Eberhard von Regensberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Das Wirken des Erzbischofs Eberhard (II.) auf dem Areal des heutigen Österreichs ==
== Das Wirken des Erzbischofs Eberhard (II.) auf dem Areal des heutigen Österreichs ==
=== Oberösterreich / Steiermark ===
=== Oberösterreich / Steiermark ===
1236/37 übertrug Kaiser Friedrich II. Erzbischof Eberhard (II.) die Grafschaft im Ennstal, nachdem er Herzog Friedrich (II.) von Österreich geächtet und ihm seine Herzogtümer aberkannt hatte. Damit eröffnete der Kaiser dem Erzstift die Möglichkeit für eine beträchtliche Erweiterung seines Herrschaftsgebietes nach Osten, zudem die Salzburger Kirche in der Grafschaft bereits mit den Orten [[Haus im Ennstal|Haus]], [[Gröbming]] und ihren Gütern um [[Admont]] wichtige Stützpunkte besaß. Erzbischof Eberhard (II.) konnte sie aber nicht nutzen, da sich Herzog Friedrich seine Besitzungen bald wieder zurückholte und der Kaiser dies aufgrund der politischen Entwicklung danach billigen musste.<ref name ="Österr.Geschichte366">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', S. 366</ref>
1236/37 übertrug Kaiser Friedrich II. Erzbischof Eberhard (II.) die Grafschaft im Ennstal, nachdem er [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich II. von Österreich]] ("''Friedrich dem Streitbaren''") († 1246) geächtet und ihm seine Herzogtümer aberkannt hatte. Damit eröffnete der Kaiser dem Erzstift die Möglichkeit für eine beträchtliche Erweiterung seines Herrschaftsgebietes nach Osten, zudem die Salzburger Kirche in der Grafschaft bereits mit den Orten [[Haus im Ennstal|Haus]], [[Gröbming]] und ihren Gütern um [[Admont]] wichtige Stützpunkte besaß. Erzbischof Eberhard (II.) konnte sie aber nicht nutzen, da sich Herzog Friedrich seine Besitzungen bald wieder zurückholte und der Kaiser dies aufgrund der politischen Entwicklung danach billigen musste.<ref name ="Österr.Geschichte366">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', S. 366</ref>


=== Salzburg - Lungau ===
=== Salzburg - Lungau ===
1213 übertrug Kaiser Friedrich II. der Salzburger Kirche alle Besitzungen des Reiches als Lehen, welche sich im [[w:Lungau|Lungau]], der damals Teil des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]] war, befand. Dadurch wurde den Salzburger Erzbischöfen auch die Lehenshoheit über den Lungau übertragen. Erzbischof Eberhard (II.) begann damit die stark aufgesplitterten Besitz- und Hoheitsrechte im Lungau für sein Erzstift zu sichern, womit er den allmählichen Übergang des Lungaus vom Herzogtum Kärnten an dieses einleitete, was für die Grenzen des heutigen Bundeslandes Salzburg entscheidend war. Die wichtigsten Erwerbungen von Erzbischof Eberhard (II.) im Lungau waren der Erwerb der großen Herrschaft [[Lessach]], inklusive den um die Burg Lessach ansässigen Ministerialen, die er 1239 und 1242 mit Zustimmung von [[Bernhard (Kärnten)|Herzog Bernhard von Kärnten]] († 1246) von den Grafenfamilien von [[Grafen von Heunburg|Heunburg-Lessach]] und  [[Grafen von Ortenburg|Ortenburg]] erwarb. Im Herbst 1246 erwarb der Erzbischof noch von den [[w:Pettau (Adelsgeschlecht)|Herren von Pettau]], die er so fester an die Salzburger Kirche zu binden plante, den Markt [[Tamsweg]]. Der entscheidende Schritt gelang allerdings erst einem seiner Nachfolger, der die Grafschaftsrechte im Lungau, welche bis 1235 an die Edlen von Lengenbach verliehen waren, mit deren Erbe nach dem Tod von Herzog Friedrich (II.) von Österreich in Besitz nahm. Die gänzliche Arrondierung des Lungaus wurde erst unter seinen Nachfolgern abgeschlossen.<ref name ="Österr.Geschichte366"/>
