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Diese Entwicklung spiegelte sich auch in Aussagen von überlebenden jüdischen Güssingern wider:<ref name="halper35">Philip Halper: ''Die jüdische Gemeinde in Güssing. Vertreibungen, "Arisierungen" und Rückstellungen'', Seite 35 und 36, Diplomarbeit Universität Wien 2012</ref> | Diese Entwicklung spiegelte sich auch in Aussagen von überlebenden jüdischen Güssingern wider:<ref name="halper35">Philip Halper: ''Die jüdische Gemeinde in Güssing. Vertreibungen, "Arisierungen" und Rückstellungen'', Seite 35 und 36, Diplomarbeit Universität Wien 2012</ref> | ||
{{Zitat|In Güssing habe ich 16 gute Jahre verlebt, eine schöne Kindheit. [...] Also ich habe nichts gemerkt von Antisemitismus. Im März 1938 waren dann viele wie ausgewechselt.|Autor=Sofie Kobrinksy, geborene Rohtstein}} | {{Zitat|In Güssing habe ich 16 gute Jahre verlebt, eine schöne Kindheit. [...] Also ich habe nichts gemerkt von Antisemitismus. Im März 1938 waren dann viele wie ausgewechselt.|Autor=Sofie Kobrinksy, geborene Rohtstein}} | ||
{{Zitat|Ich wusste nichts von Antisemitismus. [...] Wir waren total assimiliert, würde ich sagen. [...] Wir waren nur wenige jüdische Familien in Güssing und ich fühlte mich so wie alle anderen Kinder. Als die Nazis kamen, war das ein schrecklicher Schock für mich, denn ich <<wusste>> bis dahin nicht, dass ich <<anders>> war."|Autor= | {{Zitat|Ich wusste nichts von Antisemitismus. [...] Wir waren total assimiliert, würde ich sagen. [...] Wir waren nur wenige jüdische Familien in Güssing und ich fühlte mich so wie alle anderen Kinder. Als die Nazis kamen, war das ein schrecklicher Schock für mich, denn ich <<wusste>> bis dahin nicht, dass ich <<anders>> war.|Autor=Alicia Latzer}} | ||
Was nun folgte war nicht nur von Tobias Portschy und der [[w:NSDAP|NSDAP]] gelenkt sondern kam direkt aus der Bevölkerung, wie Aussagen von Überlebenden belegen:<ref name="halper44">Philip Halper: ''Die jüdische Gemeinde in Güssing. Vertreibungen, "Arisierungen" und Rückstellungen'', Seite 41 und 44, Diplomarbeit Universität Wien 2012</ref> | |||
{{Zitat|[Nikolaus] ist verhaftet worden, durch die Stadt geführt worden, mit dem Hund, sogar den Hund haben sie beschimpft damals, Judenhund oder Sauhund, weil der ja neben ihm hergelaufen ist, [...] er war ja Jäger und so haben sie ihn durch die Stadt geführt, vor der johlenden Menge und dann ist er ins Gefängnis [...] und dort wurde er gefangen gehalten [...] bis zum 31. Juli [1938].|Autor=Gertraude Latzer}} | |||
{{Zitat|Da wohnte vis-à-vis von uns eine Familie, [...] das waren lauter Frauen: Großmutter, Mutter und Tochter. Die Tochter ist mit mir in die Schule gegangen, Hannele. Später hat sich herausgestellt, dass die von der >>fünften Kolonne<< waren, um alles vorzubereiten sozusagen. Ich kann mich auch erinnern, wie diese Leute einfach Sachen aus unserer Wohnung herausgeschleppt haben, gestohlen, Bilder, Stühle und alles. Ich war draußen und habe gesagt: "Das ist das Schlafzimmer von meinen Eltern, das ist aus Mahagoni." Die hat nicht einmal gewusst was das war. Sagt sie: "Du wirst noch froh sein, wenn du einen Sessel hast!"|Autor=Alice Lazter}} | |||
== Opferbilanz des Holocausts == | == Opferbilanz des Holocausts == |