Schloss Wasserleonburg: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Noetsch Wasserleonburg 2008 04.JPG|thumb|Das Schloss Wasserleonburg heute]]
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'''Schloss Wasserleonburg''' ist ein bekanntes Renaissanceschloss in [[Nötsch im Gailtal]] im heutigen Bundesland Kärnten.
'''Schloss Wasserleonburg''', früher '''Leonburg''', im Mittelalter auch die '''Löwenburg''' genannt, ist ein bekanntes Renaissanceschloss im heutigen Bundesland Kärnten.


== Lage ==
== Lage ==
[[File:Wappen at noetsch-im-gailtal.png|thumb|Der Löwe im Wappen der Gemeinde Nötsch im Gailtal wird auf das Schloss zurückgeführt.]]
[[File:Wappen at noetsch-im-gailtal.png|thumb|Der Löwe im Wappen der Gemeinde Nötsch im Gailtal wird auf das Schloss zurückgeführt.]]
Das Schloss befindet sich in Saak, einer Katastralgemeinde von Nötsch. Es liegt auf einer Talstufe des Südhangs des [[w:Dobratsch|Dobratschs]].<ref name ="alleburgen">vgl. [https://www.alleburgen.de/bd.php?id=23396 Burg Wasserleonburg], AlleBurgen.DE, abgerufen am 16. Mai 2021</ref>
Das Schloss befindet sich in Saak, einer Katastralgemeinde von [[Nötsch im Gailtal]]. Es liegt auf einer Talstufe des Südhangs des [[w:Dobratsch|Dobratschs]].<ref name ="alleburgen">vgl. [https://www.alleburgen.de/bd.php?id=23396 Burg Wasserleonburg], AlleBurgen.DE, abgerufen am 16. Mai 2021</ref>


