Absturz einer B-17 bei Stinatz am 26. Juli 1944: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Berichte von Besatzungsmitgliedern nach dem Krieg ===
=== Berichte von Besatzungsmitgliedern nach dem Krieg ===
Der MACR enthält auch einen handschriftlichen Bericht eines der drei Verwundeten über die unmittelbaren Minuten des Ausstieges und seines weiteren Schicksals. Da der Bericht nicht unterschrieben ist und es auch sonst keine Angaben über den Verfasser gibt, kann dieser Bericht keiner konkreten Person zugeordnet werden. Es besteht aber der Verdacht, dass es sich um den Funker James Edward handeln könnte, denn der Bericht enthält eine schlecht lesbare Angabe ''R/O'', die als ''Radiooperator'' also Funker interpretiert werden könnte. Auch der Co-Pilot Robert Sutton wurde über die Umstände des Todes der drei Besatzungsmitglieder befragt. Die Befragungsergebnisse wurden in vier Standardformulare eingearbeitet.
Der MACR enthält auch einen handschriftlichen Bericht eines der drei Verwundeten über die unmittelbaren Minuten des Ausstieges und seines weiteren Schicksals. Da der Bericht nicht unterschrieben ist und es auch sonst keine Angaben über den Verfasser gibt, kann dieser Bericht keiner konkreten Person zugeordnet werden. Es besteht aber der Verdacht, dass es sich um den Funker James Edward handeln könnte, denn der Bericht enthält die schlecht lesbare Angabe ''R/O'', die als ''Radiooperator'' also Funker interpretiert werden könnte. Auch der Co-Pilot Robert Sutton wurde über die Umstände des Todes der drei Besatzungsmitglieder befragt. Seine Befragungsergebnisse wurden in vier Standardformulare eingearbeitet.


* Brief eines der drei Verwundeten, vermutlich des Funkers James Edward:  
* Brief eines der drei Verwundeten, vermutlich des Funkers James Edward:  
{{Zitat|Zu allererst muss ich erwähnen, dass ich niemand von anderen gekannt habe, weil ich nur ein Lückenfüller war. Soweit ich mich erinnern kann, bin ich niemals zuvor mit einen von ihnen geflogen. Da gibt es einige Dinge, an die ich mich gut erinnern kann und einige an die ich mich überhaupt nicht erinnern kann. Ich kann mich an meine eigenen Erfahrungen erinnern, auch die Verwundung und dann gibt es eine Reihe von Dingen an die ich mich nicht erinnern kann. Wie auch immer, hier ist mein Bericht: Wir waren etwa 15 Minuten von Ziel entfernt und ich bin gerade in die Bauchposition (Anmerkung: gemeint ist der MG-Gefechtstand mit dem man unterhalb des Flugzeuges auf Feindmaschinen schießen konnte) zurück gegangen, (wir flogen als 9-Manncrew und der R/O flog über dem Ziel in dieser Position) als wir bei einem Motor begannen Öl zu verlieren. Er wurde auf Segelstellung gestellt und wir konnten unsere Position in der Formation nicht halten. Wir flogen über einige Flakstellungen und wir bekamen einige Löcher ab. Der Pilot fragte um Erlaubnis in Flugrichtung Schweiz fliegen zu können und bekam sie. Die Sauerstoffleitung, die zum ''Ball Turrent'' (Anmerkung: kugelförmiger MG-Gefechtsstand) ging, wurde von der Flak getroffen und brannte. Der andere Bordschütze versuchte sie zu löschen, aber ohne Erfolg. Der Bordschütze im ''Ball Turrent'' musste rausklettern und in den Funkraum gehen. Gleich darauf wurden wir von zwei Jäger aus Richtung 5.30 Uhr (Anmerkung: hinten halbrechts) angegriffen. Wir wurden abgeschossen und mussten aussteigen. Ich wurde im linke Auge getroffen, zum Ball Turrent geworfen und in den linken Lungenflügel getroffen. Als ich zum mir kam, war der andere Bordschütze schon weg und das ''Schiff'' (Anmerkung: Soldatenausdruck für Flugzeug) befand sich in einem leicht trudeldem Sinkflug. Ich konnte mir meinen Fallschirm nur an einem Hacken festschallen und sah während dieser Zeit den B/T und O/P auf dem Boden des Funkraumes. Nach der Landung wurden sechs von uns verhaftet, drei von uns wurden zu einem Spital nach Graz gebracht. Ich glaube, da waren drei, die nicht herausgekommen sind. Wer diese waren, weiß ich nicht, aber Sie werden mehr Glück haben, wenn Sie einem original Besatzungsmitglied schreiben.}}     
{{Zitat|Zu allererst muss ich erwähnen, dass ich niemand von den anderen gekannt habe, weil ich nur ein Lückenfüller war. Soweit ich mich erinnern kann, bin ich niemals zuvor mit einen von ihnen geflogen. Da gibt es einige Dinge, an die ich mich gut erinnern kann und einige an die ich mich überhaupt nicht erinnern kann. Ich kann mich an meine eigenen Erlebnisse erinnern, auch an die Verwundung und dann gibt es eine Reihe von Dingen an die ich mich nicht erinnern kann. Wie auch immer, hier ist mein Bericht: Wir waren etwa 15 Minuten vom Ziel entfernt und ich bin gerade in die Bauchposition (Anmerkung: gemeint ist der MG-Gefechtstand mit dem man unterhalb des Flugzeuges auf Feindmaschinen schießen konnte) zurück gegangen, (wir flogen als 9-Manncrew und der R/O flog über dem Ziel in dieser Position) als wir bei einem Motor begannen Öl zu verlieren. Er wurde auf Segelstellung gestellt und wir konnten unsere Position in der Formation nicht halten. Wir flogen über einige Flakstellungen und wir bekamen einige Löcher ab. Der Pilot fragte um Erlaubnis in Flugrichtung Schweiz fliegen zu können und bekam sie. Die Sauerstoffleitung, die zum ''Ball Turrent'' (Anmerkung: kugelförmiger MG-Gefechtsstand) ging, wurde von der Flak getroffen und brannte. Der andere Bordschütze versuchte sie zu löschen, aber ohne Erfolg. Der Bordschütze im ''Ball Turrent'' musste rausklettern und in den Funkraum gehen. Gleich darauf wurden wir von zwei Jägern aus Richtung 5.30 Uhr (Anmerkung: von hinten halbrechts) angegriffen. Wir wurden abgeschossen und mussten aussteigen. Ich wurde im linken Auge getroffen, zum Ball Turrent geschleudert und in den linken Lungenflügel getroffen. Als ich zu mir kam, war der andere Bordschütze schon weg und das ''Schiff'' (Anmerkung: Soldatenausdruck für Flugzeug) befand sich in einem leicht trudelndem Sinkflug. Ich konnte mir meinen Fallschirm nur an einem Hacken festschallen und sah während dieser Zeit den B/T und O/P auf dem Boden des Funkraumes. Nach der Landung wurden sechs von uns verhaftet, drei von uns wurden zu einem Spital nach Graz gebracht. Ich glaube, da waren drei, die nicht herausgekommen sind. Wer diese waren, weiß ich nicht, aber Sie werden mehr Glück haben, wenn Sie einem original Besatzungsmitglied schreiben.}}     


* Angaben von Co-Pilot Robert J. Sutton
* Angaben von Co-Pilot Robert J. Sutton
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