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Nach dem Tod ihres Ehemannes (Anfang des Jahres 1258) führte Adelheid vorübergehend in der Grafschaft Tirol die Regentschaft für ihren Sohn Meinhard bis zu dessen Entlassung aus seiner Haft auf [[w:Festung Hohenwerfen|Hohenwerfen]] (um die Jahreswende 1258/1259), in welcher dieser zusammen mit seinem Bruder als Folge des [[w:Frieden zu Lieserhofen|Friedens zu Lieserhofen]] (1252) geraten war. Während dieser Regentschaft verwendete Adelheid ein eigenes Siegel mit einem Adler und der Umschrift "''+S.A(delheidis) Comi(t)iss(a) de Tirol et Goriz(ie)''". Im September 1258 wurde sie auf der Zenoburg bei [[w:Merano|Meran]] gemeinsam mit ihren Söhnen Meinhard und Albert, die sich zu dieser Zeit noch in Gefangenschaft des [[w:Philipp von Spanheim|Bischofs von Salzburg]] befanden, mit den Lehen des [[w:Hochstift Chur|Hochstiftes Chur]] belehnt, wobei ausdrücklich festgelegt war, dass sie bis zur Freilassung ihrer Söhne die Geschäftsführung handhaben würde.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 53.</ref> Am 23. Oktober 1258 widerrief Bischof Egno von Trient die 1256 vollzogene Vergabe der Lehen des Hochstiftes Trient an Adelheid, ihren Ehemann und ihre Söhne mit der Begründung, er wäre zu dieser genötigt worden. Offensichtlich wollte er die schwierige Lage von Gräfin Adelheid ausnützen, solange ihre Söhne noch in Gefangenschaft waren. Als Graf Meinhard um die Jahreswende 1258/59 endlich freikam, forderte er umgehend und mit Erfolg vom Bischof die Herausgabe beziehungsweise Rückgabe dieser Lehen.<ref>vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 292f.</ref> | Nach dem Tod ihres Ehemannes (Anfang des Jahres 1258) führte Adelheid vorübergehend in der Grafschaft Tirol die Regentschaft für ihren Sohn Meinhard bis zu dessen Entlassung aus seiner Haft auf [[w:Festung Hohenwerfen|Hohenwerfen]] (um die Jahreswende 1258/1259), in welcher dieser zusammen mit seinem Bruder als Folge des [[w:Frieden zu Lieserhofen|Friedens zu Lieserhofen]] (1252) geraten war. Während dieser Regentschaft verwendete Adelheid ein eigenes Siegel mit einem Adler und der Umschrift "''+S.A(delheidis) Comi(t)iss(a) de Tirol et Goriz(ie)''". Im September 1258 wurde sie auf der Zenoburg bei [[w:Merano|Meran]] gemeinsam mit ihren Söhnen Meinhard und Albert, die sich zu dieser Zeit noch in Gefangenschaft des [[w:Philipp von Spanheim|Bischofs von Salzburg]] befanden, mit den Lehen des [[w:Hochstift Chur|Hochstiftes Chur]] belehnt, wobei ausdrücklich festgelegt war, dass sie bis zur Freilassung ihrer Söhne die Geschäftsführung handhaben würde.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 53.</ref> Am 23. Oktober 1258 widerrief Bischof Egno von Trient die 1256 vollzogene Vergabe der Lehen des Hochstiftes Trient an Adelheid, ihren Ehemann und ihre Söhne mit der Begründung, er wäre zu dieser genötigt worden. Offensichtlich wollte er die schwierige Lage von Gräfin Adelheid ausnützen, solange ihre Söhne noch in Gefangenschaft waren. Als Graf Meinhard um die Jahreswende 1258/59 endlich freikam, forderte er umgehend und mit Erfolg vom Bischof die Herausgabe beziehungsweise Rückgabe dieser Lehen.<ref>vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 292f.</ref> | ||
Nachdem ihr älterer Sohn tatsächlich die Herrschaftsgeschäfte übernommen hatte, dürfte sich Gräfin Adelheid weitgehend aus der Politik zurückgezogen haben. Nach dem Entwurf eines Teilungsvertrages zwischen ihren Söhnen Meinhard und Albert aus dem Jahr 1267, dessen tatsächliche Urkunden erst am 4. März 1271 ausgestellt wurden, geht hervor, dass Gräfin Adelheid in diesem eine Mitausstattung für ihre gleichnamige Tochter forderte.<ref name ="Jedelhauser293">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 293</ref> In den Jahren danach ist sie erst 1278 | Nachdem ihr älterer Sohn tatsächlich die Herrschaftsgeschäfte übernommen hatte, dürfte sich Gräfin Adelheid weitgehend aus der Politik zurückgezogen haben. Nach dem Entwurf eines Teilungsvertrages zwischen ihren Söhnen Meinhard und Albert aus dem Jahr 1267, dessen tatsächliche Urkunden erst am 4. März 1271 ausgestellt wurden, geht hervor, dass Gräfin Adelheid in diesem eine Mitausstattung für ihre gleichnamige Tochter forderte.<ref name ="Jedelhauser293">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 293</ref> In den Jahren danach ist sie erst 1278 noch einmal urkundlich fassbar. Am 20. Oktober 1278 verfasste sie ein Testament, in dem sie den Deutschen Orden sowie geistliche Institutionen und Privatpersonen bedachte. Wenig später dürfte sie gestorben sein.<ref name ="Jedelhauser294">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth'', 2020, S. 294</ref> | ||
=== Adelheid und die Klöster === | === Adelheid und die Klöster === |
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