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{{Zitat|Der Marktplatz ist umsäumt vom Stadtmeierhof, vom Spitalhaus, der Fleischbank, des Hofstetter Michael, von drei Wohnungen und Kaufläden, in denen die Juden Micherl, Samuel und Mayerl Handel treiben. [...] Die heutige Graf Draskovichsche Kanzlei diente 1750 den Juden gegen einen jährlichen Zins von 20 Gulden als Synagoge (Conscriptio LVIII, Nr. 15). Gleich daneben war die Einfahrt, neben dieser eine Küche, Zimmer und Handkammer für den Juden Fischer, die Wohnung des Rabbiners (Zimmer, Küche, Kammer). Unterhalb befand sich ein Käsekeller, darunter die Wohnung des Juden Baruch Moyses mit einem Vorhaus, von wo eine Schneckenstiege in den oberen Schüttboden führte, nebenan die Wohnung des jüdischen Kürschners Klein, darunter ein gewölbter Keller, wo die Juden Tunk gehalten haben, ferner eine Wohnung für Glaser Josef, dann die des Juden Schmied Lewe, darüber ein Schüttboden und am Ende dieses Gebäudes der Schachter Marx. Hier befand sich also unter dem Schutz der Herrschaft das JudenGhetto.}} | {{Zitat|Der Marktplatz ist umsäumt vom Stadtmeierhof, vom Spitalhaus, der Fleischbank, des Hofstetter Michael, von drei Wohnungen und Kaufläden, in denen die Juden Micherl, Samuel und Mayerl Handel treiben. [...] Die heutige Graf Draskovichsche Kanzlei diente 1750 den Juden gegen einen jährlichen Zins von 20 Gulden als Synagoge (Conscriptio LVIII, Nr. 15). Gleich daneben war die Einfahrt, neben dieser eine Küche, Zimmer und Handkammer für den Juden Fischer, die Wohnung des Rabbiners (Zimmer, Küche, Kammer). Unterhalb befand sich ein Käsekeller, darunter die Wohnung des Juden Baruch Moyses mit einem Vorhaus, von wo eine Schneckenstiege in den oberen Schüttboden führte, nebenan die Wohnung des jüdischen Kürschners Klein, darunter ein gewölbter Keller, wo die Juden Tunk gehalten haben, ferner eine Wohnung für Glaser Josef, dann die des Juden Schmied Lewe, darüber ein Schüttboden und am Ende dieses Gebäudes der Schachter Marx. Hier befand sich also unter dem Schutz der Herrschaft das JudenGhetto.}} | ||
Mit dem Toleranzpatent<ref>[http://www.jku.at/kanonistik/content/e95782/e95785/e95786/e95794/e104403/e104407/e98357/ToleranzpatentfuerJudeninWienundinNOE.pdf Universität Graz - Toleranzpatent für die Juden in Wien und in Niederösterreich], Webseite www.jku.at, abgerufen am 6. Februar 2015</ref> von Kaiser [[w:Joseph II.|Joseph II.]] begann die [[w:Jüdische Emanzipation|jüdische Emanzipation]] und legte den Grundstein für das Aufblühen der jüdischen Gemeinde in Güssing, die eine rege Handelstätigkeit mit Wolle und Häuten entwickelten. [[1799]] willigte Graf Karl Batthyány einem Gesuch der Kultusgemeinde zur Errichtung eines | Mit dem Toleranzpatent<ref>[http://www.jku.at/kanonistik/content/e95782/e95785/e95786/e95794/e104403/e104407/e98357/ToleranzpatentfuerJudeninWienundinNOE.pdf Universität Graz - Toleranzpatent für die Juden in Wien und in Niederösterreich], Webseite www.jku.at, abgerufen am 6. Februar 2015</ref> von Kaiser [[w:Joseph II.|Joseph II.]] begann die [[w:Jüdische Emanzipation|jüdische Emanzipation]] und legte den Grundstein für das Aufblühen der jüdischen Gemeinde in Güssing, die eine rege Handelstätigkeit mit Wolle und Häuten entwickelten. [[1799]] willigte Graf Karl Batthyány einem Gesuch der Kultusgemeinde zur Errichtung eines Friedhofes ein, der im ''Mühlwinkel'' geschaffen und ''Mustafaischer Garten'' genannt wurde.<ref name="halper15">Philip Halper: ''Die jüdische Gemeinde in Güssing. Vertreibungen, "Arisierungen" und Rückstellungen'', Seite 15 bis 19, Diplomarbeit Universität Wien 2012</ref> Während es in Rechnitz und Schlaining zu einer Abnahme der jüdischen Bevölkerung in den nächsten Jahren kam, stieg die Bevölkerungszahl in Güssing weiter an. | ||
Unter der Regentschaft von Fürst [[Philipp Batthyány]] erlebte die jüdische Gemeinde ihre Hochblüte. Er ließ [[1840]] eine Synagoge errichten, die er um 6000 [[w:Gulden|Gulden]] an die Gemeinde weitergab. Ab [[1854]] gab es eine jüdische Schule, in der neben den vorgeschriebenen Fächern auch [[w:Hebräische Sprache|Hebräisch]] und mosaische Religion unterrichtet wurden.<ref name="halper15"></ref> | Unter der Regentschaft von Fürst [[Philipp Batthyány]] erlebte die jüdische Gemeinde ihre Hochblüte. Er ließ [[1840]] eine Synagoge errichten, die er um 6000 [[w:Gulden|Gulden]] an die Gemeinde weitergab. Ab [[1854]] gab es eine jüdische Schule, in der neben den vorgeschriebenen Fächern auch [[w:Hebräische Sprache|Hebräisch]] und mosaische Religion unterrichtet wurden.<ref name="halper15"></ref> |