Otto Schilder: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben und Werk ==
Otto Schilder, der Sohn des aus [[w:Stará Komora|Alt-Kammer]] in Schlesien stammenden [[Paul Schilder]] (Schuldirektor und Bürgermeister von Deutsch-Wagram) und Theresia Kraus aus Kronberg, besuchte die Volks- und Bürgerschule in Deutsch-Wagram und das Realgymnasium in [[Floridsdorf]]. Aus einer Lehrerfamilie stammend besuchte er auch in der Wiener [[w:Hegelgasse (Wien)|Hegelgasse]] von 1921 bis 1926 die [[w:Lehrerbildungsanstalt|Lehrerbildungsanstalt]], wo er 1926 maturierte. Anschließend bestand er zudem die Staatsprüfung in Violine und Klavier.
Otto Schilder, der Sohn des aus [[w:Stará Komora|Alt-Kammer]] in Schlesien stammenden [[Paul Schilder]] (Schuldirektor und Bürgermeister von Deutsch-Wagram) und Theresia Kraus aus [[Kronberg (Gemeinde Ulrichskirchen-Schleinbach)|Kronberg]], besuchte die Volks- und Bürgerschule in Deutsch-Wagram und das Realgymnasium in [[Floridsdorf]]. Aus einer Lehrerfamilie stammend besuchte er auch in der Wiener [[w:Hegelgasse (Wien)|Hegelgasse]] von 1921 bis 1926 die [[w:Lehrerbildungsanstalt|Lehrerbildungsanstalt]], wo er 1926 maturierte. Anschließend bestand er zudem die Staatsprüfung in Violine und Klavier.


Bis zum Jahr 1933 war Otto Schilder als Musikdirektor in Stans am Vierwaldstättersee in der Schweiz tätig. Nach seiner Rückkehr nach Österreich unterrichtete er an Volksschulen in [[Matzen]], [[Hohenau an der March]] und [[Großebersdorf]]. Später wechselte er an Hauptschulen bzw. Bürgerschulen in Leopoldsdorf, [[Gaming]]<ref>{{ANNO|etb|12|05|1935|3|Lehrerernennungen für den Schulbezirk Scheibbs|HERVORHEBUNG=Otto+Schilder}}</ref> und in seiner Heimatstadt Deutsch-Wagram.
Bis zum Jahr 1933 war Otto Schilder als Musikdirektor in Stans am Vierwaldstättersee in der Schweiz tätig. Nach seiner Rückkehr nach Österreich unterrichtete er an Volksschulen in [[Matzen]], [[Hohenau an der March]] und [[Großebersdorf]]. Später wechselte er an Hauptschulen bzw. Bürgerschulen in Leopoldsdorf, [[Gaming]]<ref>{{ANNO|etb|12|05|1935|3|Lehrerernennungen für den Schulbezirk Scheibbs|HERVORHEBUNG=Otto+Schilder}}</ref> und in seiner Heimatstadt Deutsch-Wagram.
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Otto Schilder heiratete am 24. Juni 1941 in [[Floridsdorf]] seine Frau [[Ilse Schilder]], geborene Losert (1913-1993), eine Pädagogin und Sonderschuldirektorin in Deutsch-Wagram, die 1970 zum Schulrat ernannt wurde. Über zwei Jahrzehnte hinweg unterstützte sie die „Kulturnachrichten Deutsch-Wagram“ als Förderin und Lektorin, während Otto Schilder als Leiter und Schriftführer fungierte. Otto Schilder war Vater zweier Söhne, [[Manfred Schilder |Manfred]] und Reinhart. Er verstarb 1985 unerwartet in Deutsch-Wagram, im Beisein seiner Ehefrau und seines Bruders [[Erwin Schilder]] und wurde dort auch begraben.<ref name="wkn 1966-3-4">''In Memoriam SR Prof. Otto Schilder'' In: ''Kulturnachrichten der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram, Mitteilungsblatt der Deutsch-Wagramer Museumsfreunde''. WKN 1985, Heft 4, S.&nbsp;1. im PDF S.&nbsp;63 {{Tthek|e|Deutsch-Wagram|1405339|Digitalisat}}</ref>
Otto Schilder heiratete am 24. Juni 1941 in [[Floridsdorf]] seine Frau [[Ilse Schilder]], geborene Losert (1913-1993), eine Pädagogin und Sonderschuldirektorin in Deutsch-Wagram, die 1970 zum Schulrat ernannt wurde. Über zwei Jahrzehnte hinweg unterstützte sie die „Kulturnachrichten Deutsch-Wagram“ als Förderin und Lektorin, während Otto Schilder als Leiter und Schriftführer fungierte. Otto Schilder war Vater zweier Söhne, [[Manfred Schilder |Manfred]] und Reinhart. Er verstarb 1985 unerwartet in Deutsch-Wagram, im Beisein seiner Ehefrau [[Ilse Schilder |Ilse]] und seines Bruders [[Erwin Schilder]] und wurde dort auch begraben.<ref name="wkn 1966-3-4">''In Memoriam SR Prof. Otto Schilder'' In: ''Kulturnachrichten der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram, Mitteilungsblatt der Deutsch-Wagramer Museumsfreunde''. WKN 1985, Heft 4, S.&nbsp;1. im PDF S.&nbsp;63 {{Tthek|e|Deutsch-Wagram|1405339|Digitalisat}}</ref>


