Heidenreich von Maissau: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Heidenreich von Maissau stammte aus der Adelsfamilie der [[Maissauer]], die sich nach [[Maissau]] benannte und zu den höchsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich zählte. Sein Vater, [[Stephan II. von Maissau|Stephan (II.) von Maissau]], oberster Marschall des Herzogtums Österreich<ref name ="gedächtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/maissau.html Heidenreich von Maissau]</ref>, seine Mutter Agnes die Erbtochter des Burggrafen Heidenreich von [[Burgruine Gars am Kamp|Gars]].<ref name ="Rigele202">vgl. [[Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer'', 1990, S. 202</ref> Durch die Ehen seiner Schwester [[Anna von Maissau-Klingenberg-Liechtenstein|Anna]] war er mit den Adelsfamilien der Klingenberger und der Liechtensteiner verwandt. Sein Bruder Hans hatte Dorothea von [[Burgruine Gars am Kamp|Gars]] geheiratet, die sich als Witwe ebenfalls mit einem Liechtensteiner verheiratete.<ref>vgl. [[Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer'', 1990, S. 202f. und S. 203f.</ref>
Heidenreich von Maissau stammte aus der Adelsfamilie der [[Maissauer]], die sich nach [[Maissau]] benannte und zu den höchsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich zählte. Sein Vater, [[Stephan II. von Maissau|Stephan (II.) von Maissau]], oberster Marschall des Herzogtums Österreich<ref name ="gedächtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/maissau.html Heidenreich von Maissau]</ref>, seine Mutter Agnes die Erbtochter des Burggrafen Heidenreich von [[Burgruine Gars am Kamp|Gars]].<ref name ="Rigele202">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 202</ref> Durch die Ehen seiner Schwester [[Anna von Maissau-Klingenberg-Liechtenstein|Anna]] war er mit den Adelsfamilien der Klingenberger und der Liechtensteiner verwandt. Sein Bruder Hans hatte Dorothea von [[Burgruine Gars am Kamp|Gars]] geheiratet, die sich als Witwe ebenfalls mit einem Liechtensteiner verheiratete.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 202f. und S. 203f.</ref>


Heidenreich war mit seiner Verwandten Anna von Kuenring(-Dürnstein), der Erbtochter von Johann (I.) von Kuenring(-Dürnstein) († um 1348) aus dessen Ehe mit Agnes von Maissau, verheiratet, und begründete mit ihr die "Schenkenlinie" der [[Maissauer]].<ref name ="gedächtnis"/> Aus dieser Ehe hatte er mindestens vier Kinder:  
Heidenreich war mit seiner Verwandten Anna von Kuenring(-Dürnstein), der Erbtochter von Johann (I.) von Kuenring(-Dürnstein) († um 1348) aus dessen Ehe mit Agnes von Maissau, verheiratet, und begründete mit ihr die "Schenkenlinie" der [[Maissauer]].<ref name ="gedächtnis"/> Aus dieser Ehe hatte er mindestens vier Kinder:  
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:::* Leopold (II.) (Leutold) von Maissau († 1403)
:::* Leopold (II.) (Leutold) von Maissau († 1403)
::::*Hans (IV.) von Maissau († 1403)
::::*Hans (IV.) von Maissau († 1403)
:* Georg (I.) von Maissau († 1390) ∞ Kathrein von Kranichberg, Verwandte, vermutlich die Tochter von Ulrich von Kranichberg<ref name ="Rigele204-14">vgl. [[Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer'', 1990, S. 204, mit Fußnote 14</ref>
:* Georg (I.) von Maissau († 1390) ∞ Kathrein von Kranichberg, Verwandte, vermutlich die Tochter von Ulrich von Kranichberg<ref name ="Rigele204-14">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 204, mit Fußnote 14</ref>
:* Margarete von Maissau ∞ mit Pilgrim von Puchheim, einem Sohn von [[Albero von Puchheim|Albero (III.) von Puchheim]], ihre Familie gehörte zu den Haupterben nach dem Tod des [[Otto IV. von Maissau|"letzten" Maissauers]] († 1440)<ref name ="Rigele205">vgl. [[Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer'', 1990, S. 205</ref>
:* Margarete von Maissau ∞ mit Pilgrim von Puchheim, einem Sohn von [[Albero von Puchheim|Albero (III.) von Puchheim]], ihre Familie gehörte zu den Haupterben nach dem Tod des [[Otto IV. von Maissau|"letzten" Maissauers]] († 1440)<ref name ="Rigele205">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 205</ref>


