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Rudolf Fritz suchte daher nach Geldgebern um eine Zementfabrik in der Parzelle ''Brunnenfeld'' neu zu bauen. Die Geldgeber suchte er in der [[w:Schweiz|Schweiz]] und unter den Vorarlberger Unternehmern. Mehrere Zeitungen berichteten dann Ende März bzw. Anfang April gleichlautend über die Untersuchungen von Fachleuten aus der Schweiz: ''Im Brunnenfeld sollen schon durch einige Tage fremde Herren aus der Schweiz, Mitglieder einer Aktiengesellschaft, weilen behufs Platzierung und Erbauung einer neuen Portlandzement-Fabrik am rechten Alfenzufer, unweit der Bahnstation der Montafonerbahn. Die Fabrik käme auf städtischen Grund zu stehen und würde eine größere Anzahl Pferdestärken vom städtischen Elektrizitätswerke beziehen. Man sieht hier und in der Umgebung mit Interesse dem Ausgang diese Verhandlungen entgegen.''<ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 29. März 1905, S. 3.</ref><ref>Innsbrucker Nachrichten vom 31. März 1905, S. 5.</ref><ref> Bludenzer Anzeiger 1.4.1905.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 5. April 1905, S. 2.</ref> 1906 erfolgte dann unter der Leitung von Rudolf Fritz im Hotel Europa in Bregenz die Wahl eines provisorischen Ausschusses für den Neubaus eines Zementwerkes in Lorüns. Am 18. Oktober 1906 folgte dann im Gasthaus Sonne in Bings die Hauptversammlung, bei welcher der Beschluss gefasst wurde, die ''Vorarlberger Zementwerke Lorüns GmbH.'' zu gründen. Viele heimische Bauunternehmer kauften Anteilscheine.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 16.</ref> | Rudolf Fritz suchte daher nach Geldgebern um eine Zementfabrik in der Parzelle ''Brunnenfeld'' neu zu bauen. Die Geldgeber suchte er in der [[w:Schweiz|Schweiz]] und unter den Vorarlberger Unternehmern. Mehrere Zeitungen berichteten dann Ende März bzw. Anfang April gleichlautend über die Untersuchungen von Fachleuten aus der Schweiz: ''Im Brunnenfeld sollen schon durch einige Tage fremde Herren aus der Schweiz, Mitglieder einer Aktiengesellschaft, weilen behufs Platzierung und Erbauung einer neuen Portlandzement-Fabrik am rechten Alfenzufer, unweit der Bahnstation der Montafonerbahn. Die Fabrik käme auf städtischen Grund zu stehen und würde eine größere Anzahl Pferdestärken vom städtischen Elektrizitätswerke beziehen. Man sieht hier und in der Umgebung mit Interesse dem Ausgang diese Verhandlungen entgegen.''<ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 29. März 1905, S. 3.</ref><ref>Innsbrucker Nachrichten vom 31. März 1905, S. 5.</ref><ref> Bludenzer Anzeiger 1.4.1905.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 5. April 1905, S. 2.</ref> 1906 erfolgte dann unter der Leitung von Rudolf Fritz im Hotel Europa in Bregenz die Wahl eines provisorischen Ausschusses für den Neubaus eines Zementwerkes in Lorüns. Am 18. Oktober 1906 folgte dann im Gasthaus Sonne in Bings die Hauptversammlung, bei welcher der Beschluss gefasst wurde, die ''Vorarlberger Zementwerke Lorüns GmbH.'' zu gründen. Viele heimische Bauunternehmer kauften Anteilscheine.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 16.</ref> | ||
Am 23. Mai 1907 fand die Gründungsversammlung für die Zementwerke Lorüns im Hotel Bären in [[Feldkirch]] statt.<ref>Vorarlberger Volksblatt vom 25. Mai 1907, S. 4.</ref> Es war geplant, ein Kapital von rund 1.000.000 Kronen aufzubringen. Die Gesellschafter mussten sich auch verpflichten, zukünftig ihren Bedarf an Zement durch die Zementwerke Lorüns zu beziehen.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 18.</ref> Geschäftsführer der Gesellschaft wurde Rudolf Fritz und Ferdinand Gassner (Bludenz) Gesellschafter mit Gegenzeichnungsrecht.<ref>Siehe Vorarlberger Landes-Zeitung vom 13. April 1910, S. 5. Rudolf Fritz trat bereits am 30. Juni 1910 zurück, da er anderweitige Verpflichtungen wahrnehmen musste. Seine Nachfolger wurden Ing. Gustav Bergmeister und Christian Binhammer (Vorarlberger Landes-Zeitung vom 7. September 1910, S. 5).