger62">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 62</ref> Er gehörte zu jener Gesandtschaft, die im Sommer 1313 für [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich (I.) von Österreich]], besser bekannt als "''Friedrich dem Schönen''", die Werbung um [[Elisabeth von Aragon]] zum Abschluss brachte.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 62f.</ref> Während des Krieges um die Herrschaft über das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]] zwischen diesem und [[w:Ludwig IV. (HRR)|Ludwig (IV.) "''dem Baiern''"]] zählte er zu den Finanziers der Habsburger, die für die dabei entstandenen Schulden bürgten. Wie auch sein jüngerer Bruder Ulrich gilt er als Teilnehmer an der für die Habsburger verhängnisvollen [[w:Schlacht bei Mühldorf|Entscheidungsschlacht bei Mühldorf]] (1422) und geriet in Gefangenschaft, aus der er erst um 1323/24 wieder freikam. Angeblich soll er sich von den harten Haftbedingungen nicht mehr erholt haben.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 63f.</ref> | Heinrich (I.) von Wallsee hielt sich um 1280 am Hof von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] auf. Am 21. Mai 1282 wurde ihm gemeinsam mit seinem älteren Bruder [[Eberhard II. von Wallsee|Eberhard (II.) von Wallsee]] die Vogtei des bei ihren Besitzungen in der Reichslandschaft Schwaben gelegenen Klosters Waldsee verpfändet.<ref name ="Doblinger21">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 21</ref> Auch in den Jahren danach wird er gewöhnlich gemeinsam mit diesem älteren Bruder genannt.<ref name ="Doblinger25">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 25</ref> Bei den Auseinandersetzungen zwischen mehreren Adeligen der Herzogtümer Österreich und [[Herzogtum Steier|Steier]] mit [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] in den 1290erJahre findet sich er auf der Seite des Herzogs, ebenso bei dessen Auseinandersetzungen mit [[w:Otto III. (Bayern)|Herzog Otto von Niederbayern]] und [[w:Adolf (HRR)|König Adolf]].<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 29ff.</ref> Bei Abschluss des Passauer Friedens (27. Dezember 1297) gehörten er und sein Bruder Eberhard zu den Schiedsrichtern über einige strittige Vertragspunkte.<ref name ="Doblinger30>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 30</ref> 1300 wurde Heinrich Landrichter zu [[w:Burgruine Waxenberg|Wachsenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]], das zuvor Besitz der [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Grafen von Schaunberg]] gewesen war. Ende April 1304 besuchte er den "großen" Taiding von [[Rudolf I. (Böhmen)|Herzog Rudolf (III.) von Österreich]] in [[Judenburg]].<ref name ="Doblinger62">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 62</ref> Er gehörte zu jener Gesandtschaft, die im Sommer 1313 für [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich (I.) von Österreich]], besser bekannt als "''Friedrich dem Schönen''", die Werbung um [[Elisabeth von Aragon]] zum Abschluss brachte.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 62f.</ref> Während des Krieges um die Herrschaft über das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]] zwischen diesem und [[w:Ludwig IV. (HRR)|Ludwig (IV.) "''dem Baiern''"]] zählte er zu den Finanziers der Habsburger, die für die dabei entstandenen Schulden bürgten. Wie auch sein jüngerer Bruder Ulrich gilt er als Teilnehmer an der für die Habsburger verhängnisvollen [[w:Schlacht bei Mühldorf|Entscheidungsschlacht bei Mühldorf]] (1422) und geriet in Gefangenschaft, aus der er erst um 1323/24 wieder freikam. Angeblich soll er sich von den harten Haftbedingungen nicht mehr erholt haben.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 63f.</ref> | ||
