Wien und das Eishockeyspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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==Überblick==
==Überblick==
Es begann damit, dass man sich beim [[Training Eis Klub]] (TEK) [[1897]] die ersten Gedanken zur Aufnahme des Bandyspiels machte. Es dauerte aber noch zwei Jahre, bis gespielt wurde. Es folgten Jahre mit den ersten Wiener Eishockey- Meisterschaften. Der Österreichische Eishockey Verband (Oe.E.H.V.) wurde [[1912]] mit Sitz in Wien ins Leben gerufen. In Hinterzimmern von Cafés oder später angemieteten Räumen erfolgte die Arbeit in der Bundeshauptstadt, bis die Deutschen im März 1938 in Österreich einmarschierten und den Verband auflösten.  
Es begann damit, dass man sich beim [[Training Eis Club]] (TEC) [[1897]] die ersten Gedanken zur Aufnahme des Bandyspiels machte. Es dauerte aber noch zwei Jahre, bis gespielt wurde. Es folgten Jahre mit den ersten Wiener Eishockey- Meisterschaften. Der [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichische Eishockeyverband]] (OeEHV) wurde [[1912]] mit Sitz in Wien ins Leben gerufen. In Hinterzimmern von Cafés oder später angemieteten Räumen erfolgte die Arbeit in der Bundeshauptstadt, bis die Deutschen im März 1938 in Österreich einmarschierten und den Verband auflösten.  


Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine, bis [[1921]] der Stockerauer Athlethikverein und 1924 die Spielvereinigung Korneuburg hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl faktisch, mit den beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim [[Wiener Eislauf-Verein]] (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Diese Problematik führte dann auch in den 30er Jahren zu Spannungen zwischen Verband und Provinzvereinen, die sich immer wieder vom Verband benachteiligt sahen. Diese entwickelten sich, obwohl ein Vorstandsmitglied im Verband extra für die Förderung des Eishockeys in der Provinz eingesetzt wurde.
Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine, bis [[1921]] der [[Stockerauer Athletikverein]] und 1924 die [[Sportvereinigung Korneuburg]] hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl faktisch, mit den beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Diese Problematik führte dann auch in den 30er Jahren zu Spannungen zwischen Verband und Provinzvereinen, die sich immer wieder vom Verband benachteiligt sahen. Diese entwickelten sich, obwohl ein Vorstandsmitglied im Verband extra für die Förderung des Eishockeys in der Provinz eingesetzt wurde.




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Beschäftigt man sich mit der Geschichte des Eishockeys, so muss man wissen, dass es zuerst das Bandy- und dann das Scheibenspiel gab. Bandy spielte man mit einem Vollgummiball auf einer Eisfläche. In den Anfängen stellte man die Bälle noch aus Kork her, die dann mit einem Spagatnetz überzogen wurden. Die erforderlichen Stöcke besorgte man sich aus dem [[w:Wienerwald|Wienerwald]]. Die Größe des Spielfeldes erreichte fast das Ausmaß eines Fußballfeldes. Blaue Linien machten die Grenzen der Spielfläche kenntlich. Das Tor war kleiner als beim Fußball und stand auf der Linie an den Kopfseiten.
Beschäftigt man sich mit der Geschichte des Eishockeys, so muss man wissen, dass es zuerst das Bandy- und dann das Scheibenspiel gab. Bandy spielte man mit einem Vollgummiball auf einer Eisfläche. In den Anfängen stellte man die Bälle noch aus Kork her, die dann mit einem Spagatnetz überzogen wurden. Die erforderlichen Stöcke besorgte man sich aus dem [[w:Wienerwald|Wienerwald]]. Die Größe des Spielfeldes erreichte fast das Ausmaß eines Fußballfeldes. Blaue Linien machten die Grenzen der Spielfläche kenntlich. Das Tor war kleiner als beim Fußball und stand auf der Linie an den Kopfseiten.


Der Ball wurde vorgelegt und die schnellsten Spieler auf dem Eis versuchten ihn ins gegnerische Tor zu schießen. Sehr gute Eisläufer waren hier gefragt. Es wurde der Ball aber auch an die Mitspieler abgegeben und durch Kombinationen versucht den Gegner auszuspielen. Wegen der Größe der Tore war deren Anzahl bei den Spielen nicht gerade gering. Eine Mannschaft bestand aus elf Spielern. Auch beim Bandyspiel änderten sich die Vorschriften mit den Jahren. Oskar Schlesinger, langjähriger Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV.) und auch Sektionsleiter des Wiener Eislauf Vereins (WEV), sprach in seinen Ausführungen zum Werdegang des Eishockeysports von „Spiel“ beim Bandy und „Kampf“ beim Eishockey (Scheibenspiel)"<ref>Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes „Der Eishockeysport“, Jahrgang 1927/28, Seite 56 ff.</ref>
Der Ball wurde vorgelegt und die schnellsten Spieler auf dem Eis versuchten ihn ins gegnerische Tor zu schießen. Sehr gute Eisläufer waren hier gefragt. Es wurde der Ball aber auch an die Mitspieler abgegeben und durch Kombinationen versucht den Gegner auszuspielen. Wegen der Größe der Tore war deren Anzahl bei den Spielen nicht gerade gering. Eine Mannschaft bestand aus elf Spielern. Auch beim Bandyspiel änderten sich die Vorschriften mit den Jahren. Oskar Schlesinger, langjähriger Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) und auch Sektionsleiter des Wiener Eislauf Vereins (WEV), sprach in seinen Ausführungen zum Werdegang des Eishockeysports von „Spiel“ beim Bandy und „Kampf“ beim Eishockey (Scheibenspiel)"<ref>Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes „Der Eishockeysport“, Jahrgang 1927/28, Seite 56 ff.</ref>


