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* 1409-1411 gemeinsam mit seinem anderen älteren Bruder Leopold dem Stolzen über das [[Herzogtum Österreich]]<ref group="A">Dieses Herzogtum Österreich, das sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in die Herzogtümer [[w:Oberösterreich|Österreich ob der Enns]] und [[w:Niederösterreich|Österreich unter der Enns]] aufspaltete, wird in der Fachliteratur oft auch als "Donauösterreich" bezeichnet.</ref> als einer der [[w:Vormund|Vormunde]] für seinen Verwandten, [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]]. | * 1409-1411 gemeinsam mit seinem anderen älteren Bruder Leopold dem Stolzen über das [[Herzogtum Österreich]]<ref group="A">Dieses Herzogtum Österreich, das sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in die Herzogtümer [[w:Oberösterreich|Österreich ob der Enns]] und [[w:Niederösterreich|Österreich unter der Enns]] aufspaltete, wird in der Fachliteratur oft auch als "Donauösterreich" bezeichnet.</ref> als einer der [[w:Vormund|Vormunde]] für seinen Verwandten, [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]]. | ||
* Seit 1411 neben dem Herzogtum Steier auch über die Herzogtümer [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Krain|Krain]]<ref group="A">Die Herzogtümer Kärnten und Krain werden gemeinsam mit dem Herzogtum Steier oft unter dem Begriff "Innerösterreich" zusammengefasst. Ernst der Eiserne wird daher in der Fachliteratur oft auch als Herzog von Innerösterreich bezeichnet.</ref>. | * Seit 1411 neben dem Herzogtum Steier auch über die Herzogtümer [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Krain|Krain]]<ref group="A">Die Herzogtümer Kärnten und Krain werden gemeinsam mit dem Herzogtum Steier oft unter dem Begriff "Innerösterreich" zusammengefasst. Ernst der Eiserne wird daher in der Fachliteratur oft auch als Herzog von Innerösterreich bezeichnet.</ref>. | ||
* Seit Anfang Juli 1415 in Vertretung für seinen jüngeren Bruder Friedrich (IV.) und dann gemeinsam mit diesem über die [[Grafschaft Tirol]]<ref group="A">Die tatsächliche Herrschaftsbeteiligung von Ernst dem Eisernen über Tirol und die Vorlande ist nach der Sekundärliteratur unklar. Ernst der Eiserne dürfte sich bereits vor 1415 immer wieder in die dortige Politik eingeschaltet haben. Im Juli 1415 übernahm er (zu Anfang jedenfalls offiziell in Vertretung für seinen jüngeren Bruder Friedrich) aufgrund der Geschehnisse des "Konzils von Konstanz" die Herrschaft über Tirol. Außerdem versuchte er, diese ebenfalls in den [[w:Vorderösterreich|"Vorderen Landen"]] zu übernehmen, was ihm allerdings fast nicht gelang. Der Kampf um die von seiner Familie durch Kauf erworbene Grafschaft Feldkirch, die Sigismund 1415 als vorgebliches Reichsgut verpfändet hatte und die Ernst im Juni 1416 wieder unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich brachte, dürfte eine erste Maßnahme zur Wiederherstellung der zu dieser Zeit prekären Herrschaft außerhalb des Arlbergs und des Fernpasses mit militärischen Mitteln gewesen sein. An weiteren solchen Aktionen könnte ihn der Konflikt mit seinem Bruder um die Herrschaft über Tirol nach dessen Rückkehr im Frühjahr 1416 gehindert haben. Entgegen der Bestimmungen des Vertrages von | * Seit Anfang Juli 1415 in Vertretung für seinen jüngeren Bruder Friedrich (IV.) und dann gemeinsam mit diesem über die [[Grafschaft Tirol]]<ref group="A">Die tatsächliche Herrschaftsbeteiligung von Ernst dem Eisernen über Tirol und die Vorlande ist nach der Sekundärliteratur unklar. Ernst der Eiserne dürfte sich bereits vor 1415 immer wieder in die dortige Politik eingeschaltet haben. Im Juli 1415 übernahm er (zu Anfang jedenfalls offiziell in Vertretung für seinen jüngeren Bruder Friedrich) aufgrund der Geschehnisse des "Konzils von Konstanz" die Herrschaft über Tirol. Außerdem