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[[File:Siegel Rudolfs II. von Montfort-Feldkirch.png|thumb|Reitersiegel des Grafen Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch]] | [[File:Siegel Rudolfs II. von Montfort-Feldkirch.png|thumb|Reitersiegel des Grafen Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch]] | ||
'''Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch''' (* im 13. Jahrhundert, um 1252; † im 13. Jahrhundert, um 1299)<ref group="A">Daten nach [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)</ref> begründete den Familienzweig der Grafen von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort]] zu Feldkirch. | '''Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch''' (* im 13. Jahrhundert, um 1252; † im 13. Jahrhundert, um 1299/1302)<ref group="A">Daten nach [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel) und [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21</ref> begründete den Familienzweig der Grafen von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort]] zu Feldkirch. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch war einer der Söhne von [[Hugo II. von Montfort|Graf Hugo (II.) von Montfort]] († 1260) und ein Bruder der Grafen [[Ulrich I. von Montfort|Graf Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz]] († um 1287) und [[Hugo III. von Montfort| Hugo (III.) von Montfort zu Tettnang]] († um 1309).<ref name ="Österr.Geschichte429">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)</ref> | Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch war einer der Söhne von [[Hugo II. von Montfort|Graf Hugo (II.) von Montfort]] († 1260) und ein Bruder der Grafen [[Ulrich I. von Montfort|Graf Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz]] († um 1287) und [[Hugo III. von Montfort| Hugo (III.) von Montfort zu Tettnang]] († um 1309).<ref name ="Österr.Geschichte429">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)</ref> | ||
Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch war mit Gräfin Agnes von Grieningen, einer Tochter des Grafen [[w:Hartmann II. von Grüningen|Hartmann (II.) von Grieningen]] verheiratet und hatte aus dieser Ehe mindestens 5 Kinder:<ref name ="Österr.Geschichte429"/> | Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch war mit Gräfin Agnes von Grieningen, einer Tochter des württembergischen Grafen [[w:Hartmann II. von Grüningen|Hartmann (II.) von Grieningen]] († vor 1225) verheiratet und hatte aus dieser Ehe mindestens 5 Kinder:<ref name ="Österr.Geschichte429"/> | ||
* Graf Hugo (IV.) von Montfort zu Feldkirch († 11. August 1310) ∞ mit Gräfin Anna von Veringen | * Graf Hugo (IV.) von Montfort zu Feldkirch († 11. August 1310) ∞ mit Gräfin Anna von Veringen | ||
* [[w:Rudolf III. von Montfort|Graf Rudolf (III.) von Montfort zu Feldkirch]] († 27. oder 28. März 1334), später Bischof von [[w:Hochstift Chur|Chur]], dann Bischof von [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]] | * [[w:Rudolf III. von Montfort|Graf Rudolf (III.) von Montfort zu Feldkirch]] († 27. oder 28. März 1334), später Bischof von [[w:Hochstift Chur|Chur]], dann Bischof von [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]] | ||
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* Gräfin Adelheid von Montfort zu Feldkirch, genannt um 1327 ∞ Heinrich von [[w:Bussnang (Adelsgeschlecht)#Linie von Griesenberg|Griessenberg]] | * Gräfin Adelheid von Montfort zu Feldkirch, genannt um 1327 ∞ Heinrich von [[w:Bussnang (Adelsgeschlecht)#Linie von Griesenberg|Griessenberg]] | ||
* Gräfin Elisabeth von Montfort zu Feldkirch, genannt 1275-1293 ∞ Truchsess Eberhard von [[w:Haus Waldburg|Waldburg]] | * Gräfin Elisabeth von Montfort zu Feldkirch, genannt 1275-1293 ∞ Truchsess Eberhard von [[w:Haus Waldburg|Waldburg]] | ||
Sein Familienzweig, die Grafen von Montfort zu Feldkirch, starb um 1390 in männlicher Linie aus.<ref name ="Österr.Geschichte429"/> | |||
== Leben == | == Leben == | ||
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Die Wahl des Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg zum "römischen" König im Jahr 1273 veränderte jedoch die politische Lage zu Ungunsten der Montforter. Nachdem dieser wenig später die Rückstellung aller dem Reich entfremdeten Besitzungen verfügte und 1275 den Grafen Hugo von Werdenberg zu seinem Landvogt ernannt hatte, übertrug er diesem, der ein Gegner der Montforter war, die Aufsicht über die Revindikationen des Reichsgutes. In den Folgejahren waren Graf Rudolf (II.) und seine Brüder genötigt, die wichtigsten Erwerbungen, die ihre Familie während des Interregnums gemacht hatte, wieder abzutreten, darunter den Bregenzerwald und den Reichshof Lustenau. Für Graf Rudolf (II.) war besonders nachteilig, dass König Rudolf I. die Stadt Lindau zur Reichsstadt erhob. Abgesehen davon, dass er seine Hoffnung auf ihren Gewinn aufgeben musste, nutzte der römische König Lindau in den Folgejahren, um ihn und seine Familie wirtschaftlich unter Druck zu setzen.<ref name ="Österr.Geschichte437"/> | Die Wahl des Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg zum "römischen" König im Jahr 1273 veränderte jedoch die politische Lage zu Ungunsten der Montforter. Nachdem dieser wenig später die Rückstellung aller dem Reich entfremdeten Besitzungen verfügte und 1275 den Grafen Hugo von Werdenberg zu seinem Landvogt ernannt hatte, übertrug er diesem, der ein Gegner der Montforter war, die Aufsicht über die Revindikationen des Reichsgutes. In den Folgejahren waren Graf Rudolf (II.) und seine Brüder genötigt, die wichtigsten Erwerbungen, die ihre Familie während des Interregnums gemacht hatte, wieder abzutreten, darunter den Bregenzerwald und den Reichshof Lustenau. Für Graf Rudolf (II.) war besonders nachteilig, dass König Rudolf I. die Stadt Lindau zur Reichsstadt erhob. Abgesehen davon, dass er seine Hoffnung auf ihren Gewinn aufgeben musste, nutzte der römische König Lindau in den Folgejahren, um ihn und seine Familie wirtschaftlich unter Druck zu setzen.<ref name ="Österr.Geschichte437"/> | ||
== Das Erbe des Grafen Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch == | |||
Nach dem Tod des Grafen Rudolf (II.) von Montfort übernahm zunächst sein Sohn Hugo (IV.) von Montfort die Herrschaft über die Grafschaft [[Feldkirch]], während die beiden jüngeren Söhne Rudolf (III.) und Ulrich (II.) geistliche Karrieren einschlugen. Nachdem Graf Hugo (IV.) aber bereits 1310 in [[w:Schaffhausen|Schaffhausen]] aus bisher in der Geschichtsforschung nicht geklärten Gründen erschlagen worden war, kam die Herrschaft Feldkirch an Rudolf (III.) und Ulrich (II.) trotz ihrer geistlichen Karrieren.<ref name ="Burmeister21">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21</ref> | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Montfort, Grafen von''. In: ''Neue Deutsche Biographie''. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 [https://www.deutsche-biographie.de/sfz65143.html digital] | * [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Montfort, Grafen von''. In: ''Neue Deutsche Biographie''. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 [https://www.deutsche-biographie.de/sfz65143.html digital] | ||
* [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3 | |||
* [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1 | * [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1 | ||
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