Reinprecht I. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen
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Reinprecht (I.) von Wallsee stammte aus einer in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] ansässigen Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die sich Ende des 13. Jahrhunderts in den Herzogtümern [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] niederließ. Er war einer der beiden jüngeren Söhne von [[Heinrich I. von Wallsee|Heinrich (I.) von Wallsee]] zu Enns († 1326) aus dessen Ehe mit Elsbet von Starhemberg († im März 1326).<ref name ="DoblingerSTammtafel>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, siehe Stammtafeln</ref> | Reinprecht (I.) von Wallsee stammte aus einer in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] ansässigen Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die sich Ende des 13. Jahrhunderts in den Herzogtümern [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] niederließ. Er war einer der beiden jüngeren Söhne von [[Heinrich I. von Wallsee|Heinrich (I.) von Wallsee]] zu Enns († 1326) aus dessen Ehe mit Elsbet von Starhemberg († im März 1326).<ref name ="DoblingerSTammtafel>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, siehe Stammtafeln</ref> | ||
Reinprecht (I.) von Wallsee war | Reinprecht (I.) von Wallsee war mehrmals verheiratet und hatte aus seiner ersten und seiner zweiten Ehe Kinder.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 68f., siehe dazu auch die Stammtafeln</ref>: | ||
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:::* Elsbet von Wallsee-Enns | :::* Elsbet von Wallsee-Enns, seit spätestens 1451 Ehefrau von Konrad von Pottendorf | ||
:::* Agnes von Wallsee-Enns († 14. Mai 1402) | :::* Agnes von Wallsee-Enns († 14. Mai 1402), seit ca. 1451 Ehefrau von [[w:Jost I. von Rosenberg|Jost (I.) von Rosenberg]], der in der großen Fehde um 1351/52 eine entscheidende Rolle spielte und ein Hauptgegner von [[Eberhard III. von Wallsee|Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz]] war. Erst mit der Aussöhnung der beiden am 10. August 1352 durch [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]] fand die Fehde ihr endgültiges Ende.<ref name ="Doblinger45>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 45</ref> | ||
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:::* [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf (I.) von Wallsee-Enns]] († 1405) | :::* [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf (I.) von Wallsee-Enns]] († 1405) | ||
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:::* Anna von Wallsee-Enns († um 1373) ∞ Hugo (VI.) von | :::* Anna von Wallsee-Enns († um 1373) ∞ Hugo (VI.) von Duino (Haug (VI.) von Tybein) | ||
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:::* Dorothea von Wallsee-Enns († um 1398) ∞ mit Wulfing von Stubenberg | |||
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Im Februar 1325 gelobten Reinprecht (I.) von Wallsee zu Enns und sein Bruder [[Friedrich II. von Wallsee|Friedrich (II.)]] [[Leopold I. (Habsburg)|Herzog Leopold (I.) von Österreich]] ("''Leopold dem Glorwürdigen"'') ihm alle ihre Burgen in der Reichslandschaft Schwaben offen zu halten und ihre Teilnahme an militärischen Unternehmungen.<ref name ="Doblinger64>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 64</ref> Nach dem Tod seines Vaters († 1326) übernahm Reinprechts älterer Bruder Heinrich (II.) von Wallsee die "Hauptmannschaft zu [[Enns]], den elterlichen Besitz verwalteten er, Reinprecht und Friedrich zunächst gemeinsam. 1227 beteiligten sich die Brüder an einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem [[w:Karl I. (Ungarn)|ungarischen König]]. Als am 21. September 1328 in [[Bruck an der Leitha]] Frieden geschlossen wurde, waren sie ebenfalls dort anwesend. Sie gehörten zu jenen Familienmitgliedern der Wallseer, die im Februar 1331 die gesamten schwäbischen Besitzungen der Familie an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) verkauften beziehungsweise gegen Besitzungen in den Herzogtümern Österreich und Steier tauschten. Bei der Teilung der durch diesen Tausch erworbenen landesfürstlichen Pfandschaften erhielten die Brüder gemeinsam mit ihrem Cousin Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz die große [[w:Burgruine Waxenberg|Pfandschaft Wachsenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]]) mit [[Ottensheim]]. 