Gottfried III. von Perchau

Gottfried (III.) von Perchau (* im 13. oder 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, vermutlich vor 1395)[A 1], auch Gottfried Krug entstammte der obersteirischen Adelsfamilie der Krug von Perchau, die in Neumarkt in der Steiermark ansässig war. Er war ein Lehensmann der Adelsfamilien der Liechtensteiner und Stubenberger.

Herkunft und Familie

Gottfried (III.) Krug von Perchau entstammte einer obersteirischen Adelsfamilie von Einschild-Rittern[A 2]. Er war einer der Söhne von Gottfried (II.) Krug von Perchau († nach 1334).[1] Er dürfte zweimal verheiratet[A 3] gewesen sein:

⚭ (1. Ehe) mit seiner Verwandten Tueta, der Nichte von Wolfhard Pucher von Obdach[2]
⚭ (2. Ehe) mit seiner Verwandten Katharina von Perchau († um 1400), einer der Töchter von Wigolais von Perchau († vor 1380) aus der Familie Stein von Perchau verheiratet und beerbte diese.[3]

Er hatte zwei Kinder:

Leben

Die genaue ständische Stellung von Gottfried (III.) Krug von Perchau lässt sich nach den erhaltenen Urkunden zu ihm nicht bestimmen. Sicher ist, dass er ein Lehensmann der Adelsfamilien der Liechtensteiner und der Stubenberger war.[4] 1351 wurde ihm das mütterliche und väterliche Erbe seines Bruders Niklas (IV.) († nach 1377) zugesprochen. 1356 verkaufte er mit Zustimmung seiner Ehefrau Tueta ein Gut bei Stainach in Perchau (heute Teil der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark) an Herbord Forster von Sachendorf (heute Teil der Gemeinde Spielberg).[2] In einer Urkunde aus dem Jahr 1381 verpfändeten er mit seiner Ehefrau Katharina, ihrer Schwester Anna († um 1406) und deren Ehemann Andreas von Algersdorf († vor 1400) jene Besitzungen der Familie Stein von Perchau, die 1375 bereits von Gertraud, der Witwe von Niklas (II.) Stein von Perchau († um 1374/75), mit ihrem Sohn Friedrich Stein von Perchau verpfändet worden waren, an Gottfried Krug von Wagendorf. Dieser war hatte nach dem Tod von Katharinas und Annas Vater dessen Witwe geheiratet hatte. 1379 verpfändete Gottfried (III.) mit einem Hans Krug von Perchau († um 1381/83) ein Gut in Perchau und 1383 auch die dort gelegene "Warnerwiese" an Gottfried Krug von Wagendorf († nach 1384). Diese besaß er als Lehen der im Kärntner Lavanttal ansässigen Familie der Steyrer.[A 4].[4]

Literatur

  • Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte sowie zur Genealogie obersteirischer Adelsfamilien (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. Band 28). Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz, 1974, besonders S. 25f.

Einzelnachweise

  1. vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 24
  2. 2,0 2,1 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 25
  3. vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 22
  4. 4,0 4,1 4,2 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 26
  5. vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 31

Anmerkungen

  1. Daten nach Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 25 und S. 26
  2. Einschild-Ritter waren im Mittelalter Ritterbürtige ohne eigene Lehensfähigkeit. Sie gehörten zur Gruppe der Ministerialen und führten bis Ende des 13. Jahrhunderts im Schild das Wappen ihres Herren. Ab dann war ihnen die Wahl eines eigenen Wappens erlaubt.
  3. Der Historiker Herwig Ebner hält es für wahrscheinlicher, dass Gottfried (III.) von Perchau mit jenem Gottfried, der Katharina von Perchau geheiratet hatte, ident ist, räumt aber ein, dass der Ehemann von Katharina von Perchau bereits sein gleichnamiger Sohn Gottfried (IV.) Krug von Perchau gewesen sein könnte. Vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 25
  4. Wie diese Familie zu Besitz im oststeirischen Perchau kam, war 1974 noch nicht geklärt. Um 1425 gehörte sie Gottfried (IV.) von Perchau als Lehen der Adelsfamilie der Kraiger. Diese hatten um 1422 die in der Oststeiermark begüterte Familie der Ehrenfelser beerbt. Vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 25