</ref> | Am 23. Mai 1907 fand die Gründungsversammlung für die Zementwerke Lorüns im Hotel Bären in [[Feldkirch]] statt.<ref>Vorarlberger Volksblatt vom 25. Mai 1907, S. 4.</ref> Es war geplant, ein Kapital von rund 1.000.000 Kronen aufzubringen. Die Gesellschafter mussten sich auch verpflichten, zukünftig ihren Bedarf an Zement durch die Zementwerke Lorüns zu beziehen.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 18.</ref> Geschäftsführer der Gesellschaft wurde Rudolf Fritz und Ferdinand Gassner (Bludenz) als Gesellschafter mit Gegenzeichnungsrecht.<ref>Siehe Vorarlberger Landes-Zeitung vom 13. April 1910, S. 5. Rudolf Fritz trat bereits am 30. Juni 1910 zurück, da er anderweitige Verpflichtungen wahrnehmen musste. Seine Nachfolger wurden Ing. Gustav Bergmeister und Christian Binhammer (Vorarlberger Landes-Zeitung vom 7. September 1910, S. 5).</ref> | ||
Aufsichtsratvorsitzender wurden Ferdinand Gassner (Fabrikant). Weitere Aufsichtsräte: Jakob Kraushaar (Baumeister aus Bregenz), Ernst Kanzler (Bauunternehmer aus Lindau), Dr. Hans Bergmeister (Advokat in Feldkirch), J. A. Albrich (Baumeister in Dornbirn). Es waren etwa 80 Gesellschafter beteiligt, die zwischen 5000 bis 10.000 Kronen investierten. In weiterer Folge wurde das leerstehende Fabriksgebäude der Lodenfabrik Dörler & Co gekauft<ref>Vorarlberger Volksblatt vom 16. Januar 1909, S. 4.</ref>, das sich auf dem nunmehrigen Zementwerkareal in Lorüns befand und umgebaut für einen Drehofenbetrieb für eine jährliche Leistung von 18.000 Tonnen. Diesen modernen Rotierofen liefert die Fa. Fellner und Ziegler aus [[w:Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]]. Für das erste [[w:Wasserkraftwerk|Wasserkraftwerk]], welches das Wasser von der [[w:Ill (Vorarlberg)|Ill]] bezog, wurde eine Francisturbine von der Fa. Rieter in [[w:Winterthur|Winterthur]] angeschafft (1929 zerstört). Während der Bauarbeiten der Zementwerke Lorüns wurde von der Firma Rudolf Fritz in Bings weiterhin die Zement- und Kalkerzeugung wie bisher betrieben und sollte erst eingestellt werden, wenn das neue Werk im Brunnenfeld in Betrieb ist. Bis dahin durften die Gesellschafter auch noch ihren Bedarf an Zement von auswärts beziehen.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 19, 45.</ref> | Aufsichtsratvorsitzender wurden Ferdinand Gassner (Fabrikant). Weitere Aufsichtsräte: Jakob Kraushaar (Baumeister aus Bregenz), Ernst Kanzler (Bauunternehmer aus Lindau), Dr. Hans Bergmeister (Advokat in Feldkirch), J. A. Albrich (Baumeister in Dornbirn). Es waren etwa 80 Gesellschafter beteiligt, die zwischen 5000 bis 10.000 Kronen investierten. In weiterer Folge wurde das leerstehende Fabriksgebäude der Lodenfabrik Dörler & Co gekauft<ref>Vorarlberger Volksblatt vom 16. Januar 1909, S. 4.</ref>, das sich auf dem nunmehrigen Zementwerkareal in Lorüns befand und umgebaut für einen Drehofenbetrieb für eine jährliche Leistung von 18.000 Tonnen. Diesen modernen Rotierofen liefert die Fa. Fellner und Ziegler aus [[w:Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]]. Für das erste [[w:Wasserkraftwerk|Wasserkraftwerk]], welches das Wasser von der [[w:Ill (Vorarlberg)|Ill]] bezog, wurde eine Francisturbine von der Fa. Rieter in [[w:Winterthur|Winterthur]] angeschafft (1929 zerstört). Während der Bauarbeiten der Zementwerke Lorüns wurde von der Firma Rudolf Fritz in Bings weiterhin die Zement- und Kalkerzeugung wie bisher betrieben und sollte erst eingestellt werden, wenn das neue Werk im Brunnenfeld in Betrieb ist. Bis dahin durften die Gesellschafter auch noch ihren Bedarf an Zement von auswärts beziehen.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 19, 45.</ref> |
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