Hugo Kraus: Unterschied zwischen den Versionen

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In der folgenden Zeit diente das Haus zunächst unter dem Namen „Heim Ostmark“ – schon bald darauf aber in Anlehnung an seinen ursprünglichen Namen „Heim Wienerwald“ – dem Lebensborn als Mütterheim. Es war das erste von nur zwei realisierten Lebensbornheimen auf dem Boden der [[Donau- und Alpenreichsgaue|Ostmark]]. Zumindest 1200, wahrscheinlich aber über 1700 Kinder wurden hier geboren.
In der folgenden Zeit diente das Haus zunächst unter dem Namen „Heim Ostmark“ – schon bald darauf aber in Anlehnung an seinen ursprünglichen Namen „Heim Wienerwald“ – dem Lebensborn als Mütterheim. Es war das erste von nur zwei realisierten Lebensbornheimen auf dem Boden der [[Donau- und Alpenreichsgaue|Ostmark]]. Zumindest 1200, wahrscheinlich aber über 1700 Kinder wurden hier geboren.
Natürlich kamen in den Lebensbornheimen auch behinderte Kinder zur Welt. Sie scheinen in der Geburtenstatistik zumeist nicht auf. Oftmals genügte eine [[Lippen-Kiefer-Gaumenspalte]], damit sie aus den Heimen entfernt wurden. Das einzige bekannte Dokument dazu lieferte der Heimleiter der Wienerwald, Norbert Schwab.<ref name="Lilienthal, Georg">Georg Lilienthal: ''Der „Lebensborn e.&nbsp;V.“, ein Instrument nationalsozialistischer Rassenpolitik'', Fischer [u.&nbsp;a.], Stuttgart 1985, ISBN 3-437-10939-1, S. 103.</ref>
Natürlich kamen in den Lebensbornheimen auch behinderte Kinder zur Welt. Sie scheinen in der Geburtenstatistik zumeist nicht auf. Oftmals genügte eine [[Lippen-Kiefer-Gaumenspalte]], damit sie aus den Heimen entfernt wurden. Das einzige bekannte Dokument dazu lieferte der Heimleiter der Wienerwald, Norbert Schwab.<ref name="Lilienthal, Georg">Georg Lilienthal: ''Der „Lebensborn e.&nbsp;V.“, ein Instrument nationalsozialistischer Rassenpolitik'', Fischer [u.&nbsp;a.], Stuttgart 1985, ISBN 3-437-10939-1, S. 103.</ref>
Er schreibt von einer Überstellung eines behinderten Mädchens in die Reichsanstalt [[Am Spiegelgrund]], die „im Sinne einer Ausmerze tätig“ sei.
Er schrieb von einer Überstellung eines behinderten Mädchens in die Reichsanstalt [[Am Spiegelgrund]], die „im Sinne einer Ausmerze tätig“ sei.


Die [[Säuglingssterblichkeit]] lag in den Heimen in etwa gleichauf mit der im „[[Altreich (Deutschland)|Altreich]]“, also bei rund 6 %. Die Totgeburten scheinen aber ebenfalls nur bedingt in den Geburtenbüchern auf. Was mit diesen Totgeburten und verstorbenen [[Säugling]]en geschah, liegt daher weitgehend im Dunklen. Im Falle des Heimes Wienerwald handelt es sich immerhin um rund 100&nbsp;Babys. Der vormalige Hausmeister des Heimes, Herr Josef P., gab am 30. Dezember 1994 in einem Interview zu, im Auftrage des Verwalters Decker zumindest eines davon „beim Heim“ verscharrt zu haben.<ref name="Knotzninger_S55">''Das SS-Heim Wienerwald'', 2001, S. 55.</ref>
Die [[Säuglingssterblichkeit]] lag in den Heimen in etwa gleichauf mit der im „[[Altreich (Deutschland)|Altreich]]“, also bei rund 6 %. Die Totgeburten scheinen aber ebenfalls nur bedingt in den Geburtenbüchern auf. Was mit diesen Totgeburten und verstorbenen [[Säugling]]en geschah, liegt daher weitgehend im Dunklen. Im Falle des Heimes Wienerwald handelt es sich immerhin um rund 100&nbsp;Babys. Der vormalige Hausmeister des Heimes, Herr Josef P., gab am 30. Dezember 1994 in einem Interview zu, im Auftrage des Verwalters Decker zumindest eines davon „beim Heim“ verscharrt zu haben.<ref name="Knotzninger_S55">''Das SS-Heim Wienerwald'', 2001, S. 55.</ref>
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