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[[File:WMK Stefansdom - Fürstenfiguren Johanna von Pfirt 2.jpg|thumb|Johanna von Pfirt, Fürstenfigur des Wiener Stephandoms]] | [[File:WMK Stefansdom - Fürstenfiguren Johanna von Pfirt 2.jpg|thumb|Johanna von Pfirt, Fürstenfigur des Wiener Stephandoms]] | ||
'''Gräfin Johanna von Pfirt''' (* im 14. Jahrhundert, nach dem 28. Juli 1303<ref group="A">Nach einer Urkunde wurde die Ehe von Johannas Eltern etwa um diese Zeit vollzogen. Vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 9</ref>, in [[w:Basel|Basel]]; † [[15. November]] [[1351]], vermutlich in [[Wien]] oder [[Scheibbs]])<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 138</ref><ref name ="claerr59">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 59</ref>, auch '''Jeannette de Ferrette et Montbéliard''', war durch ihre Ehe eine [[Habsburger|Herzogin von Österreich]]. | '''Gräfin Johanna von Pfirt''' (* im 14. Jahrhundert, nach dem 28. Juli 1303<ref group="A">Nach einer Urkunde wurde die Ehe von Johannas Eltern etwa um diese Zeit vollzogen. Vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 9</ref> und vor 1311<ref group="A">Etwa um diese Zeit setzte Johannas Vater erste Schritte, um ihre Erbfolge zu erreichen und so den Erhalt seiner Besitzungen nach seinem Tod zu sichern für den Fall, dass ihm kein Sohn mehr geboren werden sollte. Vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 17</ref>, in [[w:Basel|Basel]]; † [[15. November]] [[1351]], vermutlich in [[Wien]] oder [[Scheibbs]])<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 138</ref><ref name ="claerr59">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 59</ref>, auch '''Jeannette de Ferrette et Montbéliard''', war durch ihre Ehe eine [[Habsburger|Herzogin von Österreich]]. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
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Gräfin Ursula von Pfirt (* 1315; † 1367), Johannas jüngere Schwester, war die Mutter des als Minnesänger bekannten [[w:Hugo von Montfort|Grafen Hugo (XII.) von Montfort]] (auch Graf Hugo (VIII.) von Montfort zu (Tettnang)-Bregenz). | Gräfin Ursula von Pfirt (* 1315; † 1367), Johannas jüngere Schwester, war die Mutter des als Minnesänger bekannten [[w:Hugo von Montfort|Grafen Hugo (XII.) von Montfort]] (auch Graf Hugo (VIII.) von Montfort zu (Tettnang)-Bregenz). | ||
== | == Herrschaften == | ||
* Als alleinige Erbtochter des letzten Grafen von Pfirt, ihre Schwester wurde finanziell abgefunden, erbte Johanna die [[w:Grafschaft Pfirt|Grafschaft Pfirt]] im [[w:Elsaß|Elsaß]] und mit dieser ein Gebiet, das vom westlichen [[w:Sundgau|Sundgau]] bis zur [[w:Burgundische Pforte|Burgundischen Pforte]] reichte und durch ihre Ehe unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich (Habsburger) kam.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 133</ref> | * Als alleinige Erbtochter des letzten Grafen von Pfirt, ihre Schwester wurde finanziell abgefunden, erbte Johanna die [[w:Grafschaft Pfirt|Grafschaft Pfirt]] im [[w:Elsaß|Elsaß]] und mit dieser ein Gebiet, das vom westlichen [[w:Sundgau|Sundgau]] bis zur [[w:Burgundische Pforte|Burgundischen Pforte]] reichte und durch ihre Ehe unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich (Habsburger) kam.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 133</ref> | ||
* Johanna von Pfirt war Burg- und Grundherrin von [[Perchtoldsdorf]], das im 14. Jahrhundert ein Nebensitz von mehreren Herzoginnen von Österreich war.<ref group="A">Die anderen Herzoginnen waren [[Elisabeth von Görz-Tirol|Elisabeth von Görz-Tirol]], [[Elisabeth von Virneburg]], [[Katharina von Luxemburg|Katharina von Böhmen]] und [[Beatrix von Zollern|Beatrix von Nürnberg]]</ref>.<ref>vgl. [http://burg.perchtoldsdorf.at/burg_01_1.html Burg Perchtoldsdorf], Website der Marktgemeinde Perchtoldsdorf, eingesehen am 17. Februar 2018</ref> | * Johanna von Pfirt war Burg- und Grundherrin von [[Perchtoldsdorf]], das im 14. Jahrhundert ein Nebensitz von mehreren Herzoginnen von Österreich war.<ref group="A">Die anderen Herzoginnen waren [[Elisabeth von Görz-Tirol|Elisabeth von Görz-Tirol]], [[Elisabeth von Virneburg]], [[Katharina von Luxemburg|Katharina von Böhmen]] und [[Beatrix von Zollern|Beatrix von Nürnberg]]</ref>.<ref>vgl. [http://burg.perchtoldsdorf.at/burg_01_1.html Burg Perchtoldsdorf], Website der Marktgemeinde Perchtoldsdorf, eingesehen am 17. Februar 2018</ref> | ||
