Marlon Possard: Unterschied zwischen den Versionen
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In Innsbruck promovierte er 2023 in den Bereichen [[Rechtsphilosophie]], [[Angewandte Ethik]] und [[Rechtsethik]] bei [[Anne Siegetsleitner]], [[Michael Ganner]] und [[Matthias C. Kettemann]]. Dabei untersuchte er juristische und moralische Aspekte rund um den Bilanzfälschungsskandal der österreichischen [[Commerzialbank Mattersburg]] und die Stellung von [[Buchhalter]]n.<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Innsbruck |url=https://www.uibk.ac.at/transferstelle/alumni/interdisziplinaeres-forschen.html |titel=Interdisziplinäres Forschen (Marlon Possard) |abruf=2023-06-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tageszeitung „Der Standard" |url=https://www.derstandard.at/story/2000139262847/die-ethik-der-bilanzfaelschung |titel=Die Ethik der Bilanzfälschung: Marlon Possard im Interview |abruf=2023-06-23}}</ref> Nach seiner [[Promotion (Doktor)|Promotion]] begann er im März 2023 mit dem Anfertigen seiner [[Habilitationsschrift]]. Seitdem ist er Habilitand an der [[Universität Greifswald]] mit Ziel des Erhalts der [[Venia Legendi]] im Bereich der [[Praktische Philosophie|Praktischen Philosophie]] (Schwerpunkte: Rechtsphilosophie und Politische Philosophie).<ref>{{Internetquelle |autor=Research Platform „Academia" |url=https://fh-campuswien.academia.edu/MarlonPOSSARD |titel=Profil von Marlon Possard |abruf=2023-06-23}}</ref> Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit setzt er sich primär mit Fragen von Staatsverweigerung und der Ablehnung der Rechtsordnung durch Rechtsunterworfene, basierend auf der [[Staatstheorie]] und dem [[Vertragstheorie|Gesellschaftsvertrag]] des Philosophen und Mathematikers [[Thomas Hobbes]]', auseinander. Er analysiert dabei insbesondere die Eigenheiten von [[Naturrecht]] und [[Positives Recht|positivem Recht]], unterschiedliche Menschenkonzeptionen im Kontext der [[Philosophische Anthropologie|Philosophischen Anthropologie]] und mögliche Spannungsverhältnisse innerhalb der hobbesschen Theorie bei gleichzeitiger In-Beziehung-Setzung zum Phänomen der [[Reichsbürgerbewegung]]. | In Innsbruck promovierte er 2023 in den Bereichen [[Rechtsphilosophie]], [[Angewandte Ethik]] und [[Rechtsethik]] bei [[Anne Siegetsleitner]], [[Michael Ganner]] und [[Matthias C. Kettemann]]. Dabei untersuchte er juristische und moralische Aspekte rund um den Bilanzfälschungsskandal der österreichischen [[Commerzialbank Mattersburg]] und die Stellung von [[Buchhalter]]n.<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Innsbruck |url=https://www.uibk.ac.at/transferstelle/alumni/interdisziplinaeres-forschen.html |titel=Interdisziplinäres Forschen (Marlon Possard) |abruf=2023-06-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tageszeitung „Der Standard" |url=https://www.derstandard.at/story/2000139262847/die-ethik-der-bilanzfaelschung |titel=Die Ethik der Bilanzfälschung: Marlon Possard im Interview |abruf=2023-06-23}}</ref> Nach seiner [[Promotion (Doktor)|Promotion]] begann er im März 2023 mit dem Anfertigen seiner [[Habilitationsschrift]]. Seitdem ist er Habilitand an der [[Universität Greifswald]] mit Ziel des Erhalts der [[Venia Legendi]] im Bereich der [[Praktische Philosophie|Praktischen Philosophie]] (Schwerpunkte: Rechtsphilosophie und Politische Philosophie).<ref>{{Internetquelle |autor=Research Platform „Academia" |url=https://fh-campuswien.academia.edu/MarlonPOSSARD |titel=Profil von Marlon Possard |abruf=2023-06-23}}</ref> Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit setzt er sich primär mit Fragen von Staatsverweigerung und der Ablehnung der Rechtsordnung durch Rechtsunterworfene, basierend auf der [[Staatstheorie]] und dem [[Vertragstheorie|Gesellschaftsvertrag]] des Philosophen und Mathematikers [[Thomas Hobbes]]', auseinander. Er analysiert dabei insbesondere die Eigenheiten von [[Naturrecht]] und [[Positives Recht|positivem Recht]], unterschiedliche Menschenkonzeptionen im Kontext der [[Philosophische Anthropologie|Philosophischen Anthropologie]] und mögliche Spannungsverhältnisse innerhalb der hobbesschen Theorie bei gleichzeitiger In-Beziehung-Setzung zum Phänomen der [[Reichsbürgerbewegung]]. | ||