== Auszeichnungen ==
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* [[w:Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich|Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich]] (1961)
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* Ehrenring der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram (1962)
* Ehrenring der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram (1962)
* Ernennung zum Schuldirektor der Hauptschule Deutsch-Wagram (1965)
* [[w:Berufstitel Professor|Berufstitel Professor]]
* [[w:Berufstitel Professor|Berufstitel Professor]]
* [[w:Silvesterorden|Ritterkreuz des päpstlichen Silvesterordens]] (1972)
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== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 22. August 2024, 13:14 Uhr

Otto Schilder, Lehrer, Schuldirektor, Lokalhistoriker und Begründer des Heimatmuseums Deutsch-Wagram

Otto Schilder (* 19. Juni 1907 in Großengersdorf[1] im Bezirk Mistelbach; † 3. November 1985 in Deutsch-Wagram im Bezirk Gänserndorf) war Lehrer, Schuldirektor, Lokalhistoriker und Begründer des Heimatmuseums Deutsch-Wagram, heute Napoleonmuseum[2], Stadtmuseum[3] und Eisenbahnmuseum.[4]

Leben und Werk

Otto Schilder, der Sohn des aus Alt-Kammer in Schlesien stammenden Paul Schilder (Schuldirektor und Bürgermeister von Deutsch-Wagram) und Theresia Kraus aus Kronberg, besuchte die Volks- und Bürgerschule in Deutsch-Wagram und das Realgymnasium in Floridsdorf. Aus einer Lehrerfamilie stammend besuchte er auch in der Wiener Hegelgasse von 1921 bis 1926 die Lehrerbildungsanstalt, wo er 1926 maturierte. Anschließend bestand er zudem die Staatsprüfung in Violine und Klavier.

Bis zum Jahr 1933 war Otto Schilder als Musikdirektor in Stans am Vierwaldstättersee in der Schweiz tätig. Nach seiner Rückkehr nach Österreich unterrichtete er an Volksschulen in Matzen, Hohenau an der March und Großebersdorf. Später wechselte er an Hauptschulen bzw. Bürgerschulen in Leopoldsdorf, Gaming[5] und in seiner Heimatstadt Deutsch-Wagram.

In den Kriegsjahren leistete er seinen Dienst bei der Wehrmacht ab, wo er jedoch in Gefangenschaft geriet und erst im April 1946 heimkehrte.

