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=== Eigenständige Viertellade, incorporiert Jois, Winden und Sommerein === | === Eigenständige Viertellade, incorporiert Jois, Winden und Sommerein === | ||
Am 13. Juni 1576, beim Bau von [[Schloss Neugebäude]], wurde „der neue Steinbruch am Leythaberg“ erstmals urkundlich erwähnt.<ref>Hofkammerarchiv Wien, Herrschaftsakten 1576: ''Erstnennung: Steinbruch am Leithaberg''</ref> | Am 13. Juni 1576, beim Bau von [[w:Schloss Neugebäude|Schloss Neugebäude]], wurde „der neue Steinbruch am Leythaberg“ erstmals urkundlich erwähnt.<ref>Hofkammerarchiv Wien, Herrschaftsakten 1576: ''Erstnennung: Steinbruch am Leithaberg''</ref> | ||
:{{ArtikelWP|Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch}} | :{{ArtikelWP|Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch}} | ||
1617 erhielt die [[Steinmetzbruderschaft|Bruderschaft]] der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer [[w:Zunftlade|Viertellade]], die der [[Dom von Wiener Neustadt|Hauptlade]] in [[Wiener Neustadt]] zugeordnet war.<ref>[[w:Stadtarchiv Wiener Neustadt|Stadtarchiv Wiener Neustadt]]: ''Steinmetzakten''.</ref> Zur Viertellade gehörte das Steinmetzhandwerk zu [[Sommerein]] (bis 1783, dann zu [[Bruck an der Leitha]]) und [[Winden am See]] und [[Jois]] (bis zuletzt). Das kaiserliche Privileg der [[w:Handwerksordnung|Handwerksordnung]] regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden [[w:Zunfttruhe|Zusammenkünfte]] waren ein Ärgernis für die [[w:Grundherrschaft|Herrschaft]], das Stift Heiligenkreuz. Denn diese italienischen Meister waren einzig dem [[w:Römisch-deutscher Kaiser|Römischen Kaiser]] untertan. Sie stellten sich unter den Schutz des obersten Landesherrn als Vertreter Gottes auf Erden, keinesfalls einer anderen Instanz.<ref>Helmuth Furch: ''Die Viertellade des Steinmetz- und Maurerhandwerkes im kaiserlichen Steinbruch in ihrer Beziehung zur Wiener Hauptlade – 17./18. Jh.'' In: ''IV. Internationales Handwerksgeschichtliches Symposium [[Veszprém]], 9.–11. November 1994.'' Hrsg. von der [[w:Ungarische Akademie der Wissenschaften|Ungarischen Akademie der Wissenschaften]], Budapest/Veszprém 1995, S. 99–102.</ref><ref>[[w:Franz Probst (Politiker)|Franz Probst]] in der ''[[w:Burgenländische Freiheit|BF]]'', Beitrag vom 16. September 1987 (auszugsweise): (…) „Die Steinbrüche von Kaisersteinbruch zogen auch Künstler aus Italien an, die gründeten hier so etwas wie eine eigene Kolonie, die zwar nicht die Ausmaße einer [[w:Bauhütte|Bauhütte]] erreichte, ihr in den [[w:Organisationsstruktur|Strukturen]] doch ähnelte. Sie beeinflusste das Baugeschehen des Raumes wesentlich. Einer dieser Zuzügler war der [[w:Lombardei|lombardische]] Bildhauer [[w:Stefano Maderno|Stefano Maderno]]. Er schuf seine Werke vor allem für Rom, machte auf seinen Reisen auch in Kaisersteinbruch Station und hat hier vorübergehend mit seinem Bruder [[w:Carlo Maderno|Carlo Maderno]] und anderen Landsleuten gearbeitet ….“</ref> | 1617 erhielt die [[w:Steinmetzbruderschaft|Bruderschaft]] der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer [[w:Zunftlade|Viertellade]], die der [[w:Dom von Wiener Neustadt|Hauptlade]] in [[Wiener Neustadt]] zugeordnet war.<ref>[[w:Stadtarchiv Wiener Neustadt|Stadtarchiv Wiener Neustadt]]: ''Steinmetzakten''.</ref> Zur Viertellade gehörte das Steinmetzhandwerk zu [[Sommerein]] (bis 1783, dann zu [[Bruck an der Leitha]]) und [[Winden am See]] und [[Jois]] (bis zuletzt). Das kaiserliche Privileg der [[w:Handwerksordnung|Handwerksordnung]] regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden [[w:Zunfttruhe|Zusammenkünfte]] waren ein Ärgernis für die [[w:Grundherrschaft|Herrschaft]], das Stift Heiligenkreuz. Denn diese italienischen Meister waren einzig dem [[w:Römisch-deutscher Kaiser|Römischen Kaiser]] untertan. Sie stellten sich unter den Schutz des obersten Landesherrn als Vertreter Gottes auf Erden, keinesfalls einer anderen Instanz.<ref>Helmuth Furch: ''Die Viertellade des Steinmetz- und Maurerhandwerkes im kaiserlichen Steinbruch in ihrer Beziehung zur Wiener Hauptlade – 17./18. Jh.'' In: ''IV. Internationales Handwerksgeschichtliches Symposium [[w:Veszprém|Veszprém]], 9.–11. November 1994.'' Hrsg. von der [[w:Ungarische Akademie der Wissenschaften|Ungarischen Akademie der Wissenschaften]], Budapest/Veszprém 1995, S. 99–102.</ref><ref>[[w:Franz Probst (Politiker)|Franz Probst]] in der ''[[w:Burgenländische Freiheit|BF]]'', Beitrag vom 16. September 1987 (auszugsweise): (…) „Die Steinbrüche von Kaisersteinbruch zogen auch Künstler aus Italien an, die gründeten hier so etwas wie eine eigene Kolonie, die zwar nicht die Ausmaße einer [[w:Bauhütte|Bauhütte]] erreichte, ihr in den [[w:Organisationsstruktur|Strukturen]] doch ähnelte. Sie beeinflusste das Baugeschehen des Raumes wesentlich. Einer dieser Zuzügler war der [[w:Lombardei|lombardische]] Bildhauer [[w:Stefano Maderno|Stefano Maderno]]. Er schuf seine Werke vor allem für Rom, machte auf seinen Reisen auch in Kaisersteinbruch Station und hat hier vorübergehend mit seinem Bruder [[w:Carlo Maderno|Carlo Maderno]] und anderen Landsleuten gearbeitet ….“</ref> | ||
=== Ein bedeutender Arbeitsplatz === | === Ein bedeutender Arbeitsplatz === |