Ulrich Prustel: Unterschied zwischen den Versionen

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Ulrich Prustel verfolgte eine Karriere als Kleriker, vermeidete allerdings bis ca. 1391 den Empfang der dafür nötigen höheren Weihen. Noch im Oktober 1381 ließ er sich einen päpstlichen Dispens ausstellen, der ihm für die drei folgenden Jahre vom Empfang der Diakonats- und Priesterweihe befreite. Diese holte er erst Anfang der 1390er-Jahre (vor dem April 1391) nach. Es scheint, dass sich dies für seine Karriere als Kleriker keineswegs nachteilig auswirkte.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 326 und S. 327</ref>  
Ulrich Prustel verfolgte eine Karriere als Kleriker, vermeidete allerdings bis ca. 1391 den Empfang der dafür nötigen höheren Weihen. Noch im Oktober 1381 ließ er sich einen päpstlichen Dispens ausstellen, der ihm für die drei folgenden Jahre vom Empfang der Diakonats- und Priesterweihe befreite. Diese holte er erst Anfang der 1390er-Jahre (vor dem April 1391) nach. Es scheint, dass sich dies für seine Karriere als Kleriker keineswegs nachteilig auswirkte.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 326 und S. 327</ref>  


Als angehender Kleriker bewarb er sich zunächst um die Expektanz auf ein Benefizium der Kollatur des [[w:Hochstift Passau|Fürstbischofs von Passau]] und sicherte sich im Juni 1380 eine Expektanz auf ein Kanonikat in [[w:Hochstift Brixen|Brixen]], welches er um 1382 tatsächlich erwerben konnte. Vorübergehend war er Pfarrer und Pfarrherr der im [[Herzogtum Steier]] gelegenen Pfarre Gratwein (heute Teil der Gemeinde [[Gratwein-Straßengel]]), seit September 1382 gehörte ihm die reiche Pfarre von [[Sankt Lorenzen im Mürztal|St. Lorenzen im Mürztal]]. Seine Karriere als Kleriker und auch seine Karriere im Kanzleidienst der Herzöge von Österreich (Habsburger) wurde wesentlich von [[Friedrich von Erdingen]] († 1396), seit 1376 Fürstbischof Friedrich von Brixen († 1396), dem Kanzler von [[Leopold III. von Habsburg|Herzog Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Gerechten''") († 1386), gefördert.<ref name ="Lackner326">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 326</ref> Im April 1391 erhielt Ulrich Prustel von [Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) die im [[Weinviertel]] gelegene landesfürstlichen Patronatpfarre [[Falkenstein (Niederösterreich)|Falkenstein]]. Anfang des Jahres 1396 resignierte Friedrich von Erdingen und machte so den Weg dazu frei, dass Ulrich Prustel seine Nachfolge als Fürstbischof von Brixen antreten konnte. Dieser erhielt am 27. März 1396 die päpstliche Provision für dieses Hochstift beziehungsweise Bistum durch die [[w:Bonifatius IX.|päpstliche Kurie]] in [[w:Rom|Rom]].<ref name ="Lackner327">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 327</ref>
Als angehender Kleriker bewarb er sich zunächst um die Expektanz auf ein Benefizium der Kollatur des [[w:Hochstift Passau|Fürstbischofs von Passau]] und sicherte sich im Juni 1380 eine Expektanz auf ein Kanonikat in [[w:Hochstift Brixen|Brixen]], welches er um 1382 tatsächlich erwerben konnte. Vorübergehend war er Pfarrer und Pfarrherr der im [[Herzogtum Steier]] gelegenen Pfarre Gratwein (heute Teil der Gemeinde [[Gratwein-Straßengel]]), seit September 1382 gehörte ihm die reiche Pfarre von [[Sankt Lorenzen im Mürztal|St. Lorenzen im Mürztal]]. Seine Karriere als Kleriker und auch seine Karriere im Kanzleidienst der Herzöge von Österreich (Habsburger) wurde wesentlich von [[Friedrich von Erdingen]] († 1396), seit 1376 Fürstbischof Friedrich von Brixen († 1396), dem Kanzler von [[Leopold III. von Habsburg|Herzog Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Gerechten''") († 1386), gefördert.<ref name ="Lackner326">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 326</ref> Im April 1391 erhielt Ulrich Prustel von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) die im [[Weinviertel]] gelegene landesfürstlichen Patronatpfarre [[Falkenstein (Niederösterreich)|Falkenstein]]. Anfang des Jahres 1396 resignierte Friedrich von Erdingen und machte so den Weg dazu frei, dass Ulrich Prustel seine Nachfolge als Fürstbischof von Brixen antreten konnte. Dieser erhielt am 27. März 1396 die päpstliche Provision für dieses Hochstift beziehungsweise Bistum durch die [[w:Bonifatius IX.|päpstliche Kurie]] in [[w:Rom|Rom]].<ref name ="Lackner327">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 327</ref>


== Im Kanzleidienst der Herzöge von Österreich (Habsburger) ==
== Im Kanzleidienst der Herzöge von Österreich (Habsburger) ==
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