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'''Zeynep Arslan''' (* [[1985]]) ist eine österreichische [[w:Gender Studies|Gender]]- und Minderheitenforscherin und [[w:Autor|Autorin]]. | |||
'''Zeynep Arslan''' (* [[1985]]) ist eine österreichische [[Gender Studies|Gender]]- und Minderheitenforscherin und [[Autor]] | |||
== Leben und Wirken == | == Leben und Wirken == | ||
Arslan promovierte an der Faktultät für Sozialwissenschaften der [[Universität Wien]] bei Johann Wimmer und [[Karin Liebhart]] über ''Die anatolischen AlevitInnen in der Diaspora am Beispiel der alevitischen Minderheit in Österreich.''<ref>[https://utheses.univie.ac.at/detail/9996# Dissertation Arslan 2010]</ref> Die Arbeit wurde 2016 im [[LIT Verlag]] veröffentlicht. | Arslan promovierte an der Faktultät für Sozialwissenschaften der [[w:Universität Wien|Universität Wien]] bei Johann Wimmer und [[w:Karin Liebhart|Karin Liebhart]] über ''Die anatolischen AlevitInnen in der Diaspora am Beispiel der alevitischen Minderheit in Österreich.''<ref>[https://utheses.univie.ac.at/detail/9996# Dissertation Arslan 2010]</ref> Die Arbeit wurde 2016 im [[LIT Verlag]] veröffentlicht. | ||
Nach ihren letzten längeren Auslandsaufenthalten in [[Palästina (Region)|Palästina]] und der [[Türkei]] begann Arslan ihre berufliche Tätigkeit in [[Wien]] im Verein „Interface“ mit der Leitung von Bildungsveranstaltungen für junge Frauen und Mütter. Später organisierte sie in der Integrationsabteilung der Stadt Wien Eltern-Schulinformationsabende und betätigte sich in der Wiener Stadtteilarbeit. Nachdem Arslan ihre Funktion als Nationale Sachverständige in der EU-Kommission für Bildung und Kultur abgelegt hatte, setzte sie ihre berufliche Tätigkeit in der Einwanderungsbehörde der Wiener Stadtverwaltung fort. In der Zwischenzeit absolvierte Arslan eine Zusatzqualifikation als Gruppentrainerin und wurde Gründungsmitglied des österreichischen „Vereins für die Forschung und Entwicklung der Zaza-Sprache“<ref>[https://www.firmeninfo.at/verein/verein-fuer-die-akademische-forschung-und-entwicklung-der-zaza-sprache/1085773# Eintrag des Vereins für Forschung und Entwicklung der Zaza-Sprache.]</ref> sowie Mit-Herausgeberin der Zeitschrift „raa ma“. | Nach ihren letzten längeren Auslandsaufenthalten in [[w:Palästina (Region)|Palästina]] und der [[w:Türkei|Türkei]] begann Arslan ihre berufliche Tätigkeit in [[Wien]] im Verein „Interface“ mit der Leitung von Bildungsveranstaltungen für junge Frauen und Mütter. Später organisierte sie in der Integrationsabteilung der Stadt Wien Eltern-Schulinformationsabende und betätigte sich in der Wiener Stadtteilarbeit. Nachdem Arslan ihre Funktion als Nationale Sachverständige in der EU-Kommission für Bildung und Kultur abgelegt hatte, setzte sie ihre berufliche Tätigkeit in der Einwanderungsbehörde der Wiener Stadtverwaltung fort. In der Zwischenzeit absolvierte Arslan eine Zusatzqualifikation als Gruppentrainerin und wurde Gründungsmitglied des österreichischen „Vereins für die Forschung und Entwicklung der Zaza-Sprache“<ref>[https://www.firmeninfo.at/verein/verein-fuer-die-akademische-forschung-und-entwicklung-der-zaza-sprache/1085773# Eintrag des Vereins für Forschung und Entwicklung der Zaza-Sprache.]</ref> sowie Mit-Herausgeberin der Zeitschrift „raa ma“. | ||