Mit Heidenreichs Enkel Leopold von Maissau († 1403) starb sein Familienzweig in "männlicher" Linie aus, sein Großneffe [[Otto IV. von Maissau|Otto (IV.) von Maissau]] gilt als der "Letzte" der Maissauer.
Mit Heidenreichs Enkel Leopold von Maissau († 1403) starb sein Familienzweig in "männlicher" Linie aus, sein Großneffe [[Otto IV. von Maissau|Otto (IV.) von Maissau]] gilt als der "Letzte" der Maissauer.


== Leben ==
== Leben ==
Heidenreich von Maissau wird erstmals 1337 in einer Urkunde seines Vaters genannt.<ref name ="gedächtnis"/> Nach dessen Tod teilten er und sein Bruder Ulrich († um 1380) 1366 das väterliche Erbe. Nach dem Tod Ulrichs dürfte dessen Anteil wieder an ihn zurückgefallen sein, ebenso dürfte Heidenreich auch seinen anderen Bruder Hans, für den keine Kinder belegt sind, beerbt haben.<ref>vgl. [[Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer'', 1990, S. 203f.</ref> Nach dem Tod seines Schwagers Leotold (III.) von Kuenring(-Dürnstein) († 1355) kamen dessen Güter, darunter die [[Burgruine Dürnstein (Niederösterreich)|Feste Dürnstein]], über seine Ehefrau Anna in seinen Besitz. 1356 [[w:Lehen|belehnte]] ihn [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich ("''Albrecht den Lahmen''" oder "''Albrecht den Weisen''")]] als Landesfürst des Herzogtums Österreich mit dem Amt des obersten Schenken, das zuvor sein Schwager bekleidet hatte. Außerdem erhielt er das Recht, dieses Amt innerhalb seiner Familie weitervererben zu dürfen, wenn er ohne Nachkommen sterben sollte. Nach Herzog Albrechts Tod hatten Heidenreich von Maissau auch gute Beziehungen zu dessen Nachfolgern, den Herzögen [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf (IV.) ("''Rudolf dem Stifter''")]] und dessen Bruder [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.) ("''Albrecht mit dem Zopfe''")]] von [[Habsburger|Österreich]]. Er war einer der Zeugen des [[w:Brünner Erbvertrag|Brünner Erbvertrages]] (1364) und des [[w:Frieden von Schärding|Friedens von Schärding]] (1369). 1368-1376 und 1378 bekleidete er das Amt des Landmarschalls des Herzogtums Österreich. 1380 gründete er gemeinsam mit Anna die Kartause in [[Schönbühel-Aggsbach|Aggsbach]], wo er nach seinem Tod beigesetzt wurde.<ref name ="gedächtnis"/>
Heidenreich von Maissau wird erstmals 1337 in einer Urkunde seines Vaters genannt.<ref name ="gedächtnis"/> Nach dessen Tod teilten er und sein Bruder Ulrich († um 1380) 1366 das väterliche Erbe. Nach dem Tod Ulrichs dürfte dessen Anteil wieder an ihn zurückgefallen sein, ebenso dürfte Heidenreich auch seinen anderen Bruder Hans, für den keine Kinder belegt sind, beerbt haben.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 203f.</ref> Nach dem Tod seines Schwagers Leotold (III.) von Kuenring(-Dürnstein) († 1355) kamen dessen Güter, darunter die [[Burgruine Dürnstein (Niederösterreich)|Feste Dürnstein]], über seine Ehefrau Anna in seinen Besitz. 1356 [[w:Lehen|belehnte]] ihn [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich ("''Albrecht den Lahmen''" oder "''Albrecht den Weisen''")]] als Landesfürst des Herzogtums Österreich mit dem Amt des obersten Schenken, das zuvor sein Schwager bekleidet hatte. Außerdem erhielt er das Recht, dieses Amt innerhalb seiner Familie weitervererben zu dürfen, wenn er ohne Nachkommen sterben sollte. Nach Herzog Albrechts Tod hatten Heidenreich von Maissau auch gute Beziehungen zu dessen Nachfolgern, den Herzögen [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf (IV.) ("''Rudolf dem Stifter''")]] und dessen Bruder [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.) ("''Albrecht mit dem Zopfe''")]] von [[Habsburger|Österreich]]. Er war einer der Zeugen des [[w:Brünner Erbvertrag|Brünner Erbvertrages]] (1364) und des [[w:Frieden von Schärding|Friedens von Schärding]] (1369). 1368-1376 und 1378 bekleidete er das Amt des Landmarschalls des Herzogtums Österreich. 1380 gründete er gemeinsam mit Anna die Kartause in [[Schönbühel-Aggsbach|Aggsbach]], wo er nach seinem Tod beigesetzt wurde.<ref name ="gedächtnis"/>