In den Jahren 1946 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1970 unterrichtete er an der Hauptschule in Deutsch-Wagram. Von 1965 bis 1970 hatte er auch die Leitung als Schuldirektor über, wie sie schon sein Vater von 1910 bis 1923 ausübte.

Neben der Lehrtätigkeit beschäftigt er sich über seine Pensioniering hinaus sehr intensiv mit seiner Heimat. Das 700 jährige Bestehen von Deutsch-Wagram und den damit verbundenen Feiern im Jahr 1959 nahm er zum Anlass eine Chronik der Stadt zu erstellen. Auch andere Publikationen beschäftigen sich mit der Stadt. Daneben initiierte er zahlreiche Gedenksteine und -tafeln. Das Sammeln von verschiedensten Gegenständen, die die Geschichte der Stadt verkörpern führte auch zur Gründung zu einem Heimatmuseum und der heute bestehenden Museen, Napoleon- und Stadtmuseum, sowie dem Eisenbahnmuseum. Auch am Schlachtfeld bei Wagram, wo 1809 die Truppen vom französischen Kaiser Napoleon die österreichische Armee besiegte, markierte Schilder mit 20 Gedenkstätten an 14 Orten das Schlachtfeld. Später wurde die Schlachtfeldsignierung mit jener der Schlacht von Aspern zusammengefasst, sodass heute 30 Gedenksteine und -stätten in 14 Gemeinden bestehen.

Neben der Chroniken zu Deutsch-Wagram schuf er auch Veröffentlichungen über andere Orte, wie Aderklaa, Gänserndorf, Parbasdorf, Probstdorf und Raasdorf.

Grab am Deutsch-Wagramer Friedhof

Otto Schilder heiratete am 24. Juni 1941 in Floridsdorf seine Frau Ilse Schilder, geborene Losert (1913-1993), eine Pädagogin und Sonderschuldirektorin in Deutsch-Wagram, die 1970 zum Schulrat ernannt wurde. Über zwei Jahrzehnte hinweg unterstützte sie die „Kulturnachrichten Deutsch-Wagram“ als Förderin und Lektorin, während Otto Schilder als Leiter und Schriftführer fungierte. Otto Schilder war Vater zweier Söhne, Manfred und Reinhart. Er verstarb 1985 unerwartet in Deutsch-Wagram, im Beisein seiner Ehefrau Ilse und seines Bruders Erwin Schilder und wurde dort auch begraben.[6]

