Benutzer Diskussion:Ernst Heim/Pro Vorarlberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Felix Louis Calonder ==
{{Zitat|[...] in Anlehnung an die zweite Fassung von
Calonders Antrag fasste der Bundesrat am 14. November (1919) den folgenden
Beschluss, die in den kommenden Jahren nie widerrufene „Calonder-Konklusion“:
„Die Schweiz mischt sich in keiner Weise in die inneren Verhältnisse zwischen
dem Vorarlberg und Österreich ein. Für den Fall aber, dass aus irgend einem
Grund die Loslösung des Vorarlbergs von Österreich in Frage kommen sollte,
würde der Bundesrat auf Wunsch des Vorarlbergs mit ganzer Kraft dessen
Bestrebungen zur Verwirklichung seines Selbstbestimmungsrechtes, sei es beim
Völkerbund, sei es bei der Pariser Konferenz, unterstützen. Der Bundesrat ist
ferner bereit, dem Vorarlberg auf Wunsch angemessene wirtschaftliche
Unterstützung angedeihen zu lassen, namentlich in Form von Kreditgewährung
und Lieferung von Lebensmitteln.“
Calonders Vorstoss war um so erfolgreicher, als das Politische Departement
ermächtigt wurde, den Beschluss nicht nur dem Vorarlberger Landeshauptmann
mitzuteilen sondern die Auffassung des Bundesrates auch vor dem Parlament zu
vertreten. Inzwischen waren nämlich - sicher nicht zufällig - zwei Interpellationen
zur Vorarlberger Frage eingereicht worden. Nationalrat Gelpke und der Luzerner
Ständerat Winiger, der seinen Beitrag zur Anschlussbewegung als innenpolitischer
Redaktor am „Vaterland“ leistete, wünschten beide, „über die Auffassung und die
Absichten des Bundesrates in Hinsicht auf die Bestrebungen des Landes
Vorarlberg zum Anschluss an die Schweiz erneut Aufschluss zu erhalten“.
Nachdem Calonder die Anschlussfrage im Juni vor dem Nationalrat zur Sprache
gebracht hatte, wollte er jetzt die Interpellation von Ständerat Winiger
beantworten, weil das kaum veränderte Forum der Ständevertreter die bessere
Gewähr für eine künftige Billigung seiner Politik bieten mochte als jenes des neu
gewählten Proporznationalrates. Die Zeit drängte zur sofortigen Behandlung: am
14. November hatte der Bundesrat seinen Beschluss gefasst, und am 22. November
traten die alten Räte zum letzten Mal zusammen. Aus diesem Grund wurde die
Beantwortung der Interpellation Winigers auf den 21. und jene von Gelpke auf den
22. November festgesetzt. Da unerwarteterweise die Rede Calonders vor dem
Ständerat die Vorarlberger Frage weitgehend entscheiden sollte, kam der
Nationalratsitzung keine Bedeutung mehr zu. Der Rat trat am Samstag, dem 22.