1339 kauften die Brüder von Dietrich von Weißenperg "''dem Älteren''" Besitzungen (Eigenbesitz und Lehen) zwischen Enns und Traun.<ref name ="Doblinger67>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 67</ref> | Im Februar 1325 gelobten Reinprecht (I.) von Wallsee zu Enns und sein Bruder [[Friedrich II. von Wallsee|Friedrich (II.)]] [[Leopold I. (Habsburg)|Herzog Leopold (I.) von Österreich]] ("''Leopold dem Glorwürdigen"'') ihm alle ihre Burgen in der Reichslandschaft Schwaben offen zu halten und ihre Teilnahme an militärischen Unternehmungen.<ref name ="Doblinger64>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 64</ref> Nach dem Tod seines Vaters († 1326) übernahm Reinprechts älterer Bruder Heinrich (II.) von Wallsee die "Hauptmannschaft zu [[Enns]], den elterlichen Besitz verwalteten er, Reinprecht und Friedrich zunächst gemeinsam. 1227 beteiligten sich die Brüder an einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem [[w:Karl I. (Ungarn)|ungarischen König]]. Als am 21. September 1328 in [[Bruck an der Leitha]] Frieden geschlossen wurde, waren sie ebenfalls dort anwesend. Sie gehörten zu jenen Familienmitgliedern der Wallseer, die im Februar 1331 die gesamten schwäbischen Besitzungen der Familie an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) verkauften beziehungsweise gegen Besitzungen in den Herzogtümern Österreich und Steier tauschten. Bei der Teilung der durch diesen Tausch erworbenen landesfürstlichen Pfandschaften erhielten die Brüder gemeinsam mit ihrem Cousin Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz die große [[w:Burgruine Waxenberg|Pfandschaft Wachsenberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]]) mit [[Ottensheim]]. 1339 kauften die Brüder von Dietrich von Weißenperg "''dem Älteren''" Besitzungen (Eigenbesitz und Lehen) zwischen Enns und Traun.<ref name ="Doblinger67>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 67</ref> | ||
Von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") wurde ihm bereits 1329 für Verdienste die [[w:Burgruine Spielberg|Donaufeste Spielberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Langenstein (Oberösterreich)|Langenstein]] als "Leibgedinge"<ref group="A">Ein "Leibgeding" war ein Besitztum, dessen Nutzung einer Person für die Dauer ihres Lebens übertragen wurde.</ref> verliehen. Allerdings löste der Herzog vor 1345 die Pfandschaft Enns mit Hilfe der Bürgerschaft der Stadt Enns aus, womit Reinprecht auch die Hauptmannschaft zu Enns verlorenging. Allerdings behielten er und sein Bruder Friedrich zahlreiche bei und in Enns gelegene Liegenschaften und Güter. Dieser waren zum Teil an Bürger der Stadt Enns verliehen, was immer wieder zu langwierigen Streitigkeiten zwischen diesen und den Walseern wegen der Abgaben führte.<ref name ="Doblinger67/> Seit 1350 war Reinprecht herzöglicher Verweser zu [[Krems an der Donau|Krems]]. 1358 war er einer der Räte von [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''"]] und um 1359 außerdem "Pfleger und Verweser" der im Herzogtum Österreich gelegenen Gütern der Burggrafen von Nürnberg. 1359 wurde er außerdem Burggraf der Stadt [[Steyr]] und 1360/61 auch Hauptmann zu Steyr.<ref name ="Doblinger68 | Von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") wurde ihm bereits 1329 für Verdienste die [[w:Burgruine Spielberg|Donaufeste Spielberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Langenstein (Oberösterreich)|Langenstein]] als "Leibgedinge"<ref group="A">Ein "Leibgeding" war ein Besitztum, dessen Nutzung einer Person für die Dauer ihres Lebens übertragen wurde.</ref> verliehen. Allerdings löste der Herzog vor 1345 die Pfandschaft Enns mit Hilfe der Bürgerschaft der Stadt Enns aus, womit Reinprecht auch die Hauptmannschaft zu Enns verlorenging. Allerdings behielten er und sein Bruder Friedrich zahlreiche bei und in Enns gelegene Liegenschaften und Güter. Dieser waren zum Teil an Bürger der Stadt Enns verliehen, was immer wieder zu langwierigen Streitigkeiten zwischen diesen und den Walseern wegen der Abgaben führte.<ref name ="Doblinger67/> Seit 1350 war Reinprecht herzöglicher Verweser zu [[Krems an der Donau|Krems]]. 1358 war er einer der Räte von [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''"]] und um 1359 außerdem "Pfleger und Verweser" der im Herzogtum Österreich gelegenen Gütern der Burggrafen von Nürnberg. 1359 wurde er außerdem Burggraf der Stadt [[Steyr]] und 1360/61 auch Hauptmann zu Steyr.<ref name ="Doblinger68/> | ||