Arslan kritisiert, dass beim Vergleich von Sprachen, wie etwa der [[Zaza-Sprache]], oft nur auf die Verwandtschaft einzelner Begriffe geschaut werde, was zu Fehleinschätzungen führen könne. Zur Ähnlichkeitsbestimmung von Sprachen müssten stattdessen Metheoden wissenschaftlicher Sprachforschung zur Anwendung kommen, die Grammatik, historische Entwicklung und weitere Aspekte berücksichtigen, wie z. B. die Veränderung der Sprachen nach einer getrennten Entwicklung. Dabei spielten auch gesellschaftliche und politische Fragen eine Rolle sowie die Zeiträume der getrennten Sprachentwicklung.<ref>[https://www.zeynemarslan.com/iranolog-prof-dr-ludwig-paul-ile-zaza-dili-ile-ilgili-soeylesi/ Interview des Iranologen Prof. Dr. Ludwig Paul ile Zaza mit Zeyneo Arslan.] (Türkisch) Abgerufen am 28 Juni 2022.</ref> | Arslan kritisiert, dass beim Vergleich von Sprachen, wie etwa der [[w:Zaza-Sprache|Zaza-Sprache]], oft nur auf die Verwandtschaft einzelner Begriffe geschaut werde, was zu Fehleinschätzungen führen könne. Zur Ähnlichkeitsbestimmung von Sprachen müssten stattdessen Metheoden wissenschaftlicher Sprachforschung zur Anwendung kommen, die Grammatik, historische Entwicklung und weitere Aspekte berücksichtigen, wie z. B. die Veränderung der Sprachen nach einer getrennten Entwicklung. Dabei spielten auch gesellschaftliche und politische Fragen eine Rolle sowie die Zeiträume der getrennten Sprachentwicklung.<ref>[https://www.zeynemarslan.com/iranolog-prof-dr-ludwig-paul-ile-zaza-dili-ile-ilgili-soeylesi/ Interview des Iranologen Prof. Dr. Ludwig Paul ile Zaza mit Zeyneo Arslan.] (Türkisch) Abgerufen am 28 Juni 2022.</ref> | ||
Von 2016 bis 2019 war Arslan im Vorstandsbereich Kommunikation der Generaldirektion des [[Wiener Krankenanstaltenverbund]] | Von 2016 bis 2019 war Arslan im Vorstandsbereich Kommunikation der Generaldirektion des [[w:Wiener Krankenanstaltenverbund|Wiener Krankenanstaltenverbundes]] tätig. 2019 war sie in der Projektkoordination für das [[w:Diversität (Soziologie)|Diversitätsmanagement]] im Vorstandsbereich Personal aktiv. Seit 2021 ist Arslan die Gender- und Diversitätsbeauftragte für den Wiener Gesundheitsverbund.<ref>[https://gesundheitsverbund.at/alle-menschen-moechten-anerkannt-und-wertgeschaetzt-werden/ Interview mit Zeynap Arslan beim Wiener Gesundheitsverbund vom 1. Juni 2021]. Abgerufen am 14. Juli 2022.</ref> | ||
Von 2008 bis 2011 war Arslan Generalsekretärin der [[Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich|Alevitischen]] Jugend in Österreich (AJÖ). Dort wirkte sie in der Co-Projektleitung zur Erringung der Mitgliedschaft und Vertretung der alevitischen Jugendlichen in der [[Bundesjugendvertretung|Bundesjugendvertretung Österreich]]. Seit 2018 ist Arslan Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung der [[Kurdologie]]. Zuletzt fungierte sie als Co-Präsidentin der [[Aleviten]] Gemeinden in Österreich. | Von 2008 bis 2011 war Arslan Generalsekretärin der [[w:Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich|Alevitischen]] Jugend in Österreich (AJÖ). Dort wirkte sie in der Co-Projektleitung zur Erringung der Mitgliedschaft und Vertretung der alevitischen Jugendlichen in der [[w:Bundesjugendvertretung|Bundesjugendvertretung Österreich]]. Seit 2018 ist Arslan Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung der [[w:Kurdologie|Kurdologie]]. Zuletzt fungierte sie als Co-Präsidentin der [[w:Aleviten|Aleviten]] Gemeinden in Österreich. | ||
