Jedlesee: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Erstnennung von Jedlesee gilt die Schenkungsurkunde von [[w:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] († 1024) vom 5. Juli 1014 für [[w:Berengar von Passau|Bischof Berengar von Passau]] († 1045), in der ein Ort mit Namen "''Outcinessevve''" genannt wird. Obwohl die Identifizierung von "''Outcinessevve''", später auch "''Utzinsee''" (um 1120/1125 und 1250/1260), "''Utzeinsee''" (1324) und "''Utzessee''" (1455), nicht völlig gesichert ist, wird in der Geschichtsforschung gewöhnlich davon ausgegangen, dass es dabei um Jedlesee oder eine Vorgängersiedlung.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 19-21</ref> von diesem handelt.<ref name="czeike347">vgl. {{Czeike|3|347||Jedlesee}}</ref> Der Name Jedlesee selbst findet sich erst seit ca. 1587/1593.<ref name="czeike348">vgl. {{Czeike|3|348||Jedlesee}}</ref>
Als Erstnennung von Jedlesee gilt die Schenkungsurkunde von [[w:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] († 1024) vom 5. Juli 1014 für [[w:Berengar von Passau|Bischof Berengar von Passau]] († 1045), in der ein Ort mit Namen "''Outcinessevve''" genannt wird. Obwohl die Identifizierung von "''Outcinessevve''", später auch "''Utzinsee''" (um 1120/1125 und 1250/1260), "''Utzeinsee''" (1324) und "''Utzessee''" (1455), nicht völlig gesichert ist, wird in der Geschichtsforschung gewöhnlich davon ausgegangen, dass es dabei um Jedlesee oder eine Vorgängersiedlung.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 19-21</ref> von diesem handelt.<ref name="czeike347">vgl. {{Czeike|3|347||Jedlesee}}</ref> Der Name Jedlesee selbst findet sich erst seit ca. 1587/1593.<ref name="czeike348">vgl. {{Czeike|3|348||Jedlesee}}</ref>


Beim Aufstand der [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Kuenringer]] (1230) soll [[Heinrich III. von Kuenring|Heinrich (III.) von Kuenring]] († 1233) [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("''Friedrich dem Streitbaren''") († 1246) bei Jedlesee die Zugang zur Donau versperrt haben. Um 1235 soll hier eine Überschwemmung die Donauüberquerung des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[w:Wenzel I. (Böhmen)|Wenzel I.]] bei seinem Kriegszug nach Wien für einige Tage verzögert haben.<ref name="Waltenberger45">vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 45</ref> Um 1383 besaß das [[w:Kloster Vornbach|Benediktinerstift Formbach (Vornbach)]]<ref group="A">Das Stift Formbach oder Vornbach ist ein ehemaliges Stift in [[w:Bayern|Bayern]]. Es gehörte zu jenen bayerischen Klöstern, die im Mittelalter viele Besitzungen auf dem Areal der heutigen Stadt Wien hatten.</ref> grundherrschaftliche Rechte in Jedlesee.<ref name="czeike348"/>  
Beim Aufstand der [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Kuenringer]] (1230) soll [[Heinrich III. von Kuenring|Heinrich (III.) von Kuenring]] († 1233) [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("''Friedrich dem Streitbaren''") († 1246) bei Jedlesee die Zugang zur Donau versperrt haben. Um 1235 soll hier eine Überschwemmung die Donauüberquerung des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[w:Wenzel I. (Böhmen)|Wenzel I.]] bei seinem Kriegszug nach Wien für einige Tage verzögert haben.<ref name="Waltenberger45">vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 45</ref> Um 1383 besaß das [[w:Kloster Vornbach|Benediktinerstift Formbach (Vornbach)]]<ref group="A">Das Stift Formbach oder Vornbach ist ein ehemaliges Stift in [[w:Bayern|Bayern]]. Es gehörte zu jenen bayerischen Klöstern, die im Mittelalter viele Besitzungen auf dem Areal der heutigen Stadt Wien hatten.</ref> grundherrschaftliche Rechte in Jedlesee.<ref name="czeike348"/> Weitere grundherrliche Rechte in Jedleesee besaßen das [[w:Hochstift Passau|Hochstift Passau]] und die Landesfürsten des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]].<ref name="Waltenberger52">vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 52</ref>


