K.A.V. Bajuvaria Wien: Unterschied zwischen den Versionen
GT1976 (Diskussion | Beiträge) |
|||
Zeile 80: | Zeile 80: | ||
{{SORTIERUNG:Bajuvaria Wien}} | {{SORTIERUNG:Bajuvaria Wien}} | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Cartellverband]] | ||
[[Kategorie:Organisation (Wien)]] | [[Kategorie:Organisation (Wien)]] | ||
[[Kategorie:Studentenverbindung (Wien)]] | [[Kategorie:Studentenverbindung (Wien)]] | ||
[[Kategorie:Gegründet 1920|K.A.V. Bajuvaria Wien]] | [[Kategorie:Gegründet 1920|K.A.V. Bajuvaria Wien]] | ||
[[Kategorie:Regiowiki:Von Wikipedia importiert]] | [[Kategorie:Regiowiki:Von Wikipedia importiert]] |
Version vom 9. Dezember 2013, 13:29 Uhr
K.A.V. Bajuvaria Wien | |
---|---|
Wappen | Zirkel |
Basisdaten | |
Hochschule/n: | Universität Wien |
Gründung: | 19. Juni 1920 in Wien |
Gründungsort: | Wien |
Korporationsverband: | Österreichischer Cartellverband, 1932 |
Farben: | dunkelblau–rot-gold |
Art des Bundes: | Männerbund |
Stellung zur Mensur: | nichtschlagend |
Wahlspruch: | „Für Volk und Glauben“ |
Website: | www.bajuvaria.at |
Die Katholisch Akademische Verbindung Bajuvaria (K.A.V. Bajuvaria) zu Wien im ÖCV ist eine farbentragende, nichtschlagende Studentenverbindung, die dem größten Akademikerverband Österreichs, dem Österreichischen Cartellverband (ÖCV) angehört.
Geschichte
Eine Gruppe Mittelschüler gründete im 3. Wiener Gemeindebezirk in der Pfarre St. Rochus die katholische Mittelschulverbindung K.ö.St.V. Frankonia, in die auch Studenten aufgenommen werden sollten. Da eine gemeinsame Verbindung für Mittelschüler und Hochschüler nicht zulässig war, beschloss der Burschenconvent der Frankonia am 19. Juni 1920 die Gründung der Katholisch Akademischen Verbindung Bajuvaria.
Die Gründungsmitglieder waren: Eduard Chaloupka, Otto Krammer, Johann Löw, Ernst Rechtlehner und Josef Nagler.
Bereits 1923 hatte die Verbindung das damals nicht leicht zu erlangende Recht durchgesetzt, an der Universität Wien in Farben aufzutreten. 1924 suchte die Bajuvaria erstmals um Aufnahme in den Cartellverband an. Nachdem die Bajuvaria 1929 auf der Cartellversammlung den Status einer „freien Verbindung“ (Probemitglied) erlangt hatte, wurde sie 1932 endgültig in den CV aufgenommen.
Der Druck der Nationalsozialisten auf die österreichischen CV-Verbindungen führte 1933 zu deren Loslösung vom CV und zur Gründung des Österreichischen Cartellverbandes. Unmittelbar nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde die Bajuvaria wie alle anderen ÖCV-Verbindungen verboten.
Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und der Befreiung Wiens sammelte sich bereits im April 1945 eine kleine Schar Bajuvaren mit der Absicht, die Verbindung zu reaktivieren. Schon im Herbst 1945 konnte ein improvisierter Verbindungsbetrieb aufgenommen werden. Ab 1946 gehörten Stiftungsfest und Weihnachtskommers wieder zu den Fixpunkten des Verbindungslebens.
Am 14. Mai 1955, dem Vorabend der Unterzeichnung des Staatsvertrages, verlieh Bajuvaria im Rahmen des Kommerses zum 35. Stiftungsfest Bundeskanzler Julius Raab das Ehrenband. Anwesend war auch Leopold Figl, der schon 1947 das Ehrenband erhielt.
Im Studienjahr 1968/69 stellte Bajuvaria erstmals den Vorort (Vorsitz) im ÖCV.
Verbindungsleben
Die K.A.V. Bajuvaria hat um die 40 Aktive und 310 Alte Herren und zählt damit in Wien zu den größten Verbindungen. Ihre Mitglieder kommen aus den verschiedensten Fachrichtungen der Universität Wien, Universität für Bodenkultur Wien, Medizinische Universität Wien, Wirtschaftsuniversität und anderer.
Seit ihren Anfängen pflegt die Bajuvaria traditionelles studentisches Brauchtum und lebt nach den vier Prinzipien (Religio, Patria, Scientia, Amicitia), die allen Verbindungen im ÖCV gemeinsam sind.
Als farbentragenden Verbindung trägt Bajuvaria Band und Deckel (Couleur). Die Farben sind dunkelblau–rot-gold. Der Wahlspruch lautet „Für Volk und Glauben“.
Die Verbindung gliedert sich in einen Studentenverband (die Aktivitas) und einen Altherrenverband.
Budengeschichte
Bajuvaria hat sich seit den 1950er Jahren von einer kleinen Landstraßer Verbindung zu einer Großverbindung entwickelt, die nicht nur ein neues Verbindungsheim benötigten, sondern auch ein Kommuniaktionszentrum, das für alle Mitglieder gleichermaßen leicht erreichbar war. 1958 übersiedelte die Verbindung deshalb in den 1. Bezirk, in die Walfischgasse 4. Bald jedoch konnte auch dieses Lokal den steigenden Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden.
1980 wurden mit dem Ziel, hier für die Bajuvaria in zwei Stockwerken eine neues Heim zu schaffen, die Obergeschosse des Leerstehenden und vom Verfall bedrohten Hauses Wien 1., Naglergasse 13, erworben. Die Renovierung erforderte von allen Beteiligten viel Planungsarbeit, Kraft und Zeit. Von den Fundamenten bis zum Dach musste das ganze Haus vollkommen saniert werden.
Die Einweihung der neuen Bajuvarenbude erfolgte durch den Bajuvaren Erzbischof Cesare Zacchi am 20. November 1982. Sie erhielt nach dem Gründungsburschen, langjährigen Philistersenior der Bajuvaria und gleichzeitigem Vorsitzenden der Verbandsführung des ÖCV den Namen „Dr. Eduard Chaloupka-Bude“.
Bekannte Mitglieder
- Eduard Chaloupka (1902–1967), Jurist und Präsidialchef im Bundeskanzleramt
- Thomas Klestil (1932–2004), Bundespräsident Österreichs von 1992 bis 2004
- Franz Korinek (1907–1985), Politiker (ÖVP)
- Hans Magenschab (* 1939), Journalist, Pressesprecher Klestils
- Ernst Marboe (1909–1957), Publizist und Beamter
- Ernst Wolfram Marboe (1938–2012), Journalist
- Peter Marboe (* 1942), Politiker (ÖVP)
- Josef Taus (* 1933), Industrieller, Manager und Politiker (ÖVP)
- Hannspeter Winter (1941–2006), österreichischer Physiker
Literatur
- E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 181.
- Otto Krammer: Geschichte der Katholisch-Akademischen Verbindung Bajuvaria. Wien 1984.