Nach dem Tod von Heinrich (II.) von Wallsee († 26. Juli 1334) übernahm Reinpecht (I.) von ihm die "Hauptmannschaft zu Enns". Die Besitzungen wurden von ihm und Friedrich (II.) auch weiterhin gemeinsam verwaltet. Im Juni 1360 traten überließen die Brüder außerdem die Feste Mühlheim der Witwe Alheid von Aichheim als Pfandschaft für ihr "Wittum" und ihre "Heimsteuer". Sie war inzwischen eine neue Ehe mit dem Adeligen Rudolf von Liechtenstein zu [[Murau]] "''dem Jüngeren''" eingegangen. In den Jahren danach waren sie als Inhaber der Pfandschaft [[Freistadt]] in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem [[w:Johann I. (Luxemburg)|böhmischen König]] beziehungsweise dem dortigen Adel verstrickt. Es scheint aber, dass sie an der großen Fehde um 1351/52 zwischen Adeligen des Herzogtums Österreich und dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] trotz oder wegen bestehender Verwandtschaft nicht aktiv beteiligt waren.<ref name ="Doblinger67/> | Nach dem Tod von Heinrich (II.) von Wallsee († 26. Juli 1334) übernahm Reinpecht (I.) von ihm die "Hauptmannschaft zu Enns". Die Besitzungen wurden von ihm und Friedrich (II.) auch weiterhin gemeinsam verwaltet. Im Juni 1360 traten überließen die Brüder außerdem die Feste Mühlheim der Witwe Alheid von Aichheim als Pfandschaft für ihr "Wittum" und ihre "Heimsteuer". Sie war inzwischen eine neue Ehe mit dem Adeligen Rudolf von Liechtenstein zu [[Murau]] "''dem Jüngeren''" eingegangen. In den Jahren danach waren sie als Inhaber der Pfandschaft [[Freistadt]] in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem [[w:Johann I. (Luxemburg)|böhmischen König]] beziehungsweise dem dortigen Adel verstrickt. Es scheint aber, dass sie an der großen Fehde um 1351/52 zwischen Adeligen des Herzogtums Österreich und dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] trotz oder wegen bestehender Verwandtschaft nicht aktiv beteiligt waren.<ref name ="Doblinger67/> |
Version vom 12. Juni 2021, 19:33 Uhr
Reinprecht (I.) von Wallsee oder Walsee (* im 13. Jahrhundert, nach 1390; † im 14. Jahrhundert, um 1360/61) war ein einflussreicher Adeliger des Herzogtums Österreich. Er war Hauptmann zu Enns und gegen Ende seines Lebens Burggraf und Hauptmann zu Steyr. Mit seinen beiden Söhnen begründete er die Nebenlinie Wallsee-Enns-Seuseneck.
Herkunft und Familie
Reinprecht (I.) von Wallsee stammte aus einer in der Reichslandschaft Schwaben ansässigen Ministerialenfamilie[A 1], die sich Ende des 13. Jahrhunderts in den Herzogtümern Österreich und Steier niederließ. Er war einer der beiden jüngeren Söhne von Heinrich (I.) von Wallsee zu Enns († 1326) aus dessen Ehe mit Elsbet von Starhemberg († im März 1326).[1]
Reinprecht (I.) von Wallsee war mehrmals verheiratet und hatte aus seiner ersten und seiner zweiten Ehe Kinder.[2]:
- ∞ in vermutlich in 1. Ehe um 1333 mit Elsbeth († 1344), Erbtochter von Truchsess Christian von Lengenbach[3]
- Elsbet von Wallsee-Enns, seit spätestens 1451 Ehefrau von Konrad von Pottendorf
- Agnes von Wallsee-Enns († 14. Mai 1402), seit ca. 1451 Ehefrau von Jost (I.) von Rosenberg, der in der großen Fehde um 1351/52 eine entscheidende Rolle spielte und ein Hauptgegner von Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz war. Erst mit der Aussöhnung der beiden am 10. August 1352 durch Kaiser Karl IV. fand die Fehde ihr endgültiges Ende.[4]
- ∞ in 2. Ehe mit Elsbet von Starhemberg († um / nach 1361, genannt bis 1358)
- Rudolf (I.) von Wallsee-Enns († 1405)
- Reinprecht (II.) von Wallsee-Enns († 2. Juni 1422)
- Anna von Wallsee-Enns († um 1373) ∞ Hugo (VI.) von Duino (Haug (VI.) von Tybein)