Zeynem Arslan ist in [[Nichtregierungsorganisation]] | Zeynem Arslan ist in [[w:Nichtregierungsorganisation|Nichtregierungsorganisationen]] und Organisationen zu gesellschafts- und frauenpolitisch relevanten Themen aktiv. Ihre akademischen Tätigkeiten gehen vermehrt in Richtung interdisziplinäre Sprachwissenschaften, wo sie sich mit der bedrohten nordwestiranischen Zaza-Sprache und den Dominanzverhältnissen der Sprecher der [[w:Zaza|Zaza]] zu anderen Gruppen befasst. | ||
Bei der [[Nationalratswahl in Österreich 2019]] kandidierte Arslan als unabhängige Kandidatin am Listenplatz drei für das Wahlbündnis „Alternative Listen – KPÖ Plus : Linke : Unabhängige“ mit der Kurzbezeichnung [[Kommunistische Partei Österreichs | Bei der [[w:Nationalratswahl in Österreich 2019|Nationalrartswahl]] im Jahr 2019 kandidierte Arslan als unabhängige Kandidatin am Listenplatz drei für das Wahlbündnis „Alternative Listen – KPÖ Plus : Linke : Unabhängige“ mit der Kurzbezeichnung [[w:Kommunistische Partei Österreichs|KPÖ. Im Wahlbündnis waren vertreten die KPÖ Plus, der KPÖ-Bund, die Alternativen Listen in Innsbruck und die [[w:Föderation Demokratischer Arbeitervereine|Föderation Demokratischer Arbeitervereine]] in Österreich (DIDF). | ||
== Veröffentlichungen (Auswahl) == | == Veröffentlichungen (Auswahl) == | ||
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=== Herausgeberschaften === | === Herausgeberschaften === | ||
* mit Christoph Osztovics, Maria Six-Hohenbalken, Katharina Brizic, Agnes Grond und [[Thomas Schmidinger]] (Hrsg.): ''Dersim 1938. Genozid, Vertreibung und die Folgen: Achtzig Jahre danach'' (= ''Wiener Jahrbuch für Kurdische Studien.'' Band 6). Praesens Verlag, ISBN 978-3-7069-1013-2. | * mit Christoph Osztovics, Maria Six-Hohenbalken, Katharina Brizic, Agnes Grond und [[w:Thomas Schmidinger|Thomas Schmidinger]] (Hrsg.): ''Dersim 1938. Genozid, Vertreibung und die Folgen: Achtzig Jahre danach'' (= ''Wiener Jahrbuch für Kurdische Studien.'' Band 6). Praesens Verlag, ISBN 978-3-7069-1013-2. | ||
* ''Ali Dikme: Gulvang u İtıqatê Kırmancu.'' Kayhan, Istanbul 2017. | * ''Ali Dikme: Gulvang u İtıqatê Kırmancu.'' Kayhan, Istanbul 2017. | ||
* ''Zazaki – yesterday, today, tomorrow. Survival and Standardization of a threatened language'' (= ''Grazer Plurilingualismus Studien.'' 04). Graz 2017, ISBN 978-3-901600-46-3. | * ''Zazaki – yesterday, today, tomorrow. Survival and Standardization of a threatened language'' (= ''Grazer Plurilingualismus Studien.'' 04). Graz 2017, ISBN 978-3-901600-46-3. | ||
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[[Kategorie:Sozialwissenschaftler]] | [[Kategorie:Sozialwissenschaftler]] | ||
[[Kategorie:Autor]] | [[Kategorie:Autor]] | ||
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