Aloys Virgil Bacher: Unterschied zwischen den Versionen

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== Tamsweg ==
== Tamsweg ==
[[1802]]: "Dr. Aloys Bacher von Rattenberg aus Tyrol hat das erledigte Landschaftsphysikat im [[Lungau]] erhalten".<ref>"[[Medicinisch-chirurgische Zeitung]]", 25. Februar 1802, "[[Intelligenzblatt von Salzburg]]" 1802, 13. Februar 1802, 109-110.</ref> Der zweite Leibarzt des Fürsterzbischofs, Anton Buchmann (* [[1736]]; † [[1806]]), verfasste zu dieser Gelegenheit einen 27 Paragraphen umfassenden "Instructions-Entwurf für den Hr. Landschafts-Physiker in Lungau". Für die Gehörlosen im Lungau wurde dem Physiker Aloys Bacher aufgetragen die Kranken mittels einer Voltaschen Säule, einer [[1800]] in London vorgestellten ersten Batterie, zu galvanisieren. Er war angewiesen "sich mit einem solchen Apparate und den Anleitungsbüchern zu versehen, mit gehöriger Vorsicht die Versuche anzustellen, und seiner Zeit den Erfolg hieher zu berichten". Bezüglich der in gewissen Gegenden des Lungau auch bei Kindern auftretenden Gelenkssteifigkeit "hat er nachzusehen, und zu erforschen, woher das Uebel kömmt, und auch deßfalls darüber Aufschlüsse und Vorschläge" an die hochfürstliche Regierung einzusenden. Bei gefährlichen und ansteckenden Krankheiten musste er sich vor Ort begeben und die Quellen des Übels "mit Hinsicht auf die einwirkenden Ursachen der Lage, Luft, Wasser, Lebensart etc." genau feststellen. Die Untersuchung hatte er "mit aller Genauigkeit vorzunehmen, und das Erhobene mit strenger unpartheyischer Gewissenhaftigkeit an die obrigkeitliche Behörde zu berichten".<ref>SLA churf. u. österr. Reg. XI 008; vgl. auch, Nils Löffelbein / Heiner Fangerau, Blitze, Funken, Sensationen. Sinnüberschuss und Sinnreduktion elektrischer Heilapparate in Deutschland 1750-1930, Stuttgart 2024.</ref>  
1802: "Dr. Aloys Bacher von Rattenberg aus Tyrol hat das erledigte Landschaftsphysikat im [[Lungau]] erhalten".<ref>"[[Medicinisch-chirurgische Zeitung]]", 25. Februar 1802, im "Intelligenzblatt von Salzburg" 1802 vom 13. Februar 1802, 109-110.</ref> Der zweite Leibarzt des Fürsterzbischofs, Anton Buchmann (1736-1806), verfasste zu dieser Gelegenheit einen 27 Paragraphen umfassenden "Instructions-Entwurf für den Hr. Landschafts-Physiker in Lungau". Für die Gehörlosen im Lungau wurde dem Physiker Aloys Bacher aufgetragen die Kranken mittels einer Voltaschen Säule, einer 1800 in London vorgestellten ersten Batterie, zu galvanisieren. Er war angewiesen "sich mit einem solchen Apparate und den Anleitungsbüchern zu versehen, mit gehöriger Vorsicht die Versuche anzustellen, und seiner Zeit den Erfolg hieher zu berichten". Bezüglich der in gewissen Gegenden des Lungau auch bei Kindern auftretenden Gelenkssteifigkeit "hat er nachzusehen, und zu erforschen, woher das Uebel kömmt, und auch deßfalls darüber Aufschlüsse und Vorschläge" an die hochfürstliche Regierung einzusenden. Bei gefährlichen und ansteckenden Krankheiten musste er sich vor Ort begeben und die Quellen des Übels "mit Hinsicht auf die einwirkenden Ursachen der Lage, Luft, Wasser, Lebensart etc." genau feststellen. Die Untersuchung hatte er "mit aller Genauigkeit vorzunehmen, und das Erhobene mit strenger unpartheyischer Gewissenhaftigkeit an die obrigkeitliche Behörde zu berichten".<ref>Salzburger Landesarchiv churf. u. österr. Reg. XI 008; vgl. auch, Nils Löffelbein / Heiner Fangerau, Blitze, Funken, Sensationen. Sinnüberschuss und Sinnreduktion elektrischer Heilapparate in Deutschland 1750-1930, Stuttgart 2024.</ref>  


[[1808]], als mehrere Stellen neu zu besetzen waren, wurde eine Art Beurteilung verfasst. Darin heißt es über ihn: "Dr. Bacher, a) er dient 6 Jahre 7 ½ /mit Zufriedenheit/ der politischen und medicinischen Stellung, b) war er seit dieser Zeit in einem ärmeren Bezirke nur mit 300 fl Gehalt angestellt, da seine jüngere Kollegen bey der Anstellung 400 fl erhalten haben. Unter den Kompetenten für das Physikat Laufen sind die Herrn Doktorn Bacher und [[Franz Ferchl|Ferchl]] diejenigen, welche /alleine durch die Aufstellung/ triftiger Gründe auf diese Beförderung Anspruch machen können." In diesem Akt findet sich eine Kurzbeschreibung des Physikats Lungau: Es ist "ein armes, beschwerliches, und nur mit 300 fl dotirtes Physikat".<ref>[[Salzburger Landesarchiv|SLA]] churf. u österr. Reg II B 32.</ref>Einiges aus seiner 6-jährigen Tätigkeit in Tamsweg findet sich in dem Artikel "Lebensweisen und medizinische Versorgung" von Gertraud Steiner.<ref>Gertraud Steiner, Lebensweisen und Medizinische Versorgung, in: Klaus Heitzmann / Anton Heitzmann / Josefine Heitzmann, Hg., Tamsweg. Die Geschichte eines Marktes und seiner Landgemeinden, Tamsweg 2008, 112–157</ref>
Im Jahr 1808, als mehrere Stellen neu zu besetzen waren, wurde eine Art Beurteilung verfasst. Darin heißt es über ihn:  
{{Zitat|Dr. Bacher, a) er dient 6 Jahre 7 ½ /mit Zufriedenheit/ der politischen und medicinischen Stellung, b) war er seit dieser Zeit in einem ärmeren Bezirke nur mit 300 fl Gehalt angestellt, da seine jüngere Kollegen bey der Anstellung 400 fl erhalten haben. Unter den Kompetenten für das Physikat Laufen sind die Herrn Doktorn Bacher und [[Franz Ferchl|Ferchl]] diejenigen, welche /alleine durch die Aufstellung/ triftiger Gründe auf diese Beförderung Anspruch machen können.|Beurteilung über Bacher}}
In diesem Akt findet sich eine Kurzbeschreibung des Physikats Lungau: Es ist "ein armes, beschwerliches, und nur mit 300 fl dotirtes Physikat".<ref>[[Salzburger Landesarchiv|Salzburger Landesarchiv]] churf. u österr. Reg II B 32.</ref>Einiges aus seiner 6-jährigen Tätigkeit in Tamsweg findet sich in dem Artikel "Lebensweisen und medizinische Versorgung" von Gertraud Steiner.<ref>Gertraud Steiner, Lebensweisen und Medizinische Versorgung, in: Klaus Heitzmann / Anton Heitzmann / Josefine Heitzmann, Hg., Tamsweg. Die Geschichte eines Marktes und seiner Landgemeinden, Tamsweg 2008, 112–157</ref>


== Laufen ==
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