versuchte er, diese ebenfalls in den [[w:Vorderösterreich|"Vorderen Landen"]] zu übernehmen, was ihm allerdings fast nicht gelang. Der Kampf um die von seiner Familie durch Kauf erworbene Grafschaft Feldkirch, die Sigismund 1415 als vorgebliches Reichsgut verpfändet hatte und die Ernst im Juni 1416 wieder unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich brachte, dürfte eine erste Maßnahme zur Wiederherstellung der zu dieser Zeit prekären Herrschaft außerhalb des Arlbergs und des Fernpasses mit militärischen Mitteln gewesen sein. An weiteren solchen Aktionen könnte ihn der Konflikt mit seinem Bruder um die Herrschaft über Tirol nach dessen Rückkehr im Frühjahr 1416 gehindert haben. Entgegen der Bestimmungen des "Vertrages von [[Burg Kropfsberg|Kropfsberg]]" (1416) wurde nach dem Vertrag von Innsbruck (1417) die Herrschaft über die Grafschaft Tirol und über die "Vorderen Lande" offiziell von beiden gemeinsam ausgeübt, wenn gleich der Eindruck entsteht, dass Ernst diese "de facto" wieder zur Gänze seinem Bruder überlassen haben dürfte.</ref>. | ||
Anders als seinen Brüdern Wilhelm und Leopold gelang es Ernst nach dem Tod des Letzteren nicht, die Position des "Seniors" für beide Linien zu behaupten. Seit 1414 führte er offiziell den Titel [[w:Erzherzog|Erzherzog von Österreich]], was von einigen Reichsfürsten anerkannt wurde, obwohl der spätere Kaiser Sigismund und Herzog Albrecht (V.) ihre Zustimmung ausdrücklich verweigerten.<ref>vgl. Monika Schellmann: ''Zur Geschichte von Herzog Ernst des Eisernen (1386/1402-1424)'', S. 202ff.</ref> Ob es Ernst mit dieser Maßnahme nur um eine "Aufwertung" seiner "steirischen" Linie ging oder ob er darüber hinaus eine weitere politische Umsetzung der im [[w:Privilegium maius|Privilegium maius]] postulierten Rechte intendierte, ist in der Forschung bisher nicht geklärt.<ref>vgl. [[w:Klaus Brandstätter|Klaus Brandstätter]]: ''Das Privilegium maius und Herzog Friedrich IV.''. In: Johannes Gießauf - Rainer Murauer - Martin P. Schennach (Hrsg.): ''Päpste, Privilegien und Provinzen''. Beiträge zur Kirchen-, Rechts- und Landesgeschichte. Festschrift für [[w:Werner Maleczek|Werner Maleczek]] zum 65. Geburtstag. (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 55) Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010, ISBN 978-3-205-78577-4, S. 48</ref> | Anders als seinen Brüdern Wilhelm und Leopold gelang es Ernst nach dem Tod des Letzteren nicht, die Position des "Seniors" für beide Linien zu behaupten. Seit 1414 führte er offiziell den Titel [[w:Erzherzog|Erzherzog von Österreich]], was von einigen Reichsfürsten anerkannt wurde, obwohl der spätere Kaiser Sigismund und Herzog Albrecht (V.) ihre Zustimmung ausdrücklich verweigerten.<ref>vgl. Monika Schellmann: ''Zur Geschichte von Herzog Ernst des Eisernen (1386/1402-1424)'', S. 202ff.</ref> Ob es Ernst mit dieser Maßnahme nur um eine "Aufwertung" seiner "steirischen" Linie ging oder ob er darüber hinaus eine weitere politische Umsetzung der im [[w:Privilegium maius|Privilegium maius]] postulierten Rechte intendierte, ist in der Forschung bisher nicht geklärt.<ref>vgl. [[w:Klaus Brandstätter|Klaus Brandstätter]]: ''Das Privilegium maius und Herzog Friedrich IV.''. In: Johannes Gießauf - Rainer Murauer - Martin P. Schennach (Hrsg.): ''Päpste, Privilegien und Provinzen''. Beiträge zur Kirchen-, Rechts- und Landesgeschichte. Festschrift für [[w:Werner Maleczek|Werner Maleczek]] zum 65. Geburtstag. (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 55) Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010, ISBN 978-3-205-78577-4, S. 48</ref> | ||
