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*Elfriede Auguste Zuderell<ref>[https://vlb-browser.vorarlberg.at/?q=zuderell%7Canschlussbewegung|Die Anschlussbewegung Vorarlbergs an die Schweiz 1918 - 1921] Innsbruck 1946, Seite 41</ref> | *Elfriede Auguste Zuderell<ref>[https://vlb-browser.vorarlberg.at/?q=zuderell%7Canschlussbewegung|Die Anschlussbewegung Vorarlbergs an die Schweiz 1918 - 1921] Innsbruck 1946, Seite 41</ref> | ||
{{Zitat|Die Schweizer Anschlussbewegung endete nach vier Jahren mit einem Misserfolg. Dies geschah aus einer Reihe von Ursachen. Die Bewegung selbst war untadelig, wohlbegründet und ehrlich, freiwillig und doch stark genug, kam aber bald und fast zwangsläufig in falsche Hände. Als das großartige Ergebnis feststand, hatte die Landesregierung die Aufgabe, den Willen des Volkes bei den Mächten, bei der Schweiz und Österreich durchzusetzen. Da sie sich meist aus geheimen Feinden des Anschlusses zusammensetzte, ergab sich ein zwielichtiges Verhalten, bewusst oder unbewusst zu einer Führung in den Misserfolg. Verschärft wurden diese Folgen durch eine zweite, sehr wesentliche Tatsache, die ein selbständiges Handeln des Volkes einschränkte. Die Männer der Regierung gehörten drei Landesparteien an, die nach kürzerem Anlauf zur Selbständigkeit den österreichischen Gesamtparteien fest verbunden blieben. Das Vorarlberger Volk hatte mit einer straffen Parteienherrschaft zu rechnen, deren Ziele durchwegs gegen den Schweizer Anschluss gerichtet waren. So ergaben sich immer wieder schwere Abweichungen vom Sinn der Anschlussbewegung. Vor allem die fortdauernde Loyalität gegenüber Österreich war kennzeichnend und störend, die gleichzeitige Beschickung des Nationalrates, dortige Erklärungen und Abstimmungen, die Annahme von Weisungen der Wiener Regierung und daneben Anschlussverhandlungen und Erklärungen der Unabhängigkeit reimten sich nicht zusammen. Dazu die bürokratische Neigung, Volksbewegungen wie einen Akt einzuleiten und ohne Skrupeln abzuschließen, weit ab vom Empfinden für direkte Demokratie. | |||
Es entstand ein Kurs, dem jede Zielstrebigkeit fehlen musste. Das Verhalten war nur scheinbar „zu unschlüssig, zu ängstlich“ wie Harlan Cohen den ersten Fehler der Bewegung gefunden zu haben glaubt. Ein solcher Personenkreis Dr. Ender-Preiss-Natter ging natürlich jeder entscheidenden Tat aus dem Wege. „Uns Vorarlbergern fehlte endlich die große Durchschlagskraft“, erzählt Dr. Pirker. „Einmal plante ich mit Riedmann, den Arlberg einfach zuzumauern. Die Idee war wohl originell, radikal, sie hätte uns aber sicher in das Blickfeld Europas geführt. Ich wandte mich aber an eine verantwortliche Persönlichkeit und bekam den Bescheid: ‚Ich kann nicht Revolutionär sein‘.“ Darum nach Cohen der zweite Fehler: „die völlige Unabhängigkeit jenseits der Grenzen Österreichs nicht sofort erklärt“ zu haben und der dritte: „nicht sofort alle Bindungen zu Österreich unterbrochen zu haben.“ Dann als unterlassene Folgerung zwei weitere Fehler: „die Kronennoten im Umlauf in Vorarlberg nicht gestempelt zu haben“ und „nicht sofort die Kontrolle über Eisenbahn, Post, Telegraph, Telefon und andere Dienste übernommen zu haben.“|Benedikt Bilgeri}} | |||
*Benedikt Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs, 1987, Bd V, S85ff | |||
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