== Leben == | |||
Graf Ulrich (II.) von Pfirt, der Urgroßvater von Johanna, hatte 1271 seine Grafschaft "als freies Eigen" an das [[w:Hochstift Basel|Hochstift Basel]] verkauft und war von diesem mit ihr am 15. Jänner 1271 belehnt worden. Am 30. Mai 1318 erhielt Graf Ulrich (III.) von Pfirt, Johannas Vater, vom [[w:Gerhard von Wippingen|Bischof von Basel]] die Zustimmung, seine Grafschaft an seine Töchtern beziehungsweise seine zukünftigen Schwiegersöhne vererben zu dürfen.<ref name ="claerr17">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 17</ref> Am 25. Jänner 1320 erreichte er, dass diese Entscheidung vom [[w:Johannes XXII.|Papst]] zu [[w:Avignon|Avignon]] bestätigt wurde, am 20. Juli 1320 erreichte er außerdem auch die Nachfolge seiner Töchter für weitere Lehen.<ref name ="claerr19>vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 19</ref> Unmittelbar nach seinem Tod heiratete Gräfin Johanna von Pfirt Herzog Albrecht (II.) von Österreich. Über den Ort und das Datum der Eheschließung finden sich in der Geschichtsforschung bisher zwei unterschiedliche Angaben. Nach der einen Version soll die Trauung am 17. März 1324 zu [[w:Brugg an der Aare|Brugg]] stattgefunden haben, nach der anderen Versionen im Mai 1324 glanzvoll zu [[w:Basel|Basel]]. Noch im März 1324 wurde jedenfalls durch den Papst und Albrechts Familie sicher gestellt, dass die Grafschaft Pfirt in den Besitz der Eheleute überging und Albrecht als neuer Graf von Pfirt eingesetzt wurde. Diese Amtseinsetzung wurde am 8. Juni 1324 vom Papst bestätigt, nach der Bischof von Basel versucht hatte, sie für nichtig erklären zu lassen.<ref name ="claerr23>vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 23</ref> Die in Nachbarschaft auch ansässigen [[Habsburger]] zählten seit mehreren Generationen zu den Gegnern und Konkurrenten der Grafen von Pfirt. Dennoch unterstützte Graf Ulrich (III.) nach der Doppelwahl (1314) [[Friedrich der Schöne|König Friedrich (III.) "''den Schönen''"]]. Ausschlaggebend für seine neue politische Ausrichtung, von der er und seine Familie letztlich bis zur [[w:Schlacht von Mühldorf|Schlacht von Mühldorf]] (1322) profitierten, war neben der geographischen Nähe der Habsburger auch deren gute Beziehungen zu den Bischöfen von Basel und Straßburg.<ref name ="claerr15">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 15</ref> | |||
Johanna von Pfirt korrespondierte mit bedeutenden Kirchenfürsten ihrer Zeit wie den Patriarchen [[w:Bertrand de Saint-Geniès|Bertrand von Aquileia]] und dem [[w:Johann von Chalon-Arlay|Bischof Johann (I.) von Basel]].<ref>vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Herzog Albrecht III. von Österreich (1365-1395)''. Ein Beitrag zur Geschichte Österreichs im späteren Mittelalter. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1961. S. 17f.</ref> Politisch ist sie mehrmals als Vertreterin ihres Ehemannes hervorgetreten, in dessen Namen sie auch mehrere Verträge abschloss.<ref>vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Herzog Albrecht III. von Österreich (1365-1395)''. Ein Beitrag zur Geschichte Österreichs im späteren Mittelalter. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1961. S. 18</ref> | |||
== Erinnerungsstätten an Johanna von Pfirt im heutigen Österreich == | == Erinnerungsstätten an Johanna von Pfirt im heutigen Österreich == |
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