Philipp (Kärnten): Unterschied zwischen den Versionen

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=== Dauerhafte Erfolge des Elekten für die Salzburger Kirche ===
=== Dauerhafte Erfolge des Elekten für die Salzburger Kirche ===
Ein bleibender Erfolg für die Salzburger Kirche gelang Elekt Philipp, als er nach dem Tod von Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" die Grafschaftsrechte im [[w:Lungau|Lungau]] einzog und diesen so auf Kosten des Herzogtums Kärnten dauerhaft der Herrschaft seines Erzstiftes unterstellte. 1259 zwang er außerdem die beiden letzten Grafen von Plain [[Konrad III. von Plain|Konrad]] und Otto zum Verzicht auf einen großen Teil ihres Erbes im [[w:Pinzgau|Pinzgau]], das ihnen nach dem Tod ihres Onkels Luitold zugefallen war. Während er diese Lehen "inner Gebirg" einzog, belehnte er sie mit den Gerichts- und Vogteirechte auf den erzbischöflichen Besitzungen der im heutigen Bundesland Bayern gelegenen Stadt Laufen. Dafür mussten sie ihm alle Lehensgüter und ihren Eigenbesitz im [[w:Herzogtum Bayern|Herzogtum Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um das "[[w:Stammesherzogtum Baiern|Stammesherzogtum]]" bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> verpfänden. Nach dem Tod der beiden Grafen in der Schlacht bei [[Staatz]] (Juni 1260) fiel ihre "Grafschaft Plain" mit den mehreren Gerichten, darunter das Gericht Plain (heute Teil der Gemeinde [[Großgmain]])<ref group="A">Die anderen Gerichte sind heute Teil von im Bundesland Bayern gelegenen Gemeinden: Das Gericht Staufeneck findet sich in [[w:Piding|Piding]], das Gericht Raschenberg in [[w:Teisendorf|Teisendorf]], das Gericht Saaldorf in [[w:Saaldorf-Surheim|Saaldorf-Surheim]]) und das Gericht Petting in der [[w:Petting (Gemeinde)|gleichnamigen Gemeinde]])</ref>, und der "Grafschaft im Kuchltal", dem Salzachtal zwischen der Stadt [[Salzburg]] und [[Golling]], "de jure" an die Salzburger Kirche. Die Dienstleute der Grafen von Plain, deren Anführer die Herren von Oberndorf und Staufeneck waren, schlossen sich den Ministerialen der Salzburger Kirche an.<ref name ="Österr.Geschichte370"/> Trotzdem sollte es noch viele Jahre dauern, bis es Philipps Nachfolgern endgültig gelang, die Gerichtsbezirke [[w:Piding|Staufeneck ]]und [[w:Saaldorf-Surheim|Saaldorf]] und die "Grafschaft im Kuchltal" mit Grafengaden (heute Teil der im [[w:Flachgau|Flachgau]] gelegenen Gemeinde [[Grödig]], die bis 1304 an die [[Herren von Gutrat]] verliehen war, tatsächlich zu erwerben und ihrer unmittelbaren Verwaltung zu unterstellen.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 370f.</ref>
Ein bleibender Erfolg für die Salzburger Kirche gelang Elekt Philipp, als er nach dem Tod von Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" die Grafschaftsrechte im [[w:Lungau|Lungau]] einzog und diesen so auf Kosten des Herzogtums Kärnten dauerhaft der Herrschaft seines Erzstiftes unterstellte. 1259 zwang er außerdem die beiden letzten Grafen von Plain [[Konrad III. von Plain|Konrad]] und Otto zum Verzicht auf einen großen Teil ihres Erbes im [[w:Pinzgau|Pinzgau]], das ihnen nach dem Tod ihres Onkels Luitold zugefallen war. Während er diese Lehen "inner Gebirg" einzog, belehnte er sie mit den Gerichts- und Vogteirechte auf den erzbischöflichen Besitzungen der im heutigen Bundesland Bayern gelegenen Stadt Laufen. Dafür mussten sie ihm alle Lehensgüter und ihren Eigenbesitz im [[w:Herzogtum Bayern|Herzogtum Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um das "[[w:Stammesherzogtum Baiern|Stammesherzogtum]]" bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> verpfänden. Nach dem Tod der beiden