Auszeichnungen

Publikationen

  • Deutsch-Wagramer Heimatlied (1), “Dem M.G.V. “Sängerbund Deutsch-Wagram anlässlich seiner Wiedergründung gewidmet (1883—1950)”, Komponist: Otto Schilder, Text: Hans Spitzl, 1937.[7]
  • Deutsch-Wagramer Heimatlied (2), Neukomposition, Komponist: Otto Schilder, op. 23, Text: Erwin Schilder, 8. Mail 1953.[8]
  • Die Jugend singt, Dreistimmige Kinderchöre im Spiegel des Schuljahres, Chormusik, Partitur, Komponist: Otto Schilder, Verlag: Carl Haslinger Quondam Tobias, Wien I. 1954, OBV
  • Wo Stein auf Stein sie legten. Nach Worten v. Erwin Schilder., Komponist: Otto Schilder, für gemischten Chor (1954, OBV), für Männerchor (1955, OBV), Verlag: Carl Haslinger, Wien
  • Kulturnachrichten der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram, 1959-1985
  • Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram, Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1959; 628 S., OBV
  • Die Schallplatte im Dienste der Musikerziehung, Bezirksschulrat Gänserndorf 1962, OBV
  • Heimat bist Du großer Söhne - Gedenkbuch des Bezirkes Gänserndorf, Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf, 1. Auflage 1963, 2. Auflage 1966; 150 S.
  • Deutsch-Wagramer Bilderbogen, Deutsch-Wagram 1967; 132 S., OBV
  • Wort- und Sachregister für Heimatforscher, Bezirksschulrat Gänserndorf 1968, OBV
  • Der politische Bezirk Gänserndorf in Wort und Bild, Gemeinde Gänserndorf 1970; 872 S.[9], OBV
  • 950 Jahre Pfarrkirche St. Stephan in Probstdorf, Probstdorf 1971; 196 S., OBV
  • Wort- und Sachregister für Heimatforscher: nebst einem Anhang "Wege zur Erstellung einer Ortsgeschichte", Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1972; 59 S.[10][11], OBV
  • Museumskatalog des Heimatmuseums der Marktgemeinde Deutsch-Wagram, Deutsch-Wagram 1973; 51 S., OBV
  • Land an der March und Donau. Gänserndorfer Bezirksspiegel. Ein Landschaftsführer, Kulturverein Marchfeld 1975; 256 S.[12], OBV
  • Heimatkunde heute. Wege zur Erstellung einer Ortskunde. Wort- und Sachregister für Heimatforscher., Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1976; 140 S.[13], OBV
  • Deutsch-Wagram Gegenwart und Vergangenheit, Deutsch-Wagram 1979; 268 S., OBV
  • Raasdorf in Vergangenheit und Gegenwart, Raasdorf 1983; 376 S.
  • Deutsch-Wagram: Vom Angerdorf zur Stadtgemeinde; 1258 - 1984 ; Festschrift zur Stadterhebung, Stadtgemeinde Deutsch-Wagram 1984; 96 S.[14], OBV

Einzelnachweise

  1. Taufbuch der Pfarre Großengersdorf auf matricula-online
  2. Napoleonmuseum Deutsch-Wagram. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  3. Stadtmuseum Deutsch-Wagram. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  4. Eisenbahnmuseum Deutsch-Wagram. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  5. Lehrerernennungen für den Schulbezirk Scheibbs. In: Erlafthal-Bote. Wochenschrift für Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft / Erlaft(h)al-Bote. Deutschvolkliche Wochenschrift / Erlaftal-Bote (mit Bilderbeilage „Ostmark-Woche“) / (ETB) Erlaftal-Bote. Unabhängiges Wochenblatt, 12. Mai 1935, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/etb
  6. In Memoriam SR Prof. Otto Schilder In: Kulturnachrichten der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram, Mitteilungsblatt der Deutsch-Wagramer Museumsfreunde. WKN 1985, Heft 4, S. 1. im PDF S. 63 Digitalisat in der Topothek der Gemeinde Deutsch-Wagram (Urheberrechte beachten)
  7. Deutsch-Wagramer Heimatlied (1) Digitalisat in der Topothek der Gemeinde Deutsch-Wagram (Urheberrechte beachten)
  8. Deutsch-Wagramer Heimatlied (2) Digitalisat in der Topothek der Gemeinde Deutsch-Wagram (Urheberrechte beachten)
  9. Geschichte, Kulturgeschichte, Volkskunde. In: anno.onb.ac.at – Österreichische Bibliographie von 1970. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  10. Literatur zur Geschichte und Heimatkunde - Wolfgang Häusler. In: anno.onb.ac.at – Wiener Geschichtsblätter von 1973. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  11. Heimatforschung, Heimatkunde heute, Otto Schilder - Walter Pongratz. In: anno.onb.ac.at – Das Waldviertel von 1976. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  12. Land an March und Donau, Otto Schilder - Walter Pongratz. In: anno.onb.ac.at – Das Waldviertel von 1976. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  13. Heimatkunde heute, Otto Schilder - Walter Pongratz. In: anno.onb.ac.at – Das Waldviertel von 1977. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  14. Deutsch-Wagram. Vom Angerdorf zur Stadtgemeinde, Otto Schilder - Walter Pongratz. In: anno.onb.ac.at – Das Waldviertel von 1985. Abgerufen am 1. Juni 2024.

Weblinks