===Das Scheibenspiel===
===Das Scheibenspiel===
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Im Jänner [[1912]] gründete sich der Österreichische Eishockey Verband (OeEHV) mit Sitz in Wien. Die erste Wiener Meisterschaft wurde dann 1912/13 ausgeschrieben. Jahrelang hatte der Training Eis Klub (TEC) die Führung im Bandyspiel inne gehabt, die erste Wiener Bandy-Meisterschaft 1912/13 erspielte sich jedoch der [[Wiener Sport Club]]. Es fand auch eine Europameisterschaft statt. Österreich-Ungarn wurde hier von keinem Wiener Eishockey-Verein, sondern von der Deutschen Eishockey-Gesellschaft Prag vertreten.  
Im Jänner [[1912]] gründete sich der Österreichische Eishockey Verband (OeEHV) mit Sitz in Wien. Die erste Wiener Meisterschaft wurde dann 1912/13 ausgeschrieben. Jahrelang hatte der Training Eis Klub (TEC) die Führung im Bandyspiel inne gehabt, die erste Wiener Bandy-Meisterschaft 1912/13 erspielte sich jedoch der [[Wiener Sport Club]]. Es fand auch eine Europameisterschaft statt. Österreich-Ungarn wurde hier von keinem Wiener Eishockey-Verein, sondern von der Deutschen Eishockey-Gesellschaft Prag vertreten.  


Es folgte die [[Wiener Bandy-Meisterschaft 1913/14]] , bei der wieder der [[Wiener Sport Club]] im Endspiel gegen den Training-Eis Club (TEC) siegte. Bei einer ausgeschriebenen Meisterschaft der Reserven gelang es jedoch dem Training-Eisclub den ersten Platz zu erringen.  
Es folgte die [[Wiener Eishockey-Meisterschaften 1913-1919|Wiener Bandy-Meisterschaft 1913/14]] , bei der wieder der [[Wiener Sport Club]] im Endspiel gegen den Training-Eis Club (TEC) siegte. Bei einer ausgeschriebenen Meisterschaft der Reserven gelang es jedoch dem Training-Eisclub den ersten Platz zu erringen.  


Die [[Wiener Bandy-Meisterschaft 1914/15]] wurde zwar begonnen, konnte aber wegen des 1. Weltkrieg nicht zu Ende geführt werden. Trotz des Krieges wurde die [[Wiener Bandy-Meisterschaft 1915/16]] von vier Mannschaften gespielt. Es siegte der Wiener Eislauf-Verein (WEV) vor dem [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV). Die sogenannte 2. Kriegsmeisterschaft fand 1916/17 statt. Wiederum siegte der Wiener Eislauf-Verein (WEV), dieses Mal vor [[Sportclub Slovan]] (SCS).
Die [[Wiener Eishockey-Meisterschaften 1913-1919|Wiener Bandy-Meisterschaft 1914/15]] wurde zwar begonnen, konnte aber wegen des 1. Weltkrieg nicht zu Ende geführt werden. Trotz des Krieges wurde die [[Wiener Eishockey-Meisterschaften 1913-1919|Wiener Bandy-Meisterschaft 1915/16]] von vier Mannschaften gespielt. Es siegte der Wiener Eislauf-Verein (WEV) vor dem [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV). Die sogenannte [[Wiener Eishockey-Meisterschaften 1913-1919|2. Kriegsmeisterschaft]]fand 1916/17 statt. Wiederum siegte der Wiener Eislauf-Verein (WEV), dieses Mal vor [[Sportklub Slovan]] (SK Slovan).


Mit dem Verbot der Kunsteiserzeugung und der Beleuchtung von Eislaufplätzen verschlechterten sich die Möglichkeiten des Bandyspiels in 1917/18 erheblich. Im Folgejahr 1918/19 wurden die Meisterschaften wieder aufgenommen und der WEV wurde Meister vor dem CEV. Fünf Vereine beteiligten sich an den Spielen. Ende 1919 wurde zur Verbesserung der Spielmöglichkeiten auch der Versuch unternommen, den WEV-Platz mit Karbid zu beleuchten, um eine Spielzeit auch nach Einbruch der Dunkelheit zu schaffen.  1919/20 kam es zum Erliegen des Bandysports.  
Mit dem Verbot der Kunsteiserzeugung und der Beleuchtung von Eislaufplätzen verschlechterten sich die Möglichkeiten des Bandyspiels in 1917/18 erheblich. Im Folgejahr [[Wiener Eishockey-Meisterschaften 1913-1919|1918/19]] wurden die Meisterschaften wieder aufgenommen und der WEV wurde Meister vor dem CEV. Fünf Vereine beteiligten sich an den Spielen. Ende 1919 wurde zur Verbesserung der Spielmöglichkeiten auch der Versuch unternommen, den WEV-Platz mit Karbid zu beleuchten, um eine Spielzeit auch nach Einbruch der Dunkelheit zu schaffen.  1919/20 kam es zum Erliegen des Bandysports.  


1920/21 wählte der Österreichische Eishockey Verband (OeEHV) den neuen Präsidenten Oskar Schlesinger. Eine Meisterschaft konnte er wegen der fortgeschrittenen Zeit in der Saison nicht mehr ausschreiben, dafür wurde aber ein Cup ausgespielt. Ein Spiel kam zustande, im Cup der Reservemeisterschaft gab es kein Spiel.
1920/21 wählte der Österreichische Eishockey Verband (OeEHV) den neuen Präsidenten Oskar Schlesinger. Eine Meisterschaft konnte er wegen der fortgeschrittenen Zeit in der Saison nicht mehr ausschreiben, dafür wurde aber ein Cup ausgespielt. Ein Spiel kam zustande, im Cup der Reservemeisterschaft gab es kein Spiel.
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