- Friedrich (V.) von Wallsee-Enns († 1408)
- Dorothea von Wallsee-Enns († um 1398) ∞ mit Wulfing von Stubenberg
Leben
Im Februar 1325 gelobten Reinprecht (I.) von Wallsee zu Enns und sein Bruder Friedrich (II.) Herzog Leopold (I.) von Österreich ("Leopold dem Glorwürdigen") ihm alle ihre Burgen in der Reichslandschaft Schwaben offen zu halten und ihre Teilnahme an militärischen Unternehmungen.[5] Nach dem Tod seines Vaters († 1326) übernahm Reinprechts älterer Bruder Heinrich (II.) von Wallsee die "Hauptmannschaft zu Enns, den elterlichen Besitz verwalteten er, Reinprecht und Friedrich zunächst gemeinsam. 1227 beteiligten sich die Brüder an einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem ungarischen König. Als am 21. September 1328 in Bruck an der Leitha Frieden geschlossen wurde, waren sie ebenfalls dort anwesend. Sie gehörten zu jenen Familienmitgliedern der Wallseer, die im Februar 1331 die gesamten schwäbischen Besitzungen der Familie an die Herzöge von Österreich (Habsburger) verkauften beziehungsweise gegen Besitzungen in den Herzogtümern Österreich und Steier tauschten. Bei der Teilung der durch diesen Tausch erworbenen landesfürstlichen Pfandschaften erhielten die Brüder gemeinsam mit ihrem Cousin Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz die große Pfandschaft Wachsenberg (heute Teil der Gemeinde Oberneukirchen) mit Ottensheim. 1339 kauften die Brüder von Dietrich von Weißenperg "dem Älteren" Besitzungen (Eigenbesitz und Lehen) zwischen Enns und Traun.[6]
Von Herzog Albrecht (II.) von Österreich ("Albrecht dem Lahmen") wurde ihm bereits 1329 für Verdienste die Donaufeste Spielberg (heute Teil der Gemeinde Langenstein als "Leibgedinge"[A 2] verliehen. Allerdings löste der Herzog vor 1345 die Pfandschaft Enns mit Hilfe der Bürgerschaft der Stadt Enns aus, womit Reinprecht auch die Hauptmannschaft zu Enns verlorenging. Allerdings behielten er und sein Bruder Friedrich zahlreiche bei und in Enns gelegene Liegenschaften und Güter. Dieser waren zum Teil an Bürger der Stadt Enns verliehen, was immer wieder zu langwierigen Streitigkeiten zwischen diesen und den Walseern wegen der Abgaben führte.[6] Seit 1350 war Reinprecht herzöglicher Verweser zu Krems. 1358 war er einer der Räte von Herzog Rudolf (IV.) "dem Stifter" und um 1359 außerdem "Pfleger und Verweser" der im Herzogtum Österreich gelegenen Gütern der Burggrafen von Nürnberg. 1359 wurde er außerdem Burggraf der Stadt Steyr und 1360/61 auch Hauptmann zu Steyr.[3]
Nach dem Tod von Heinrich (II.) von Wallsee († 26. Juli 1334) übernahm Reinpecht (I.) von ihm die "Hauptmannschaft zu Enns". Die Besitzungen wurden von ihm und Friedrich (II.) auch weiterhin gemeinsam verwaltet. Im Juni 1360 traten überließen die Brüder außerdem die Feste Mühlheim der Witwe Alheid von Aichheim als Pfandschaft für ihr "Wittum" und ihre "Heimsteuer". Sie war inzwischen eine neue Ehe mit dem Adeligen Rudolf von Liechtenstein zu Murau "dem Jüngeren" eingegangen. In den Jahren danach waren sie als Inhaber der Pfandschaft Freistadt in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem böhmischen König beziehungsweise dem dortigen Adel verstrickt. Es scheint aber, dass sie an der großen Fehde um 1351/52 zwischen Adeligen des Herzogtums Österreich und dem böhmischen Königreich trotz oder wegen bestehender Verwandtschaft nicht aktiv beteiligt waren.[6]
Literatur
- Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
- Karel Hruza: Die Herren von Wallsee. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1. Siehe Register
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, siehe Stammtafeln
- ↑ vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 68f., siehe dazu auch die Stammtafeln
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 67
- ↑ vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 45
- ↑ vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 64
- ↑ 6,0 6,1 6,2 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 67
Anmerkungen
- ↑ Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
- ↑ Ein "Leibgeding" war ein Besitztum, dessen Nutzung einer Person für die Dauer ihres Lebens übertragen wurde.