Possard brachte in den Jahren 2022 und 2023 zwei neue Begrifflichkeiten in wissenschaftliche Diskussionen ein. Im Rahmen der Auseinandersetzung mit Merkmalen des [[Homo oeconomicus]] unter besonderer philosophischer Berücksichtigung im Jahr 2022 prägte er den Terminus „Ideomotorische Assimilation“. Possard beschreibt dabei das Spezifikum des Menschen als buchhalterisch denkendes Wesen und skizziert eine Art „Zeitalter der ökonomischen Entscheidungsfindung“, führt zwei Ebenen einer ökonomischen Entscheidungsfindung (Subjektivität und Objektivität) ein und hebt den Konnex zwischen [[Wirtschaftswissenschaft|Ökonomie]], [[Psychologie]] und [[Philosophie]] hervor.<ref>{{Internetquelle |autor=Swiss Portal for Philosophy |url=https://www.philosophie.ch/2022-11-15-possard |titel=« Ideomotorische Assimilation » – oder: Über das Leben im Zeitalter der ökonomischen Entscheidungsfindung. |abruf=2023-06-23}}</ref><ref>{{ | Possard brachte in den Jahren 2022 und 2023 zwei neue Begrifflichkeiten in wissenschaftliche Diskussionen ein. Im Rahmen der Auseinandersetzung mit Merkmalen des [[Homo oeconomicus]] unter besonderer philosophischer Berücksichtigung im Jahr 2022 prägte er den Terminus „Ideomotorische Assimilation“. Possard beschreibt dabei das Spezifikum des Menschen als buchhalterisch denkendes Wesen und skizziert eine Art „Zeitalter der ökonomischen Entscheidungsfindung“, führt zwei Ebenen einer ökonomischen Entscheidungsfindung (Subjektivität und Objektivität) ein und hebt den Konnex zwischen [[Wirtschaftswissenschaft|Ökonomie]], [[Psychologie]] und [[Philosophie]] hervor.<ref>{{Internetquelle |autor=Swiss Portal for Philosophy |url=https://www.philosophie.ch/2022-11-15-possard |titel=« Ideomotorische Assimilation » – oder: Über das Leben im Zeitalter der ökonomischen Entscheidungsfindung. |abruf=2023-06-23}}</ref><ref>Belegexemplar {{DNB|1269092820}} bei der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]].</ref> Er vertritt dabei eine ähnliche These wie jene der [[Mentale Buchführung|mentalen Buchführung]], wie sie bereits vom US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler [[Richard Thaler]] in den Jahren 1980 und 1985 konzipiert wurde. | ||
Im Jahr 2023 veröffentlichte er eine Präventionstheorie, das sog. „PRÄ-VENTION-Modell“. Dieses Konzept erschien erstmalig im Juni 2023 in der ''Fachzeitschrift für Risk, Fraud und Compliance'' des [[Erich Schmidt Verlag]]s. Diese Präventionstheorie stellt die Risikominimierung von [[Wirtschaftskriminalität]] in Organisationen in den Mittelpunkt und hat zum Ziel, wirtschaftskriminelle Täter wieder in die unternehmerische Struktur einzugliedern.<ref>{{Internetquelle |autor=Zeitschrift für Risk, Fraud und Compliance |url=https://zrfcdigital.de/ce/wirtschaftskriminalitaet-und-praevention/detail.html |titel=Wirtschaftskriminalität und Prävention (Beitrag von Marlon Possard) |abruf=2023-06-23}}</ref> Sie ist für die aktuelle Präventionsforschung von Bedeutung und gilt als neuartiger Handlungsleitfaden für die Praxis. | Im Jahr 2023 veröffentlichte er eine Präventionstheorie, das sog. „PRÄ-VENTION-Modell“. Dieses Konzept erschien erstmalig im Juni 2023 in der ''Fachzeitschrift für Risk, Fraud und Compliance'' des [[Erich Schmidt Verlag]]s. Diese Präventionstheorie stellt die Risikominimierung von [[Wirtschaftskriminalität]] in Organisationen in den Mittelpunkt und hat zum Ziel, wirtschaftskriminelle Täter wieder in die unternehmerische Struktur einzugliedern.<ref>{{Internetquelle |autor=Zeitschrift für Risk, Fraud und Compliance |url=https://zrfcdigital.de/ce/wirtschaftskriminalitaet-und-praevention/detail.html |titel=Wirtschaftskriminalität und Prävention (Beitrag von Marlon Possard) |abruf=2023-06-23}}</ref> Sie ist für die aktuelle Präventionsforschung von Bedeutung und gilt als neuartiger Handlungsleitfaden für die Praxis. |