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Im Jahre 1950 mussten die Besitzer die schwer in Mitleidenschaft gezogene Anlage verkaufen,<ref>In einem Beitrag über das Haus schreibt Barbara Schleicher in der niederösterreichischen Kulturzeitschrift "morgen", dass von den Nachkommen horrende Steuerlasten für das heruntergekommene Gebäude und das 34 Hektar große Areal verlangt wurden, so dass den Erben nichts anderes übrig blieb, als die Immobilie zu verkaufen. Quelle: „Herrenmenschen“ und arische Frauen. Barbara Schleicher über das NS-Lebensbornheim Wienerwald: Die kurios-skandalöse Geschichte eines Hauses, In: morgen, März 2003, S. 28–30, hier S. 29 f.</ref> und der [[Österreichischer Gewerkschaftsbund|Österreichische Gewerkschaftsbund]] (ÖGB) begann 1951 nach Plänen des Architekten [[Franz Mörth]] einen großangelegten Umbau, der dem Haus nun ein völlig neues Aussehen verlieh. Freitragende [[Stahlbeton]]balkone und ein flaches [[Satteldach]] bestimmten nun die Wirkung des neuen „Urlauberheimes [[Karl Maisel]] der Metall- und Bergarbeiter“ des ÖGB in Feichtenbach.<ref name="AZ_19520402">{{Webarchiv |wayback=20131203092107 |url=http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19520402_A06;html=1 |text=E. Th.: ''Neues Leben in Feuchtenbach. Ein Urlaubsheim der Metall- und Bergarbeiter''}}. In: ''[[Arbeiter-Zeitung]]'', 2. April 1952, S. 6.</ref> | Im Jahre 1950 mussten die Besitzer die schwer in Mitleidenschaft gezogene Anlage verkaufen,<ref>In einem Beitrag über das Haus schreibt Barbara Schleicher in der niederösterreichischen Kulturzeitschrift "morgen", dass von den Nachkommen horrende Steuerlasten für das heruntergekommene Gebäude und das 34 Hektar große Areal verlangt wurden, so dass den Erben nichts anderes übrig blieb, als die Immobilie zu verkaufen. Quelle: „Herrenmenschen“ und arische Frauen. Barbara Schleicher über das NS-Lebensbornheim Wienerwald: Die kurios-skandalöse Geschichte eines Hauses, In: morgen, März 2003, S. 28–30, hier S. 29 f.</ref> und der [[Österreichischer Gewerkschaftsbund|Österreichische Gewerkschaftsbund]] (ÖGB) begann 1951 nach Plänen des Architekten [[Franz Mörth]] einen großangelegten Umbau, der dem Haus nun ein völlig neues Aussehen verlieh. Freitragende [[Stahlbeton]]balkone und ein flaches [[Satteldach]] bestimmten nun die Wirkung des neuen „Urlauberheimes [[Karl Maisel]] der Metall- und Bergarbeiter“ des ÖGB in Feichtenbach.<ref name="AZ_19520402">{{Webarchiv |wayback=20131203092107 |url=http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19520402_A06;html=1 |text=E. Th.: ''Neues Leben in Feuchtenbach. Ein Urlaubsheim der Metall- und Bergarbeiter''}}. In: ''[[Arbeiter-Zeitung]]'', 2. April 1952, S. 6.</ref> | ||
Im Jahre 1952 entstanden nach den Plänen Mörths ein Freibad und eine [[Jugendherberge]] auf dem Gelände der 1920 abgebrannten Kriegerheilstätte, 1962 wurde ein Restaurationspavillon | Im Jahre 1952 entstanden nach den Plänen Mörths ein Freibad und eine [[Jugendherberge]] auf dem Gelände der 1920 abgebrannten Kriegerheilstätte. Die Instandsetzungsarbeiten und der Umbau dauerten bis ins Frühjahr 1952, ehe das Urlaubsheim am 2. April 1952 feierlich eröffnet wurde.<ref name="stolpersteine-wienerneustadt.at">[https://stolpersteine-wienerneustadt.at/wp-content/uploads/2016/04/2015-10-Feichtenbach.pdf Das Heim „Wienerwald“ in Feichtenbach], abgerufen am 16. Dezember 2024</ref> Zu diesem Zeitpunkt verfügte das Haus über 94 Gästezimmer mit 190 Betten.<ref name="stolpersteine-wienerneustadt.at"/> 1962 wurde südostseitig ein Restaurationspavillon angefügt. Weitere Umbauten im Jahr 1967 (sie betrafen vorwiegend die Aufstockung des Mörthschen Restaurationspavillons, den Angestelltenspeisesaal sowie den Ausbau der Wäscherei zum Angestelltenwohnhaus), nun durch Viktor Adler, sowie die Errichtung einer Miniaturgolfanlage, auf der 1984 die österreichische Staatsmeisterschaft im [[Bahnengolf]] ausgetragen wurde, folgten. | ||
In den Jahren 1979 und 1980 wurde nordseitig ein zu großes [[Hallenbad]] angefügt, welches den Betrieb des Hauses schließlich unrentabel machte. Es beinhaltete neben der eigentlichen Badehalle unter anderem Sauna, Tischtennisräume und eine automatische Kegelbahn. | In den Jahren 1979 und 1980 wurde nordseitig ein zu großes [[Hallenbad]] angefügt, welches den Betrieb des Hauses schließlich unrentabel machte. Es beinhaltete neben der eigentlichen Badehalle unter anderem Sauna, Tischtennisräume und eine automatische Kegelbahn. Nachdem sich im Laufe der Jahrzehnte auch die Urlaubsgewohnheiten der Bevölkerung geändert hatten, aber es auch zu einer zunehmend besseren Wirtschaftslage gekommen war, kamen immer weniger Urlaubsgäste nach Feichtenbach, was dazu führte, dass die Gewerkschaft das Hotel schloss und nach langwierigen Verhandlungen am 16. Oktober 1989 an die ''Hotel Feichtenbach Betriebsgesellschaft'' (''Tribis Beteiligungsgesellschaft'') verkaufte. | ||
=== Nutzung als Erholungs- und Rehabilitationszentrum und kurzzeitig als Hotel === | |||
Ab 1990 diente das Haus als Erholungs- und Rehabilitationszentrum für Patienten der [[Wiener Gebietskrankenkasse]]. In dieser Zeit wurden zirka 22.000 Patienten, die nach schweren Erkrankungen Erholung oder einer Rehabilitation bedurften, mit verschiedensten therapeutischen Maßnahmen unterstützt, im häuslichen Umfeld ihre Kompetenzen wieder zu erlangen. Nach mehreren Jahren scheiterte jedoch auch dieses Erholungs- und Rehabilitationszentrum, woraufhin der Komplex geschlossen wurde. Eine kurzzeitige Nutzung als ''Hotel Feichtenbach'' scheiterte binnen weniger Monate, sodass das Hauptgebäude mitsamt den kleineren Nebengebäuden seit 2002 ungenutzt ist. Bis in die späten 2000er Jahre wurde sich noch um den Erhalt des Gebäudes sowie der umliegenden Parkanlage gekümmert, bis auch dies eingestellt wurde. | |||
== Die jüngere Vergangenheit == | == Die jüngere Vergangenheit == |
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