November, um halb neun Uhr morgens zum letzten Mal zusammen. Vor den
gelichteten Reihen bat Calonder selber um die Verschiebung der Behandlung, und
seiner Bitte wurde trotz eines Gegenantrages von Gelpke mit 30 zu 24 Stimmen
entsprochen.|Daniel Witzig}}
*[https://vlb-browser.vorarlberg.at/?itemid=|vorarlberger-marc|VLB01+000116749 Daniel Witzig, Die Vorarlberger Frage], 1974, Seite 370ff
== Ulrich Vetsch ==
== Ulrich Vetsch ==
{{Zitat|Den durch den Krieg gezeitigten Weltereignissen und ihren Rückwirkungen auf sein von ihm so heiss geliebtes Heimatland stand er als aufmerksamster Beobachter gegenüber, mit der ganzen Leidenschaft seines impulsiven Wesens Partei nehmend für das ihn richtig Erscheinende. Die ins Gigantische gestiegenen Leiden der vom Krieg betroffenen Menschheit ergriffen aufs heftigste seine fühlende Seele. Wo es zu lindern gab, stellte er auch wieder seinen Mann. Alsbald sehen wir ihn mit an der Spitze einer Hilfsaktion für das leidende Vorarlberg und Liechtenstein, mit welchem Nachbarvolke ihn liebe Jugenderinnerungen verknüpfen. Dieses heimatliche Gedenken paarte sich mit seinen politischen Reflexionen über die künftige Lage unseres Heimatlandes in dem durch den Krieg umgestalteten Europa, und so fühlte er sich berufen, mit der ganzen Wucht seiner Persönlichkeit sich der Vorarlberger Anschlussfrage anzunehmen. Nicht ohne Bangen verfolgte seine treu besorgte Gattin die alltägliche Zeugin der beispiellosen, fast keine Ruh noch Rast kennende Hingabe an die mannigfachen, immer wieder neuen Aufgaben, die sich der Lebensgefährte stellte, nicht ohne Sorge verfolgten auch die näheren Freunde diese neue Last, die der Unermüdliche sich auflud. Noch einmal sollte der ganze Vetsch sich einsetzen für ein, wie er sich überzeugend sagte, hehres politisches Ziel, wo es gelte, für das eigene Land eine aussenpolitische Gefahr zu beschwören, ihm gleichzeitig verkehrspolitisch verheissungsvolle Wege zu ebnen, sowie dem benachbarten stammverwandten Volke einen freiheits-politischen Traum zu verwirklichen. An dieser sich neu gestellten Aufgabe sollten sich seine seit langem aufs äusserste angespannten Kräfte erschöpfen. An seinem helllichten Arbeitstage begannen die Schatten aufzusteigen.|Ulrich Vetsch}}
{{Zitat|Den durch den Krieg gezeitigten Weltereignissen und ihren Rückwirkungen auf sein von ihm so heiss geliebtes Heimatland stand er als aufmerksamster Beobachter gegenüber, mit der ganzen Leidenschaft seines impulsiven Wesens Partei nehmend für das ihn richtig Erscheinende. Die ins Gigantische gestiegenen Leiden der vom Krieg betroffenen Menschheit ergriffen aufs heftigste seine fühlende Seele. Wo es zu lindern gab, stellte er auch wieder seinen Mann. Alsbald sehen wir ihn mit an der Spitze einer Hilfsaktion für das leidende Vorarlberg und Liechtenstein, mit welchem Nachbarvolke ihn liebe Jugenderinnerungen verknüpfen. Dieses heimatliche Gedenken paarte sich mit seinen politischen Reflexionen über die künftige Lage unseres Heimatlandes in dem durch den Krieg umgestalteten Europa, und so fühlte er sich berufen, mit der ganzen Wucht seiner Persönlichkeit sich der Vorarlberger Anschlussfrage anzunehmen. Nicht ohne Bangen verfolgte seine treu besorgte Gattin die alltägliche Zeugin der beispiellosen, fast keine Ruh noch Rast kennende Hingabe an die mannigfachen, immer wieder neuen Aufgaben, die sich der Lebensgefährte stellte, nicht ohne Sorge verfolgten auch die näheren Freunde diese neue Last, die der Unermüdliche sich auflud. Noch einmal sollte der ganze Vetsch sich einsetzen für ein, wie er sich überzeugend sagte, hehres politisches Ziel, wo es gelte, für das eigene Land eine aussenpolitische Gefahr zu beschwören, ihm gleichzeitig verkehrspolitisch verheissungsvolle Wege zu ebnen, sowie dem benachbarten stammverwandten Volke einen freiheits-politischen Traum zu verwirklichen. An dieser sich neu gestellten Aufgabe sollten sich seine seit langem aufs äusserste angespannten Kräfte erschöpfen. An seinem helllichten Arbeitstage begannen die Schatten aufzusteigen.|Ulrich Vetsch}}
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