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* Ernst hielt sich einige Male in der Grafschaft Tirol auf, wo er während der "Befehdung" seines Bruders<ref group="A">Zumindest nach den beiden Arbeiten der neueren Forschung, die sich bisher gezielt mit der Frage befasst haben, ob über [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Tirol]] auf dem Konzil von Konstanz die Reichsacht verhängt wurde, ergibt sich, dass dies nicht der Fall gewesen sein dürfte, vgl. [[w:Heinrich Koller (Historiker)|Heinrich Koller]]: ''Kaiser Siegmunds Kampf gegen Herzog Friedrich IV. von Österreich''. In: Friedrich Bernward Fahlbusch, Peter Johanek (Hrsg.): ''Studia Luxemburgensia''. Festschrift Heinz Stoob zum 70. Geburtstag, 1989, S. 313-352 und Günter Katzler: ''In Acht und Bann? Überlegungen zur Frage der Ächtung Herzog Friedrichs durch König Sigmund im Jahr 1415''. In: Peter Niederhäuser (Hrsg.): ''Krise, Krieg und Koexistenz''. 1415 und die Folgen für Habsburg und die Eidgenossenschaft. Verlag hier + jetzt, Baden, 2018. ISBN 978-3-03919-421-6. S. 43-48</ref> die Herrschaft seiner Familie gegen den späteren Kaiser Sigismund behauptete.<ref>vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, 157f.</ref> Zwischen Juni 1415 und Februar 1416 dürfte er sich durchgehend in der Grafschaft Tirol aufgehalten haben, wobei seine bevorzugten Residenzorte [[w:Bozen|Bozen]], [[Innsbruck]] und besonders [[Hall in Tirol|Hall]] waren, erst Mitte Jänner 1417 verließ er Tirol.<ref>vgl. Christian Lackner: ''Einheitliche Hauspolitik oder Konkurrenz?'', S. 92 und S. 101</ref> | * Ernst hielt sich einige Male in der Grafschaft Tirol auf, wo er während der "Befehdung" seines Bruders<ref group="A">Zumindest nach den beiden Arbeiten der neueren Forschung, die sich bisher gezielt mit der Frage befasst haben, ob über [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Tirol]] auf dem Konzil von Konstanz die Reichsacht verhängt wurde, ergibt sich, dass dies nicht der Fall gewesen sein dürfte, vgl. [[w:Heinrich Koller (Historiker)|Heinrich Koller]]: ''Kaiser Siegmunds Kampf gegen Herzog Friedrich IV. von Österreich''. In: Friedrich Bernward Fahlbusch, Peter Johanek (Hrsg.): ''Studia Luxemburgensia''. Festschrift Heinz Stoob zum 70. Geburtstag, 1989, S. 313-352 und Günter Katzler: ''In Acht und Bann? Überlegungen zur Frage der Ächtung Herzog Friedrichs durch König Sigmund im Jahr 1415''. In: Peter Niederhäuser (Hrsg.): ''Krise, Krieg und Koexistenz''. 1415 und die Folgen für Habsburg und die Eidgenossenschaft. Verlag hier + jetzt, Baden, 2018. ISBN 978-3-03919-421-6. S. 43-48</ref> die Herrschaft seiner Familie gegen den späteren Kaiser Sigismund behauptete.<ref>vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, 157f.</ref> Zwischen Juni 1415 und Februar 1416 dürfte er sich durchgehend in der Grafschaft Tirol aufgehalten haben, wobei seine bevorzugten Residenzorte [[w:Bozen|Bozen]], [[Innsbruck]] und besonders [[Hall in Tirol|Hall]] waren, erst Mitte Jänner 1417 verließ er Tirol.<ref>vgl. Christian Lackner: ''Einheitliche Hauspolitik oder Konkurrenz?'', S. 92 und S. 101</ref> | ||
* St. Gertraudi im Inntal (heute Teil von [[Reith im Alpbachtal]]): Auf der [[ | * St. Gertraudi im Inntal (heute Teil von [[Reith im Alpbachtal]]): Auf der [[Burg Kropfsberg]] wurde am 4. Oktober 1416 auf Vermittlung des [[w:Eberhard III. von Neuhaus|Erzbischofs Eberhard (III.)]] von [[w:Erzstift Salzburg|Salzburg]] und einiger Reichsfürsten, darunter [[w:Ludwig VII. (Bayern)|Herzog Ludwig von Baiern-Ingolstadt ("''Ludwig der Gebartete''")]] der "Vertrag von Kropfsberg" geschlossen, der eine Teilung der Grafschaft Tirol (und der Herzogtümern Steier, Kärnten und Krain) zwischen den Herzögen Ernst und Friedrich vorsah, die aber nicht verwirklicht wurde. Wenig später wurde stattdessen in Innsbruck ein neuer Vertrag geschlossen (1. Jänner 1417), der eine verwaltungstechnische Länderteilung, wie sie vor 1415 bestanden hatte, erneut festlegte. | ||
=== Vorarlberg === | === Vorarlberg === |
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