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(/* Stammtafel der "österreichischen Wallseer"nach Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95), Wien, 1906, ergänzt durch weitere Angaben auf RegioWiki.AT…) |
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In den Herzogtümern Österreich und Steier war die Familie der Wallseer unter den Familien aus dem Reich, welche unter König Rudolf I. und dessen Sohn Albrecht dort Fuß fassen konnte, eine, welche vom Landadel als "Schwaben" zunächst besonders angefeindet wurde. Nicht übersehen werden sollte allerdings, dass es sich bei dieser Kritik auch um eine indirekte Kritik an den Habsburgern handelte, denen es zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs gelungen war, sich endgültig als Landesfürsten zu behaupten.<ref name ="sauter35">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 35</ref> | In den Herzogtümern Österreich und Steier war die Familie der Wallseer unter den Familien aus dem Reich, welche unter König Rudolf I. und dessen Sohn Albrecht dort Fuß fassen konnte, eine, welche vom Landadel als "Schwaben" zunächst besonders angefeindet wurde. Nicht übersehen werden sollte allerdings, dass es sich bei dieser Kritik auch um eine indirekte Kritik an den Habsburgern handelte, denen es zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs gelungen war, sich endgültig als Landesfürsten zu behaupten.<ref name ="sauter35">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 35</ref> | ||
Nachdem "Gütertransfer" erfolgte unter den Familienmitgliedern eine Aufteilung der im Besitz der Familie befindlichen Güter, zuzüglich der erworbenen Pfandschaften. Vermutlich dürfte sich die Familie erst zu diesem Zeitpunkt in ihre vier bekannten Zweige aufgespalten haben, welche sich nach ihren Hauptsitzen in [[Linz]], [[Enns]], [[Graz]] und [[Drosendorf]] benannten. In den Jahrzehnten danach begann sich der bisherige Zusammenhalt der Familie zu lockern, jedenfalls beschritten die Mitglieder der einzelnen Linien ihre eigene politische Wege beschritten.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 276f.</ref> In der Folge konnte die Familie auch auf der [[w:Krain|Mark Krain]] und im heutigen EU-Land [[w:Kroatien|Kroatien]] wichtige Besitzungen erwerben.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 315f., S. 317 und 318f.</ref> | Nachdem "Gütertransfer" erfolgte unter den Familienmitgliedern eine Aufteilung der im Besitz der Familie befindlichen Güter, zuzüglich der erworbenen Pfandschaften. Vermutlich dürfte sich die Familie erst zu diesem Zeitpunkt in ihre vier bekannten Zweige aufgespalten haben, welche sich nach ihren Hauptsitzen in [[Linz]], [[Enns]], [[Graz]] und [[Drosendorf-Zissersdorf|Drosendorf]] benannten. In den Jahrzehnten danach begann sich der bisherige Zusammenhalt der Familie zu lockern, jedenfalls beschritten die Mitglieder der einzelnen Linien ihre eigene politische Wege beschritten.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 276f.</ref> In der Folge konnte die Familie auch auf der [[w:Krain|Mark Krain]] und im heutigen EU-Land [[w:Kroatien|Kroatien]] wichtige Besitzungen erwerben.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 315f., S. 317 und 318f.</ref> | ||
Die Grazer Linie endete bereits 1363, die Linzer Linie und die Drosendorfer Linie um 1400.<ref name ="Hruza302>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 302</ref> Am längsten bestand die Ennser Linie, welche die anderen Linien beerbte. Unter [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.) von Wallsee]] († 1422), der durch den Tod seiner beiden Brüder [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf]] und [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich]] wieder sämtliche Besitzungen der Familie vereinigen konnte, erreichten die Wallseer in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Durch das Erbe der Grafen von Tybein (Duino) hatten sie sogar vorübergehend die Möglichkeit zum Aufstieg in den Reichsfürstenstand, wobei sie von [[Sigismund (HRR)|Kaiser Sigismund]] entsprechend gefördert wurden, der ihnen für alle ihre Herrschaften zum Beispiel den Blutbann verlieh. In den 1440er-Jahren führte [[Reinprecht von Wallsee der Ältere|Reinprecht (IV.) von Wallsee]] († 1450) nicht nur den Titel eines "Herren von Tibein und auf dem Karst", sondern begann sich eigene Hofämter zu schaffen. In den letzten Lebensjahren verwendete er für die Siegel seiner Urkunden rotes Wachs. Sein Sohn und Nachfolger [[Wolfgang von Wallsee|Wolfgang]] († um 1466/67) hielt es ebenso und führte 1461-1463 vorübergehend sogar sein eigenes Reitersiegel.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 267f.</ref> Mit ihm und seinem Bruder [[Reinprecht von Wallsee der Jüngere|Reinprecht (V.) von Wallsee]] († 1483), der ihm nachfolgte, starb die Familie 1483 in "männlicher Linie" aus, doch deutet sich bereits in den 1460er-Jahren der Niedergang der Familie an. Die Gründe dafür sind bisher nicht eindeutig erforscht.<ref name ="Hruza302/><ref name ="Doblinger268">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 268</ref> | Die Grazer Linie endete bereits 1363, die Linzer Linie und die Drosendorfer Linie um 1400.<ref name ="Hruza302>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 302</ref> Am längsten bestand die Ennser Linie, welche die anderen Linien beerbte. Unter [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.) von Wallsee]] († 1422), der durch den Tod seiner beiden Brüder [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf]] und [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich]] wieder sämtliche Besitzungen der Familie vereinigen konnte, erreichten die Wallseer in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Durch das Erbe der Grafen von Tybein (Duino) hatten sie sogar vorübergehend die Möglichkeit zum Aufstieg in den Reichsfürstenstand, wobei sie von [[Sigismund (HRR)|Kaiser Sigismund]] entsprechend gefördert wurden, der ihnen für alle ihre Herrschaften zum Beispiel den Blutbann verlieh. In den 1440er-Jahren führte [[Reinprecht von Wallsee der Ältere|Reinprecht (IV.) von Wallsee]] († 1450) nicht nur den Titel eines "Herren von Tibein und auf dem Karst", sondern begann sich eigene Hofämter zu schaffen. In den letzten Lebensjahren verwendete er für die Siegel seiner Urkunden rotes Wachs. Sein Sohn und Nachfolger [[Wolfgang von Wallsee|Wolfgang]] († um 1466/67) hielt es ebenso und führte 1461-1463 vorübergehend sogar sein eigenes Reitersiegel.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 267f.</ref> Mit ihm und seinem Bruder [[Reinprecht von Wallsee der Jüngere|Reinprecht (V.) von Wallsee]] († 1483), der ihm nachfolgte, starb die Familie 1483 in "männlicher Linie" aus, doch deutet sich bereits in den 1460er-Jahren der Niedergang der Familie an. Die Gründe dafür sind bisher nicht eindeutig erforscht.<ref name ="Hruza302/><ref name ="Doblinger268">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 268</ref> |
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