Durch seine Eheschließung knüpfte Heinrich einen ersten direkten Kontakt mit der Adelsfamilie der Starhemberger, die in der Folge gewöhnlich bis zum Aussterben der Familie der Wallseer zu deren Verbündeten zählten.<ref name ="Doblinger25"/> Seinen Söhnen hinterließ er einen schönen Besitzstand, den er bedeutend hatte vermehren können. So war durch Ablöse in den alleinigen Besitz der Stadt [[Freistadt]] und der [[w:Riedmark|Riedmark]] im heutigen Bundesland Oberösterreich gelangt, welche die Habsburger ihm 1290 gemeinsam mit seinem Bruder Eberhard (II.) von Wallsee verpfändet. Durch Verpfändung kam er außerdem 1314 in den Besitz der Mauten zu [[Gmunden]] und [[Mauthausen]] Im heutigen Bundesland Niederösterreich erwarb er außerdem Güter zwischen den Flüssen Donau, Enns und Ybbs. 1297 war ihm die Klostervogtei des Erlaklosters (heute als [[w:Schoss Erla|Schloss Erla]] Teil der Gemeinde [[St. Pantaleon-Erla]]) übertragen worden, 1303 erwarb er Besitzungen, die zuvor [[w:Konrad von Sumerau|Konrad von Sumerau]] gehört hatten, darunter die Burgstall zu Seuseneck (heute Teil der Gemeinde [[Amstetten]]. Zu seinen weiteren Besitztümern zählten die landesfürstlichen Festen Kolmans und [[w:Burg Hartenstein (Niederösterreich)|Hartenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[Weinzierl am Walde]]), welche 1319 zu "Frauenlehen" erhoben wurden.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 64ff.</ref> | Durch seine Eheschließung knüpfte Heinrich einen ersten direkten Kontakt mit der Adelsfamilie der Starhemberger, die in der Folge gewöhnlich bis zum Aussterben der Familie der Wallseer zu deren Verbündeten zählten.<ref name ="Doblinger25"/> Seinen Söhnen hinterließ er einen schönen Besitzstand, den er bedeutend hatte vermehren können. So war durch Ablöse in den alleinigen Besitz der Stadt [[Freistadt]] und der [[w:Riedmark|Riedmark]] im heutigen Bundesland Oberösterreich gelangt, welche die Habsburger ihm 1290 gemeinsam mit seinem Bruder Eberhard (II.) von Wallsee verpfändet. Durch Verpfändung kam er außerdem 1314 in den Besitz der Mauten zu [[Gmunden]] und [[Mauthausen]] Im heutigen Bundesland Niederösterreich erwarb er außerdem Güter zwischen den Flüssen Donau, Enns und Ybbs. 1297 war ihm die Klostervogtei des Erlaklosters (heute als [[w:Schoss Erla|Schloss Erla]] Teil der Gemeinde [[St. Pantaleon-Erla]]) übertragen worden, 1303 erwarb er Besitzungen, die zuvor [[w:Konrad von Sumerau|Konrad von Sumerau]] gehört hatten, darunter die Burgstall zu Seuseneck (heute Teil der Gemeinde [[Amstetten]]. Zu seinen weiteren Besitztümern zählten die landesfürstlichen Festen Kolmans und [[w:Burg Hartenstein (Niederösterreich)|Hartenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[Weinzierl am Walde]]), welche 1319 zu "Frauenlehen" erhoben wurden.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 64ff.</ref> | ||
1309 wurde Heinrich die Burghut, das Gericht und die Maut zu [[Enns]] verpfändet, außerdem wurde er mit der Hauptmannschaft betreut. In den Jahren danach hielt er sich häufig in Enns auf, wo nach er und seine Nachkommen sich auch benannten.<ref name ="Doblinger64>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 64</ref> | 1309 wurde Heinrich die Burghut, das Gericht und die Maut zu [[Enns]] verpfändet, außerdem wurde er mit der Hauptmannschaft betreut. In den Jahren danach hielt er sich häufig in Enns auf, wo nach er und seine Nachkommen sich auch benannten.<ref name ="Doblinger64>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 64</ref> | ||
Nach Heinrichs Tod beerbten ihn seine Söhne. Die Erbansprüche von [[Leutold von Stadeck]] und [[Alber von Rauhenstein]], seiner beiden Enkel aus den Ehen seiner Töchter, auf Anteile am Erbe seiner Ehefrau Elsbet wurden 1349 anerkannt und finanziell abgegolten.<ref name ="Doblinger68>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 68</ref> | |||
== Erinnerungen an Heinrich (I.) von Wallsee == | == Erinnerungen an Heinrich (I.) von Wallsee == |
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