== Die Schlossanlage ==
== Die Schlossanlage ==
Die heute noch erhaltene Schlossanlage ist eine Renaissanceanlage mit romanisch-gotischen Teilen.<ref name ="alleburgen"/> Von der ursprünglichen Burg hat sich nichts erhalten. Als ältester Teil der heute erhaltenen Anlage gilt der Bergfried im Osttrakt, der als Teil eines Neubaus im Spätmittelalter erbaut wurde. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Burg nach Westen hin erweitert. Als sehenswert der im Renaissancestil geschaffene Laubenhof wegen der Malereien auf der Hoffassade von 1650. Erhalten ist außerdem eine Burgkapelle, die um 1753/54 erbaut wurde, und der dekorativ ausgestaltete Pferdestall, der etwa um dieselbe Zeit geschaffen wurde, und heute als Veranstaltungssaal verwendet wird.
Schloss Wasserleonburg wurde im Verlauf ihrer Geschichte mehrmals umgebaut. Die heute noch erhaltene Schlossanlage entstand im Wesentlichen in der Barockzeit. Von der ursprünglichen Burg hat sich nichts erhalten. Als ältester Teil der heute erhaltenen Anlage gilt der Bergfried im dreigeschossigen Osttrakt, der als Teil eines Neubaus im 14. oder 15. Jahrhundert erbaut wurde. Mit seinen dicken Mauern, seinem gewölbten Erdgeschoß und den schmalen Steinstiegen zeigt er noch wesentliche romanisch-gotische Merkmale. Seit ca. 1600 wurde die Burg nach Westen hin erweitert. Als sehenswert gilt die Hofseite des Südttraktes. Neben ihrem kreuzgratgewölbten Laubengang im Erdgeschoss, der auf "toskanischen" Säulen ruht, sind die gemalten Heiligenfiguren auf der Fassade des zweiten Geschosses (von ca. 1650) erhalten. Erhalten sind außerdem die dem Heiligen Leopold geweihte Burgkapelle (erbaut um 1723, umgestaltet um 1747) und der dekorativ ausgestaltete Pferdestall, der etwa um dieselbe Zeit geschaffen wurde. Es handelt sich bei diesem um eine dreischiffige Halle mit 12 "toskanischen" Marmorsäulen und einem Kreuzgratgewölbe (Größe um 150 m²). 1996/97 wurde er zum Anna-Neumann-Saal umfunktioniert, der für Veranstaltungen gemietet werden kann.<ref name ="burgen-austria">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=638 Schloss Wasserleonburg], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 16. Mai 2021</ref><ref name ="burgen-austria">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=638 Schloss Wasserleonburg], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 16. Mai 2021</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[File:Wasserleonburg Valvasor 1688.JPG|thumb|Schloss Wasserleonburg auf einem Stich von Johann Weichard von Valvasor aus dem Jahr 1688]]
[[File:Wasserleonburg Valvasor 1688.JPG|thumb|Schloss Wasserleonburg auf einem Stich von Johann Weichard von Valvasor aus dem Jahr 1688]]
<ref name ="Neumann306">vgl. [[w:Wilhelm Neumann (Historiker)|Wilhelm Neumann]]: ''Bausteine zur Geschichte Kärntens''. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 306</ref>
Die Löwenburg ("Lewenburch", "Leumburg"), die als Vorgängerbau von Schloss Wasserleonberg gilt, wird 1253 erstmals urkundlich als Lehen des [[w:Hochstift Bamberg|Hochstiftes Bamberg]] genannt. Damals war ein Cholo von Ras-Rosegg, der sich auch von Lewenburch nannte, mit ihr belehnt. Dann kam sie als Lehen des Hochstiftes vorübergehend an [[w:Friedrich III. (Nürnberg)|Burggraf Friedrich (III.) von Nürnberg]] ("''Friedrich dem Erber''") († 1297). In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde unter [[Meinhard II.|Herzog  Meinhard von Kärnten]], Graf von [[Grafschaft Tirol|Tirol]] und Görz, Lehen des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]].<ref name ="burgen-austria"/> Der Kärntner Landesfürst [[w:Otto III. (Kärnten)|Otto]], einer von Meinhards Söhnen<ref group="A">Auf der Website wird dieser Otto mit einem späteren gleichnamigen Landesfürsten, dem [[Habsburger]] [[Otto der Fröhliche|Otto "''dem Fröhlichen''"]], verwechselt</ref>, verlieh sie um 1308 seinem Vizedom Heinrich Gralant.<ref name ="alleburgen"/> Dieser ließ die Burg um 1310 ausbauen.<ref name ="burgen-austria">


 
Mit dem Herzogtum kamen auch die Burg und Herrschaft Wasserleonburg 1335 an die [[Habsburger]]. Sie wurde 1348 während des "[[w:Erdbeben von Friaul 1348|Erdbebens von Villach]]" schwer beschädigt. 1404 erhielt die Herrschaft Leonburg ein eigenes Landgericht, das bis 1643 zu ihr gehörte. 1408 wurde die Burg mit der Herrschaft und diesem Gericht von [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) von Österreich]] ("''Leopold dem Stolzen''") den Brüdern Wulfing und Konrad von Ungnad verliehen, die bereits zuvor Besitzanteile an dieser gehabt hatten.<ref name ="burgen-austria"/> Die Burg besaßen später die Brüdern Hans, Andrä und Christoph von Ungnad (zu Sonnegg). Sie verkauften diese um 1522 an [[Wilhelm Neumann von Wasserleonburg|Wilhelm Neumann]]. Danach gehörte sie zunächst seiner Witwe [[Barbara Rumpf von Wullross|Barbara]] und seit 1572 deren Tochter [[Anna Neumann von Wasserleonburg|Anna]], der legendenumwobenen Herrin von [[Murau]]. Nach Annas Tod kam es zu Erbstreitigkeiten, ehe sich Georg Philipp Proy von Burgwanden, ein Verwandter von ihr, der die Burg bereits zuvor für sie verwaltet hatte<ref name ="burgen-austria"/>, 1635 als neuer Besitzer durchsetzen konnte. In der Folge gehörte die Burg verschiedenen Familien. Wasserleonburg wurde unter der Familie Semler zu Scharfenstein 1747 barockisiert. <ref name ="alleburgen"/> Im Sommer 1937 verbrachten der frühere britische König [[w:Eduard VIII.|König Edward VIII.]] und seine Frau [[w:Wallis Simpson|Wallis Simpson]] auf der Burg ihre Flitterwochen.<ref name ="windsor">vgl. [http://www.wasserleonburg.at/windsor/ Windsor], Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021</ref>
Die Löwenburg ("Lewenburch", "Leumburg"), die als Vorgängerbau von Schloss Wasserleonberg gilt, wird 1253 erstmals urkundlich als Lehen des [[w:Hochstift Bamberg|Hochstiftes Bamberg]] genannt.  
 
