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1860 bereits wurde in [[w:Bings (Bludenz)|Bings]] ein Gipswerk in Vorarlberg von Georg und Leonhard Walser († 1876) aufgebaut und sogenannter „Bau- und Feldgips“ erzeugt<ref>Feldkircher Zeitung vom 27. August 1862, S. 4.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 23. September 1876, S. 2.</ref><ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''[http://zementwerk.info/documents/Buch_Geschichte_Zementwerk_Loruens.pdf Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013]'', Herausgegeben von Fa. böhler + sohn, Feldkirch, September 2013, S. 3, 5, 6.</ref> Ab 1869 auch ''römischer Zement'' (Roman-Cement, siehe: [[Gips- und Zementwerk Bings]]). Wenige Jahrzehnte später wurde der [[w:Romanzement|Roman-Cement]] wegen technischer Vorteile weitgehend durch den [[w:Portlandzement|Portlandzement]] abgelöst. 1903 ließ der damalige Eigentümer der Zementerzeugung in Bings, Rudolf Fritz, Gestein aus seinem Steinbruch untersuchen und es stellte sich heraus, dass dieses für die Erzeugung eines guten Portlandzementes geeignet | 1860 bereits wurde in [[w:Bings (Bludenz)|Bings]] ein Gipswerk in Vorarlberg von Georg und Leonhard Walser († 1876) aufgebaut und sogenannter „Bau- und Feldgips“ erzeugt<ref>Feldkircher Zeitung vom 27. August 1862, S. 4.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 23. September 1876, S. 2.</ref><ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''[http://zementwerk.info/documents/Buch_Geschichte_Zementwerk_Loruens.pdf Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013]'', Herausgegeben von Fa. böhler + sohn, Feldkirch, September 2013, S. 3, 5, 6.</ref> Ab 1869 auch ''römischer Zement'' (Roman-Cement, siehe: [[Gips- und Zementwerk Bings]]). Wenige Jahrzehnte später wurde der [[w:Romanzement|Roman-Cement]] wegen technischer Vorteile weitgehend durch den [[w:Portlandzement|Portlandzement]] abgelöst. 1903 ließ der damalige Eigentümer der Zementerzeugung in Bings, Rudolf Fritz, Gestein aus seinem Steinbruch untersuchen und es stellte sich heraus, dass dieses für die Erzeugung eines guten Portlandzementes geeignet sind. Die Fabrikseinrichtungen der bisherigen Zementerzeugung in Bings waren jedoch dazu nicht mehr geeignet und Rudolf Fritz (1865 -1916<ref>Die Familie Fritz stammte aus [[Stuben am Arlberg]] und er war der Sohn des dortigen Postmeisters. Er war Vorsteher in [[Klösterle]], Mitglied des Zentralausschusses des Vorarlberger Feuerwehrgauverbandes und Ehrenmitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr in Bings, ab 1910 Stadtrat in Bludenz und lange Zeit Ortsvorsteher bzw. Ortsschulaufseher von Bings sowie Oberleutnant bei den Standschützen. Er starb an einem Schlaganfall (Bludenzer Anzeiger vom 2. September 1916 , S. 2 und Bludenzer Anzeiger vom 8. Oktober 1910, S. 2, Vorarlberger Volksblatt vom 26. August 1916, S. 3 f).</ref>) hatte das hierzu nötige Investitionskapital nicht.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 13.</ref> | ||
Rudolf Fritz suchte daher nach Geldgebern um eine Zementfabrik in der Parzelle ''Brunnenfeld'' neu zu bauen. Die Geldgeber suchte er in der [[w:Schweiz|Schweiz]] und unter den Vorarlberger Unternehmern. Mehrere Zeitungen berichteten dann Ende März bzw. Anfang April gleichlautend über die Untersuchungen von Fachleuten aus der Schweiz: ''Im Brunnenfeld sollen schon durch einige Tage fremde Herren aus der Schweiz, Mitglieder einer Aktiengesellschaft, weilen behufs Platzierung und Erbauung einer neuen Portlandzement-Fabrik am rechten Alfenzufer, unweit der Bahnstation der Montafonerbahn. Die Fabrik käme auf städtischen Grund zu stehen und würde eine größere Anzahl Pferdestärken vom städtischen Elektrizitätswerke beziehen. Man sieht hier und in der Umgebung mit Interesse dem Ausgang diese Verhandlungen entgegen.''<ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 29. März 1905, S. 3.</ref><ref>Innsbrucker Nachrichten vom 31. März 1905, S. 5.</ref><ref> Bludenzer Anzeiger 1.4.1905.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 5. April 1905, S. 2.</ref> 1906 erfolgte dann unter der Leitung von Rudolf Fritz im Hotel Europa in Bregenz die Wahl eines provisorischen Ausschusses für den Neubaus eines Zementwerkes in Lorüns. Am 18. Oktober 1906 folgte dann im Gasthaus Sonne in Bings die Hauptversammlung, bei welcher der Beschluss gefasst wurde, die ''Vorarlberger Zementwerke Lorüns GmbH.'' zu gründen. Viele heimische Bauunternehmer kauften Anteilscheine.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 16.</ref> | Rudolf Fritz suchte daher nach Geldgebern um eine Zementfabrik in der Parzelle ''Brunnenfeld'' neu zu bauen. Die Geldgeber suchte er in der [[w:Schweiz|Schweiz]] und unter den Vorarlberger Unternehmern. Mehrere Zeitungen berichteten dann Ende März bzw. Anfang April gleichlautend über die Untersuchungen von Fachleuten aus der Schweiz: ''Im Brunnenfeld sollen schon durch einige Tage fremde Herren aus der Schweiz, Mitglieder einer Aktiengesellschaft, weilen behufs Platzierung und Erbauung einer neuen Portlandzement-Fabrik am rechten Alfenzufer, unweit der Bahnstation der Montafonerbahn. Die Fabrik käme auf städtischen Grund zu stehen und würde eine größere Anzahl Pferdestärken vom städtischen Elektrizitätswerke beziehen. Man sieht hier und in der Umgebung mit Interesse dem Ausgang diese Verhandlungen entgegen.''<ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 29. März 1905, S. 3.</ref><ref>Innsbrucker Nachrichten vom 31. März 1905, S. 5.</ref><ref> Bludenzer Anzeiger 1.4.1905.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 5. April 1905, S. 2.</ref> 1906 erfolgte dann unter der Leitung von Rudolf Fritz im Hotel Europa in Bregenz die Wahl eines provisorischen Ausschusses für den Neubaus eines Zementwerkes in Lorüns. Am 18. Oktober 1906 folgte dann im Gasthaus Sonne in Bings die Hauptversammlung, bei welcher der Beschluss gefasst wurde, die ''Vorarlberger Zementwerke Lorüns GmbH.'' zu gründen. Viele heimische Bauunternehmer kauften Anteilscheine.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 16.</ref> |
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