Grafen in der Schlacht bei [[Staatz]] (Juni 1260) fiel ihre "Grafschaft Plain" mit den mehreren Gerichten, darunter das Gericht Plain (heute Teil der Gemeinde [[Großgmain]])<ref group="A">Die anderen Gerichte sind heute Teil von im Bundesland Bayern gelegenen Gemeinden: Das Gericht Staufeneck findet sich in [[w:Piding|Piding]], das Gericht Raschenberg in [[w:Teisendorf|Teisendorf]], das Gericht Saaldorf in [[w:Saaldorf-Surheim|Saaldorf-Surheim]]) und das Gericht Petting in der [[w:Petting (Gemeinde)|gleichnamigen Gemeinde]])</ref>, und der "Grafschaft im Kuchltal", dem Salzachtal zwischen der Stadt [[Salzburg]] und [[Golling]], "de jure" an die Salzburger Kirche. Die Dienstleute der Grafen von Plain, deren Anführer die Herren von Oberndorf und Staufeneck waren, schlossen sich den Ministerialen der Salzburger Kirche an.<ref name ="Österr.Geschichte370"/> Trotzdem sollte es noch viele Jahre dauern, bis es Philipps Nachfolgern endgültig gelang, die Gerichtsbezirke [[w:Piding|Staufeneck ]]und [[w:Saaldorf-Surheim|Saaldorf]] und die "Grafschaft im Kuchltal" mit Grafengaden (heute Teil der im [[w:Flachgau|Flachgau]] gelegenen Gemeinde [[Grödig]]), die bis 1304 an die [[Herren von Gutrat]] verliehen war, tatsächlich zu erwerben und ihrer unmittelbaren Verwaltung zu unterstellen.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 370f.</ref>


Elekt Philipp schloss 1254 mit den Herzögen [[w:Ludwig der Strenge|Ludwig (II.) von Oberbaiern]] ("''Ludwig dem Strengen''"]] († um 1294) und [[w:Heinrich XIII. (Bayern)|Heinrich  (XIII.) von Niederbaiern]] († um 1290) außerdem den sogenannten ersten Vertrag von [[w:Erharting|Erharting]] (1254), mit dem er den endgültigen Übergang der im heutigen Bundesland Bayern gelegenen [[w:Grafschaft Lebenau|Grafschaft Lebenau]] an das Erzstift Salzburg absicherte. Dafür verzichtete er für die Salzburger Kirche auf ihre zahlreichen im [[w:Chiemgau|Chiemgau]] gelegenen Lehen, womit er das Ziel von Erzbischof Eberhard (II.) aufgab, der versucht hatte, die Herrschaft des Erzstiftes über den Chiemgau bis zum Innbogen auszudehnen. Eine Folge davon war, dass die im Herzogtum Baiern verbliebenen Besitzungen des Erzstiftes, deren Zentrum [[w:Mühldorf am Inn|Mühldorf am Inn]] war, nur mehr aus Streubesitz bestanden. Bis 1281 verpfändete er den Herzögen von Baiern außerdem das im heutigen Bundesland Tirol gelegene Zillertal.<ref name ="Österr.Geschichte371">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 371</ref>
Elekt Philipp schloss 1254 mit den Herzögen [[w:Ludwig der Strenge|Ludwig (II.) von Oberbaiern]] ("''Ludwig dem Strengen''"]] († um 1294) und [[w:Heinrich XIII. (Bayern)|Heinrich  (XIII.) von Niederbaiern]] († um 1290) außerdem den sogenannten ersten Vertrag von [[w:Erharting|Erharting]] (1254), mit dem er den endgültigen Übergang der im heutigen Bundesland Bayern gelegenen [[w:Grafschaft Lebenau|Grafschaft Lebenau]] an das Erzstift Salzburg absicherte. Dafür verzichtete er für die Salzburger Kirche auf ihre zahlreichen im [[w:Chiemgau|Chiemgau]] gelegenen Lehen, womit er das Ziel von Erzbischof Eberhard (II.) aufgab, der versucht hatte, die Herrschaft des Erzstiftes über den Chiemgau bis zum Innbogen auszudehnen. Eine Folge davon war, dass die im Herzogtum Baiern verbliebenen Besitzungen des Erzstiftes, deren Zentrum [[w:Mühldorf am Inn|Mühldorf am Inn]] war, nur mehr aus Streubesitz bestanden. Bis 1281 verpfändete er den Herzögen von Baiern außerdem das im heutigen Bundesland Tirol gelegene Zillertal.<ref name ="Österr.Geschichte371">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 371</ref>
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