Während der [[Hussitenkriege]] in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts war Jedlesee am 31. Mai 1428 von dem Angriff der Hussiten auf Nußdorf (heute Teil des [[Döbling|19. Wiener Gemeindebezirks "Döbling"]]) ebenfalls betroffen, da beide an der Donau gelegenen Orte durch die Überfuhr (Urfahr)<ref group="A">Ein Urfahr bzw. eine Überfuhr war eine Stelle, an der sich eine Fährstation oder eine Furt befand, durch die ein Fluss oder Teile von diesem überquert werden konnten. Bis zur Donauregulierung (1870-1875) gab es im Stadtgebiet des heutigen Wiens über die größeren Donauarme mehrere Überfuhren (Urfahre). Im Mittelalter war die Überfuhr zu Nußdorf, die bereits im 13. Jahrhundert belegt ist, am einträglichsten und wurde als landesfürstliches Lehen vergeben. Mit dem Bau der großen Donaubrücke um 1439, die in Verbindung mit älteren Brücken den durchgehenden Verkehr zu Land bis zum äußersten linken Donauufer gewährleistete, verloren die "Urfahre" an Bedeutung. Vgl. dazu {{WiWi|Urfahr||Urfahr}}, abgerufen am 26. Mai 2024</ref> über die "[[w:Schwarze Lackenau|Schwarze Lacke]]" (heute ebenfalls Teil des 21. Wiener Gemeindebezirks), die erstmals 1430 genannt wird, aber schon vorher vorhanden gewesen sein muss, miteinander verbunden waren. Mit dem Bau der großen Donaubrücke um 1439, zu der sich der sogenannte "Brückenbrief " von [[Albrecht II. (HRR)|König Albrecht II.]] († 1439) vom 4. Juli 1439 erhalten hat, verlor diese Überfuhr bald an Bedeutung, doch bestand sie noch bis ins 19. Jahrhundert. Die Nähe zur "Schwarzen Lacke" war der Hauptgrund dafür, dass Jedlesee im Mittelalter und in der Neuzeit mehrmals, so zum Beispiel 1234, 1402, 1501, 1602 und 1613-1615, von Überschwemmungen heimgesucht wurde.<ref name="czeike348"/>
Während der [[Hussitenkriege]] in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts war Jedlesee am 31. Mai 1428 von dem Angriff der Hussiten auf Nußdorf (heute Teil des [[Döbling|19. Wiener Gemeindebezirks "Döbling"]]) ebenfalls betroffen, da beide an der Donau gelegenen Orte durch die Überfuhr (Urfahr)<ref group="A">Ein Urfahr bzw. eine Überfuhr war eine Stelle, an der sich eine Fährstation oder eine Furt befand, durch die ein Fluss oder Teile von diesem überquert werden konnten. Bis zur Donauregulierung (1870-1875) gab es im Stadtgebiet des heutigen Wiens über die größeren Donauarme mehrere Überfuhren (Urfahre). Im Mittelalter war die Überfuhr zu Nußdorf, die bereits im 13. Jahrhundert belegt ist, am einträglichsten und wurde als landesfürstliches Lehen vergeben. Mit dem Bau der großen Donaubrücke um 1439, die in Verbindung mit älteren Brücken den durchgehenden Verkehr zu Land bis zum äußersten linken Donauufer gewährleistete, verloren die "Urfahre" an Bedeutung. Vgl. dazu {{WiWi|Urfahr||Urfahr}}, abgerufen am 26. Mai 2024</ref> über die "[[w:Schwarze Lackenau|Schwarze Lacke]]" (heute ebenfalls Teil des 21. Wiener Gemeindebezirks), die erstmals 1430 genannt wird, aber schon vorher vorhanden gewesen sein muss, miteinander verbunden waren. Mit dem Bau der großen Donaubrücke um 1439, zu der sich der sogenannte "Brückenbrief " von [[Albrecht II. (HRR)|König Albrecht II.]] († 1439) vom 4. Juli 1439 erhalten hat, verlor diese Überfuhr bald an Bedeutung, doch bestand sie noch bis ins 19. Jahrhundert. Die Nähe zur "Schwarzen Lacke" war der Hauptgrund dafür, dass Jedlesee im Mittelalter und in der Neuzeit mehrmals, so zum Beispiel 1234, 1402, 1501, 1602 und 1613-1615, von Überschwemmungen heimgesucht wurde.<ref name="czeike348"/>
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