== Heidenreichs Erben ==
== Heidenreichs Erben ==
Als Heidenreichs ältester Sohn gilt Leopold (Leutold) von Maissau, der bereits 1383, bald nach dem Tod seines Vaters ebenfalls gestorben ist. Als jüngster Sohn gilt Georg von Maissau, da zwar verheiratet war, aber wie Leopold keine Nachkommen hatte, und ebenfalls nur wenige Jahre später starb. Als mittlerer Sohn gilt Hans von Maissau, der 1397 auf dem Meer auf einer Pilgerfahrt zum Katharinenkloster auf Sinai starb. Dessen Sohn und Erbe war Leopold (II.) von Maissau, der ebenfalls auf einer Pilgerfahrt starb. Dessen Sohn Hans starb noch als Kind im selben Jahr wie sein Vater.<ref name ="Rigele204-13">vgl. [[Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer'', 1990, S. 204, mit Fußnote 13</ref> Den Großteil ihrer Besitzungen erbten die Kinder ihres Onkels [[Konrad von Maissau]], gewisse Ansprüche konnte auch Pilgrim von Puchheim, der mit Heidenreichs Tochter Margarete verheiratet war, durchsetzen. Seine Familie gehörte nach dem Aussterben der Maissauer in "männlicher Linie" zu den Haupterben.<ref>vgl. [[Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer'', 1990, S. 204f.</ref>
Als Heidenreichs ältester Sohn gilt Leopold (Leutold) von Maissau, der bereits 1383, bald nach dem Tod seines Vaters ebenfalls gestorben ist. Als jüngster Sohn gilt Georg von Maissau, da zwar verheiratet war, aber wie Leopold keine Nachkommen hatte, und ebenfalls nur wenige Jahre später starb. Als mittlerer Sohn gilt Hans von Maissau, der 1397 auf dem Meer auf einer Pilgerfahrt zum Katharinenkloster auf Sinai starb. Dessen Sohn und Erbe war Leopold (II.) von Maissau, der ebenfalls auf einer Pilgerfahrt starb. Dessen Sohn Hans starb noch als Kind im selben Jahr wie sein Vater.<ref name ="Rigele204-13">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 204, mit Fußnote 13</ref> Den Großteil ihrer Besitzungen erbten die Kinder ihres Onkels [[Konrad von Maissau]], gewisse Ansprüche konnte auch Pilgrim von Puchheim, der mit Heidenreichs Tochter Margarete verheiratet war, durchsetzen. Seine Familie gehörte nach dem Aussterben der Maissauer in "männlicher Linie" zu den Haupterben.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 204f.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

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