172.193
Bearbeitungen
K (added Category:Verlag using HotCat) |
K (→Publikationen) |
||
Zeile 22: | Zeile 22: | ||
Mit der Neupublikation von "Die Vergiftung", des 1920 erschienenen, autobiographischen Debütromans der bis dahin weitgehend in Vergessenheit geratenen österreichisch-jüdischen Exilautorin [[w:Maria Lazar|Maria Lazar]] löste der neu gegründete Verlag im Frühjahr 2015 erstmals ein breiteres mediales Echo aus. Die Wiederentdeckung der vergessenen Schriftstellerin und Publizistin, die 1933 mit [[w:Bert Brecht|Bert Brecht]] ins dänische Exil ging und 1939 dann vor den Nationalsozialisten nach Schweden flüchtete, wurde in überregionalen deutschsprachigen Tageszeitungen wie der Neuen Zürcher Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der österreichischen Tageszeitung [[w:Die Presse|Die Presse]]<ref>http://diepresse.com/home/spectrum/literatur/4737775/Eine-furchtbar-nette-Familie</ref> kommentiert. | Mit der Neupublikation von "Die Vergiftung", des 1920 erschienenen, autobiographischen Debütromans der bis dahin weitgehend in Vergessenheit geratenen österreichisch-jüdischen Exilautorin [[w:Maria Lazar|Maria Lazar]] löste der neu gegründete Verlag im Frühjahr 2015 erstmals ein breiteres mediales Echo aus. Die Wiederentdeckung der vergessenen Schriftstellerin und Publizistin, die 1933 mit [[w:Bert Brecht|Bert Brecht]] ins dänische Exil ging und 1939 dann vor den Nationalsozialisten nach Schweden flüchtete, wurde in überregionalen deutschsprachigen Tageszeitungen wie der Neuen Zürcher Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der österreichischen Tageszeitung [[w:Die Presse|Die Presse]]<ref>http://diepresse.com/home/spectrum/literatur/4737775/Eine-furchtbar-nette-Familie</ref> kommentiert. | ||
Während Franz Haas das "verblüffende Buch" in seiner Besprechung in der [[w:Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung]] für eine echte "Wiederentdeckung" hält und "der Fall Maria Lazar" für ihn zeige, "welch nachhaltige Lücken der Nationalsozialismus nicht zuletzt in die Rezeption der Literatur von Frauen geschlagen hat"<ref>http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/zornig-funkelnder-expressionismus-1.18496672</ref>, attestiert Sandra Kerschbaumer in ihrer Rezension der "Vergiftung" für die [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] der "Fremdheit" der Protagonistin Ruth, sich selbst und ihrer Umwelt gegenüber, "bei aller Modernität des Romans" nicht genügend Suggestivkraft, "um heutige Leser zu bannen". Sie fragt sich aber dennoch, warum und wie das Werk ein Jahrhundert lang der allgemeinen Aufmerksamkeit entgehen konnte.<ref>Sandra Kerschbaumer: Gedichtet aus trotzigen Kräften. In: FAZ, 22. Mai 2015, Nr. 117, S. 12.</ref> | Während Franz Haas das "verblüffende Buch" in seiner Besprechung in der [[w:Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung]] für eine echte "Wiederentdeckung" hält und "der Fall Maria Lazar" für ihn zeige, "welch nachhaltige Lücken der Nationalsozialismus nicht zuletzt in die Rezeption der Literatur von Frauen geschlagen hat"<ref>http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/zornig-funkelnder-expressionismus-1.18496672</ref>, attestiert Sandra Kerschbaumer in ihrer Rezension der "Vergiftung" für die [[w:Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung]] der "Fremdheit" der Protagonistin Ruth, sich selbst und ihrer Umwelt gegenüber, "bei aller Modernität des Romans" nicht genügend Suggestivkraft, "um heutige Leser zu bannen". Sie fragt sich aber dennoch, warum und wie das Werk ein Jahrhundert lang der allgemeinen Aufmerksamkeit entgehen konnte.<ref>Sandra Kerschbaumer: Gedichtet aus trotzigen Kräften. In: FAZ, 22. Mai 2015, Nr. 117, S. 12.</ref> | ||
Mit der Drucklegung von Maria Lazars großem Exilroman "Die Eingeborenen von Maria Blut", der die schleichende Entwicklung des Nazismus in der österreichischen Provinz thematisiert – ein Kapitel daraus wurde bereits 1937 in der deutschsprachigen Moskauer Exilzeitschrift ''[[w:Deutschsprachige Exilpresse (1933–1945)#Das Wort|Das Wort]]'' (hrsg. von Bert Brecht, Lion Feuchtwanger und Willi Bredel) veröffentlicht – konnte der Verlag im Frühjahr 2015 einen weiteren Schritt in Richtung einer literarhistorischen Rehabilitierung der vergessenen Autorin gehen. Die Neuauflage des Romans kommentierte Harald Eggebrecht in der [[w:Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]] wie folgt: | Mit der Drucklegung von Maria Lazars großem Exilroman "Die Eingeborenen von Maria Blut", der die schleichende Entwicklung des Nazismus in der österreichischen Provinz thematisiert – ein Kapitel daraus wurde bereits 1937 in der deutschsprachigen Moskauer Exilzeitschrift ''[[w:Deutschsprachige Exilpresse (1933–1945)#Das Wort|Das Wort]]'' (hrsg. von Bert Brecht, Lion Feuchtwanger und Willi Bredel) veröffentlicht – konnte der Verlag im Frühjahr 2015 einen weiteren Schritt in Richtung einer literarhistorischen Rehabilitierung der vergessenen Autorin gehen. Die Neuauflage des Romans kommentierte Harald Eggebrecht in der [[w:Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]] wie folgt: |