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1039 unternahm der ungarische König Peter Orseolo († 1046), Markgraf Adalberts Schwager, mehrere Einfälle in die Mark Österreich, ehe er um 1041 gestürzt wurde und daraufhin zu seinem Schwager flüchtete.<ref name="scheibelreiter106">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 106</ref> Nach den Annalen des bayerischen [[w:Abtei Niederaltaich|Benediktinerklosters Niederaltaich]] unternahm wenig später der ungarische König [[w:Sámuel Aba|Aba]] († 1044) einen Angriff auf die Mark, der nach zahlreichen Verheerungen erst nördlich der Donau in der Umgebung von [[Tulln]] gestoppt werden konnte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 107ff.</ref> | 1039 unternahm der ungarische König Peter Orseolo († 1046), Markgraf Adalberts Schwager, mehrere Einfälle in die Mark Österreich, ehe er um 1041 gestürzt wurde und daraufhin zu seinem Schwager flüchtete.<ref name="scheibelreiter106">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 106</ref> Nach den Annalen des bayerischen [[w:Abtei Niederaltaich|Benediktinerklosters Niederaltaich]] unternahm wenig später der ungarische König [[w:Sámuel Aba|Aba]] († 1044) einen Angriff auf die Mark, der nach zahlreichen Verheerungen erst nördlich der Donau in der Umgebung von [[Tulln]] gestoppt werden konnte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 107ff.</ref> | ||
Wenig später, noch 1042 und danach 1043 unternahm der spätere Kaiser Heinrich zwei größere Feldzug gegen das ungarischen Königreich, die recht erfolgreich waren und bei denen offensichtlich die Fehler aus dem früheren Feldzug von König Konrad II. vermieden wurden. Markgraf Adalbert wird an beiden Feldzügen sicher teilgenommen haben. Vermutlich dürfte er dabei für den späteren Kaiser Heinrich III. ein wichtiger Berater gewesen sein, da Adalbert durch seine Aufgabe als Markgraf von Österreich und seine Verschwägerung mit Peter Orseolo mit den Verhältnissen im ungarischen Königreich und den Kampfmethoden der ungarischen Truppen bestens vertraut war. Als Folge wurde die Grenze zwischen dem ungarischen Königreich und der Mark Österreich wieder bis an die Leitha verschoben.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 110 und S. 111</ref> Allerdings | Wenig später, noch 1042 und danach 1043 unternahm der spätere Kaiser Heinrich zwei größere Feldzug gegen das ungarischen Königreich, die recht erfolgreich waren und bei denen offensichtlich die Fehler aus dem früheren Feldzug von König Konrad II. vermieden wurden. Markgraf Adalbert wird an beiden Feldzügen sicher teilgenommen haben. Vermutlich dürfte er dabei für den späteren Kaiser Heinrich III. ein wichtiger Berater gewesen sein, da Adalbert durch seine Aufgabe als Markgraf von Österreich und seine Verschwägerung mit Peter Orseolo mit den Verhältnissen im ungarischen Königreich und den Kampfmethoden der ungarischen Truppen bestens vertraut war. Als Folge wurde die Grenze zwischen dem ungarischen Königreich und der Mark Österreich wieder bis an die Leitha verschoben.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 110 und S. 111</ref> Allerdings könnte es zwischen dem späteren Kaiser und dem Markgrafen Differenzen gegeben haben, jedenfalls erhielt Adalbert danach nur eine Schenkung an der Pielach, während er im Grenzland nördlich und südlich der Donau leer ausging. Der spätere Kaiser hatte offensichtlich kein Interesse daran, eine herrschaftliche Durchdringung dieser Gebiete durch Markgraf Adalbert zu fördern.<ref name="scheibelreiter111">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 111</ref> | ||
Inwieweit die Einrichtung der [[w:Ungarische Mark|Ungarnmarkt]] mit dem Zentrum um [[Stillfried]] durch Kaiser Heinrich III. eine Schwächung des Herrschaftsgebietes von Markgraf Adalbert bedeutete beziehungsweise von diesem so gesehen wurde, ist in der Forschung umstritten. Nachdem der plötzliche Tod von Adalberts Sohn Leopold zur Folge hatte, dass sie der Kaiser dem Grafen [[Siegfried I. (Spanheim)|Siegfried (I.) von Spanheim]] überließ, dürfte sie wenig später und noch unter Adalbert Teil der Markgrafschaft Österreich geworden sein.<ref name="scheibelreiter116">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 116</ref> Dagegen wird die Annahme, dass Kaiser Heinrich im heutigen Niederösterreich noch eine weitere Grenzmark um [[Pulkau]] errichten ließ, die gewöhnlich als die "Böhmische Mark" bezeichnet wird, von der neueren Forschung inzwischen angezweifelt.<ref name="scheibelreiter115">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 115</ref> Fakt ist jedenfalls, dass Kaiser Heinrich III. das Marienstift in [[Deutsch-Altenburg]] wiederherzustellen versuchte und es mit zahlreichen Schenkungen bedachte, darunter [[Sieghartskirchen]] und einer Reihe weiterer zwischen Fischa und Leitha gelegener Besitzungen.<ref name="scheibelreiter116"/> | Inwieweit die Einrichtung der [[w:Ungarische Mark|Ungarnmarkt]] mit dem Zentrum um [[Stillfried]] durch Kaiser Heinrich III. eine Schwächung des Herrschaftsgebietes von Markgraf Adalbert bedeutete beziehungsweise von diesem so gesehen wurde, ist in der Forschung umstritten. Nachdem der plötzliche Tod von Adalberts Sohn Leopold zur Folge hatte, dass sie der Kaiser dem Grafen [[Siegfried I. (Spanheim)|Siegfried (I.) von Spanheim]] überließ, dürfte sie wenig später und noch unter Adalbert Teil der Markgrafschaft Österreich geworden sein.<ref name="scheibelreiter116">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 116</ref> Dagegen wird die Annahme, dass Kaiser Heinrich im heutigen Niederösterreich noch eine weitere Grenzmark um [[Pulkau]] errichten ließ, die gewöhnlich als die "Böhmische Mark" bezeichnet wird, von der neueren Forschung inzwischen angezweifelt.<ref name="scheibelreiter115">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 115</ref> Fakt ist jedenfalls, dass Kaiser Heinrich III. das Marienstift in [[Deutsch-Altenburg]] wiederherzustellen versuchte und es mit zahlreichen Schenkungen bedachte, darunter [[Sieghartskirchen]] und einer Reihe weiterer zwischen Fischa und Leitha gelegener Besitzungen.<ref name="scheibelreiter116"/> | ||
In den 1050er-Jahren verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Kaiser Heinrich III. und | In den 1050er-Jahren verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Kaiser Heinrich III. und den ungarischen Königen erneut, wobei die Gegner des Kaisers im Reich allmählich dessen Auseinandersetzungen mit dem ungarischen Königreich für sich zu nutzen versuchten. Es scheint, dass Markgraf Adalbert in diesen Jahren in erster Linie als Vermittler zwischen dem Kaiser und den ungarischen Königen fungierte. Jedenfalls dürfte er in den Folgejahren loyal zum Kaiser gestanden haben, als sich eine Reihe bedeutender Adliger gegen diesen zusammenschlossen.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010., S. 116ff.</ref> | ||
== Nachleben == | == Nachleben == |
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