1213 übertrug Kaiser Friedrich II. der Salzburger Kirche alle Besitzungen des Reiches als Lehen, welche sich im [[w:Lungau|Lungau]], der damals Teil des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]] war, befand. Dadurch wurde den Salzburger Erzbischöfen auch die Lehenshoheit über den Lungau übertragen. Erzbischof Eberhard (II.) begann damit die stark aufgesplitterten Besitz- und Hoheitsrechte im Lungau für sein Erzstift zu sichern, womit er den allmählichen Übergang des Lungaus vom Herzogtum Kärnten an dieses einleitete, was für die Grenzen des heutigen Bundeslandes Salzburg entscheidend war. Die wichtigsten Erwerbungen von Erzbischof Eberhard (II.) im Lungau waren der Erwerb der großen Herrschaft [[Lessach]], inklusive den um die Burg Lessach ansässigen Ministerialen, die er 1239 und 1242 mit Zustimmung von [[Bernhard (Kärnten)|Herzog Bernhard von Kärnten]] († 1246) von den Grafenfamilien von [[Grafen von Heunburg|Heunburg-Lessach]] und  [[Grafen von Ortenburg|Ortenburg]] erwarb. Im Herbst 1246 erwarb der Erzbischof noch von den [[w:Pettau (Adelsgeschlecht)|Herren von Pettau]], die er so fester an die Salzburger Kirche zu binden plante, den Markt [[Tamsweg]]. Der entscheidende Schritt gelang allerdings erst einem seiner Nachfolger, der die Grafschaftsrechte im Lungau, welche bis 1235 an die [[w:Herren von Lengenbach|Edlen von Lengenbach]] verliehen waren, mit deren Erbe nach dem Tod von Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" in Besitz nahm. Die gänzliche Arrondierung des Lungaus wurde erst unter seinen Nachfolgern abgeschlossen.<ref name ="Österr.Geschichte366"/>


=== Salzburg - Pingau===
=== Salzburg - Pingau===
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=== Wien ===
=== Wien ===
Nachdem die Stadt Wien<ref group="A">Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im [[Herzogtum Österreich]] und gehörte zu dessen [[w:Landstände|Landständen]]. Sie war unter der Herrschaft der [[Babenberger]] seit [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.)]] ("''Heinrich Jasomirgott''") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der [[Habsburger]]. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.</ref> als Folge der Ächtung von [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich II. von Österreich]] ("''Friedrich dem Streitbaren''") († 1256) vorübergehend zur Reichsstadt erhoben worden war, ließ Kaiser Friedrich II. 1237 einen Reichstag von mehreren Monaten abhalten, auf dem er seinen Sohn [[w:Konrad IV. (HRR)|Konrad]] († 1254) zum "römischen" König wählen ließ. An dieser Wahl war Erzbischof Eberhard (II.), der zu dieser Zeit ebenfalls in Wien weilte, aktiv beteiligt. Später versuchte er mehrmals zwischen dem Kaiser und Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" zu vermitteln.<ref name ="ndb231"/> 1239 gelang es ihm einen Ausgleich zwischen den beiden zu erreichen.<ref name ="Österr.Geschichte362"/>
Nachdem die Stadt Wien<ref group="A">Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im [[Herzogtum Österreich]] und gehörte zu dessen [[w:Landstände|Landständen]]. Sie war unter der Herrschaft der [[Babenberger]] seit [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.)]] ("''Heinrich Jasomirgott''") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der [[Habsburger]]. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.</ref> als Folge der Ächtung von Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" vorübergehend zur Reichsstadt erhoben worden war, ließ Kaiser Friedrich II. 1237 einen Reichstag von mehreren Monaten abhalten, auf dem er seinen Sohn [[w:Konrad IV. (HRR)|Konrad]] († 1254) zum "römischen" König wählen ließ. An dieser Wahl war Erzbischof Eberhard (II.), der zu dieser Zeit ebenfalls in Wien weilte, aktiv beteiligt. Später versuchte er mehrmals zwischen dem Kaiser und Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" zu vermitteln.<ref name ="ndb231"/> 1239 gelang es ihm einen Ausgleich zwischen den beiden zu erreichen.<ref name ="Österr.Geschichte362"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
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