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Die früheste urkundliche Nennung des ursprünglich landesfürstlichen Lehens stammt aus dem Jahre 1303. Der Name des Ortes lässt sich auf den Vornamen „Adalhart“ sowie auf das althochdeutsche „suetan“ zurückführen, das ''schwinden machen'' oder ''roden'' bedeutet. Beim Ort gab es eine kleine Burganlage, deren Lage heute nicht mehr lokalisiert werden kann. Im 14. Jahrhundert sind hier die [[Maissauer|Herren von Maissau]] als Besitzer nachgewiesen, die auch die Patrone der hiesigen Pfarrkirche waren. Die Pfarre von Allentsgschwendt geht auf das Jahr 1332 zurück. Ab 1476 war die Burg vermutlich im Besitz des Landesfürsten und 1498 belehnte Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] den Kärntner Knappen Kaspar Bschänick mit dem „Lichtenau-Hof“, zwei Höfen zu Allentsgschwendt und den dazugehörigen Gründen als Belohnung für seine Dienste. 1532 bestätigt [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] dieses Lehen den Söhnen von Kaspar Bschänick. Der Nachfahre Ägidius Bschänick wurde 1554 in den Ritterstand erhoben. 1587 gelangte der Besitz an den protestantischen Wolf Christoph Veldendorfer von Wardein zu Baumgarten. Nachdem die Burg zu Beginn des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] von den Böhmen geplündert und niedergebrannt worden war, wurde sie dem Verfall preisgegeben, wovon 1639 die Erwähnung „Adeliges Purkstall zu Allentsgschwendt ist durch Kriegsfeuer abgebrannt und nur die Mauern stehen“ zeugt. 1658 gelangt das Gut an Bernhard Zäggler, ihm folgt 1662 Matthias Ernst Spindler und 1664 Adam Max Graf von Trautmannsdorf und war seither Bestandteil der Herrschaft Brunn am Walde. Ein im Ort liegender Meierhof war bis etwa 1840 in Verwendung und verfiel danach. | Die früheste urkundliche Nennung des ursprünglich landesfürstlichen Lehens stammt aus dem Jahre 1303. Der Name des Ortes lässt sich auf den Vornamen „Adalhart“ sowie auf das althochdeutsche „suetan“ zurückführen, das ''schwinden machen'' oder ''roden'' bedeutet. Beim Ort gab es eine kleine Burganlage, deren Lage heute nicht mehr lokalisiert werden kann. Im 14. Jahrhundert sind hier die [[Maissauer|Herren von Maissau]] als Besitzer nachgewiesen, die auch die Patrone der hiesigen Pfarrkirche waren. Die Pfarre von Allentsgschwendt geht auf das Jahr 1332 zurück. Ab 1476 war die Burg vermutlich im Besitz des Landesfürsten und 1498 belehnte Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] den Kärntner Knappen Kaspar Bschänick mit dem „Lichtenau-Hof“, zwei Höfen zu Allentsgschwendt und den dazugehörigen Gründen als Belohnung für seine Dienste. 1532 bestätigt [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] dieses Lehen den Söhnen von Kaspar Bschänick. Der Nachfahre Ägidius Bschänick wurde 1554 in den Ritterstand erhoben. 1587 gelangte der Besitz an den protestantischen Wolf Christoph Veldendorfer von Wardein zu Baumgarten. Nachdem die Burg zu Beginn des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] von den Böhmen geplündert und niedergebrannt worden war, wurde sie dem Verfall preisgegeben, wovon 1639 die Erwähnung „Adeliges Purkstall zu Allentsgschwendt ist durch Kriegsfeuer abgebrannt und nur die Mauern stehen“ zeugt. 1658 gelangt das Gut an Bernhard Zäggler, ihm folgt 1662 Matthias Ernst Spindler und 1664 Adam Max Graf von Trautmannsdorf und war seither Bestandteil der Herrschaft Brunn am Walde. Ein im Ort liegender Meierhof war bis etwa 1840 in Verwendung und verfiel danach. | ||
Im Jahr 1938 war laut [[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft|Adressbuch von Österreich]] in der Ortsgemeinde Allentsgschwendt ein Fleischer, zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, drei Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Sägewerk, ein Sattler, zwei Schmiede, ein Schneider, ein Schuster, ein [[w:Stechvieh| | Im Jahr 1938 war laut [[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft|Adressbuch von Österreich]] in der Ortsgemeinde Allentsgschwendt ein Fleischer, zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, drei Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Sägewerk, ein Sattler, zwei Schmiede, ein Schneider, ein Schuster, ein [[w:Stechvieh|Stechviehhändler]], ein Tischler, ein [[w:Viktualien|Viktualienhändler]] und mehrere Landwirte ansässig.<ref>''Allentsgschwendt.'' In: ''[[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft]].'' Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938, S. 185 ([https://www.findbuch.at/tl_files/data/adressbuecher/1938_bsoe_oe_ab/31__Niederoesterreich_Gemeinden_A.pdf#page=3 PDF] auf findbuch.at).</ref> | ||
== Ehemalige Burganlage == | == Ehemalige Burganlage == |