Um 1308 wurde sie Heinrich Gralant vom Kärntner Landesfürsten [[w:Otto III. (Kärnten)|Otto]]<ref group="A">Auf der Website wird dieser Otto mit einem späteren gleichnamigen Landesfürsten, dem [[Habsburger]] [[Otto der Fröhliche|Otto "''dem Fröhlichen''"]], verwechselt</ref>, dem älteren Bruder des böhmischen Königs [[Heinrich (Kärnten)|Heinrich]], zu Lehen gegeben.<ref name ="alleburgen"/>
 
Sie wurde 1348 während des "[[w:Erdbeben von Friaul 1348|Erdbebens von Villach]]" schwer beschädigt. Der spätere Name Wasserleonberg wird darauf zurückgeführt, dass dieses Erdbeben außerdem am Dobratsch einen Bergsturz auslöste, als dessen Folge sich der Fluss Gail unterhalb der Burg Löwenburg zu einem langen See aufstaute.
 
Die Burg gehörte später den Brüdern Hans, Andrä und Christoph von Ungnad zu Sonnegg. Um 1522 gelangte sie durch Kauf in den Besitz von [[Wilhelm Neumann von Wasserleonburg|Wilhelm Neumann]]. Danach gehörte sie zunächst seiner Witwe [[Barbara Rumpf von Wullross|Barbara]] und seit 1572 deren Tochter [[Anna Neumann von Wasserleonburg|Anna]], der legendenumwobenen Herrin von [[Murau]]. Nach ihrem Tod kam es zu Erbstreitigkeiten. 1635 konnte sich Georg Philipp Proy von Burgwanden, ein Verwandter von ihr, als neuer Besitzer durchsetzen.  
In der Folge gehörte die Burg verschiedenen Familien.<ref name ="alleburgen"/>
 
Im Sommer 1937 verbrachten der frühere britische König [[w:Eduard VIII.|König Edward VIII.]] und seine Frau [[w:Wallis Simpson|Wallis Simpson]] auf der Burg ihre Flitterwochen.
 
Bischöfe von Bamberg als Erbauer


== Schloss Wasserleonburg heute ==
== Schloss Wasserleonburg heute ==
Das Schloss ist heute im Privatbesitz. Eine Besichtigung ist nach Voranmeldung für Gruppen möglich, die Räumlichkeiten können für Veranstaltungen gemietet werden.
Das Schloss ist heute im Privatbesitz.<ref name ="schloss">vgl. [http://www.wasserleonburg.at/schloss/ Schloss], Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021</ref> Eine Besichtigung ist nach Voranmeldung für Gruppen möglich, die Räumlichkeiten können für Veranstaltungen gemietet werden.<ref name ="hochzeit">vgl. [http://www.wasserleonburg.at/hochzeit-veranstaltungen/ Wasserleonburg], Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021</ref>


== Schloss Wasserleonburg in Legende und Sage ==
== Schloss Wasserleonburg in Legende und Sage ==
Der spätere Name Wasserleonberg wird darauf zurückgeführt, dass dieses Erdbeben außerdem am Dobratsch einen Bergsturz auslöste, als dessen Folge sich der Fluss Gail unterhalb der Burg Löwenburg zu einem langen See aufstaute..<ref name ="burgen-austria">


== Literatur ==
== Literatur ==
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