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[[Datei:Sanatorium Wienerwald Plan1.jpg|mini|Planentwurf Bezugsebene 1903]] | [[Datei:Sanatorium Wienerwald Plan1.jpg|mini|Planentwurf Bezugsebene 1903]] | ||
Der Gründungsbau ist ein 13-achsiges, fünfgeschoßiges Gebäude mit in der [[Dachlandschaft]] integrierter [[Mansarde]] im Stil des Spät[[historismus]]/[[Heimatstil (Österreich)|Heimatstil]]. Es zeigt von seiner Südseite eine deutliche Dreiteilung, wobei im zurückspringenden Mitteltrakt ein Pseudo-Mittel[[risalit]] nur durch Dach und fehlende [[Balkon]]e angedeutet ist. Da das Gebäude in Hanglage steht, ist die [[Bezugsebene]] eigentlich ein Obergeschoß, der Eingang lag ursprünglich nordseitig. Westseitig schloss sich eine hölzerne Liegeterrasse an das Gebäude. | Der Gründungsbau ist ein 13-achsiges, fünfgeschoßiges Gebäude mit in der [[Dachlandschaft]] integrierter [[Mansarde]] im Stil des Spät[[historismus]]/[[Heimatstil (Österreich)|Heimatstil]]. Es zeigt von seiner Südseite eine deutliche Dreiteilung, wobei im zurückspringenden Mitteltrakt ein Pseudo-Mittel[[risalit]] nur durch Dach und fehlende [[Balkon]]e angedeutet ist. Da das Gebäude in Hanglage steht, ist die [[Bezugsebene]] eigentlich ein Obergeschoß, der Eingang lag ursprünglich nordseitig. Westseitig schloss sich eine hölzerne Liegeterrasse an das Gebäude an. | ||
[[Datei:Bauphoto Wienerwald.jpg|mini|Rohbau des Sanatoriums 1904]] | |||
[[Datei:Bauphoto Wienerwald.jpg|mini|Rohbau des Sanatoriums (1904)]] | |||
1909/10 wurde der Wintergarten, der das [[Foyer]] darstellte, aufgestockt, um Platz für einen modernen [[Operationssaal]] zu schaffen. Es gilt als erwiesen, dass Hugo Kraus das Konzept für sein Sanatorium von einer Studienreise aus der Schweiz mitbrachte. Es tauchen auch tatsächlich frappante bauliche Ähnlichkeiten mit dem [[Basler Sanatorium]] in [[Davos]] auf, das Kraus 1902 besuchte. Diese Ähnlichkeit geht sogar so weit, dass selbst die Ausrichtung beider Gebäude identisch ist und es kann mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass nicht der ausführende Maurermeister Johann Jauernik, sondern der technisch hochbegabte Mediziner selbst den [[Zeichnung (Architektur)|Planentwurf]] zum Sanatorium Wienerwald gezeichnet hat. | 1909/10 wurde der Wintergarten, der das [[Foyer]] darstellte, aufgestockt, um Platz für einen modernen [[Operationssaal]] zu schaffen. Es gilt als erwiesen, dass Hugo Kraus das Konzept für sein Sanatorium von einer Studienreise aus der Schweiz mitbrachte. Es tauchen auch tatsächlich frappante bauliche Ähnlichkeiten mit dem [[Basler Sanatorium]] in [[Davos]] auf, das Kraus 1902 besuchte. Diese Ähnlichkeit geht sogar so weit, dass selbst die Ausrichtung beider Gebäude identisch ist und es kann mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass nicht der ausführende Maurermeister Johann Jauernik, sondern der technisch hochbegabte Mediziner selbst den [[Zeichnung (Architektur)|Planentwurf]] zum Sanatorium Wienerwald gezeichnet hat. | ||
Anfang der 1920er Jahre erfolgte der Zubau eines nordöstlichen Erweiterungstraktes, dessen oberstes Geschoß als [[Mansarde]] in einem tief herabgezogenen [[Walmdach]] ausgebildet war und der Bau eines Wohnhauses mit quadratischem [[Grundriss]] mit ebenfalls tief herabgezogenem Walmdach, in dessen Untergeschoß vier [[Garage]]n untergebracht waren, von den Einheimischen scherzhaft als „das Dreimäderlhaus“ bezeichnet. Spätere Umbauten waren 1938, 1951/52 ([[Franz Mörth]]), 1962 (Mörth), 1967 (Viktor Adler) | Anfang der 1920er Jahre erfolgte der Zubau eines nordöstlichen Erweiterungstraktes, dessen oberstes Geschoß als [[Mansarde]] in einem tief herabgezogenen [[Walmdach]] ausgebildet war und der Bau eines Wohnhauses mit quadratischem [[Grundriss]] mit ebenfalls tief herabgezogenem Walmdach, in dessen Untergeschoß vier [[Garage]]n untergebracht waren, von den Einheimischen scherzhaft als „das Dreimäderlhaus“ bezeichnet. Spätere Umbauten waren 1938, 1951/52 ([[Franz Mörth]]), 1962 (Mörth), 1967 (Viktor Adler) und der Zubau eines Hallenbades 1979/80. Die Neugestaltung der [[Fassade]] des Haupthauses durch Franz Mörth, der auch das Gebäude der [[Kammer für Arbeiter und Angestellte|Arbeiterkammer]] Wien entwarf, gilt als typisches Beispiel für die architektonische Wiederaufnahme der [[Neue Sachlichkeit (Architektur)|Neuen Sachlichkeit]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. | ||
== Interieur == | == Interieur == |
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