Gasthof Adler (Hochkrumbach)
Der Gasthof Adler (auch: Hotel Adler) in Hochkrumbach bezeichnet ein bis heute betriebenes Gasthaus[1] in der Gemeinde Warth in Vorarlberg am Fuß des Simmels.
Name
Der Name Adler für ein Gasthaus findet sich in Vorarlberg, Deutschland und der Schweiz häufig und wurde aus den Evangelistensymbolen für den Evangelisten Johannes abgeleitet (ähnlich z. B. Engel für den Evangelisten Matthäus, Löwe für den Evangelisten Markus, Ochse für den Evangelisten Lukas. Ähnlich auch bei anderen christlichen Symbolen wie z. B. Lamm, Stern(en), Krone, Sonne etc.).[2]
Lage
Das Gasthaus Adler befindet sich am Fuße des Simmels auf rund 1663 m ü. A. angrenzend an die Hochtannbergstraße / Bregenzerwaldstraße L 200 von Schröcken nach Warth in der Nähe zum Hochtannbergpass. Etwa 70 Meter nördlich befindet sich über der Hochtannbergstraße die Talstation der Materialseilbahn zur Widdersteinhütte, gegenüber der Einfahrt der Wanderweg zur Höferspitze über den Höfergrat. Die Jägeralpe befindet sich etwa 950 Meter Luftlinie südöstlich, die Talstation der 6er-Sesselbahn Salober-Jet rund 700 Meter südwestlich, die Simmel-Kapelle rund 350 Meter südsüdwestlich. Der Ortsteil Neßlegg der Gemeinde Schröcken ist rund 2600 Meter westlich, das Zentrum des Ortes Warth rund 3800 Meter Luftlinie südöstlich. Der Widderstein (2533 m ü. A.) ist rund 1700 Meter Luftlinie nordnordwestlich entfernt.
Hochkrumbach ist der höchstgelegene dauerhaft besiedelte Ortsteil einer Gemeinde in Vorarlberg.
Geschichte
Hochkrumbach und der Gasthof Adler unterstanden seit dem Mittelalter dem Gericht Tannberg. Der Gasthof soll an dieser Stelle 1713 errichtet worden sein.
Im Franziszeischer Kataster, ein Liegenschaftskataster, der von 1810 bis 1870 erstellt wurde, ist der Gasthof Adler an der heutigen Stelle des Hauptgebäudes eingezeichnet. Der hinter dem Haus südlich heute noch verlaufende Weg, war damals der Hauptverkehrsweg zwischen Schröcken und Warth (im 15./16. Jahrhundert ein Saumweg, der in damaligen Urkunden auch als „Landstraße“ bezeichnet wurde[3]). Der heutige Wanderweg nach Baad (Kleinwalsertal) war – beginnend ab dem Gasthaus Adler – als Verkehrsverbindung eingezeichnet
Um 1900 war Hochkrumbach dauerhaft weitgehend unbesiedelt, bis auf den Gasthof Adler, der von der Familie Schwarzmann geführt wurde. Philomena Schwarzmann aus diesem Haus, war eine der ersten Bergführerinnen in Vorarlberg und verunglückte 1887 in der Nähe des Körberkreuzes beim Kirchgang nach Schröcken durch eine Lawine. Später wurde der Gasthof von Theodul Fritz geführt. Vor dem Ersten Weltkrieg waren die ersten Skiläufer hier zu verzeichnen und 1914 hatte der Gasthof 34 Gästebetten. Im Oktober 1914 brannte der Gasthof bei Föhnwetter bis auf die Grundmauern ab. Die Brandruine wurde von Friedrich Strolz gekauft.
In der Zwischenkriegszeit wurde der Gasthof wieder aufgebaut. Die Familie Strolz führt den Gasthof bis heute und hat den Gasthof zum 100-Betten-Hotel erweitert.[4][5]
Die Hochtannbergstraße / Bregenzerwaldstraße L 200 war bis 1950 weiterhin nur ein Karrenweg, der im Winter nicht geräumt wurde.
Gebäude
Das Hauptgebäude ist von Südwesten nach Nordosten ausgerichtet und in Massivbauweise ausgeführt und hat mit den Zubauten einen polygonen Grundriss mit etwa 83 Meter Länge, maximal 38 Meter Breite und rund 11 Meter Höhe. Das Haus verfügt über zwei Geschoße, und ein ausgebautes Dachgeschoß mit Gaupen. Das Hauptgebäude hat ein steiles Satteldach, die angebauten Nebengebäude Flachdächer.
Gewässer
An der nördlichen Seite des Hauptgebäudes, etwa sechs bis zwölf Meter entfernt, fließt der für Hochkrumbach namensgebende Krumbach. Auf der südlichen Seite des Hauptgebäudes, etwa 12 bis 37 Meter entfernt, befindet sich ein weiterer Zufluss des Krumbachs. Ganz Hochkrumbach ist sehr gut mit Quellen und weiteren Zuflüssen versehen.
Geologie
Das Gelände um den Gasthof Adler besteht aus Allgäu-Formation. Einer wechselnden Mischung aus Mergel, Tonmergelgestein und Kalkstein, zum Teil mit Manganschiefer.
Sport
Das Gebiet um den Gasthof Adler ist seit vielen Jahrzehnten ein beliebtes Wandergebiet (z. B. die alten Verkehrsverbindungen über den Schrofenpass (1688 m ü. A.) oder Gemstelpass (1971 m ü. A.) und auch Wintersportgebiet (Salober, Jägeralp etc., Teil des Skigebiets „Ski Arlberg“ - Snow World Warth-Schröcken).
Trivia
Die Betreiber des Gasthaus Adler kümmern sich auch um die Simmel-Kapelle, die dem hl. Jakob geweiht ist. Die Kapelle soll die ehemals höchstgelegene Pfarrkirche Vorarlbergs und im 16. Jahrhundert ein beliebtes Wallfahrtsziel gewesen sein.[6]
Weblinks
Gasthaus Adler (Hochkrumbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Adresse: Gasthaus Adler, Hochkrumbach 8, 6767 Warth am Arlberg.
- ↑ Biblische Symbolik - Wieso Gasthäuser «Sternen» und «Sonne» heissen, Webseite: livenet.ch, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Steffan Bruns: „Alpenpässe. Die Pässe zwischen Bodensee und Comer See“, Band 2, Verlag Ludwig Staackmann, München 2010, ISBN=978-3-88675-281-2, S. 27.
- ↑ Adler, Hochkrumbach, Webseite: vorarlberg.travel, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Ein Haus. Eine Familie. Ein Weg, Webseite: hoteladler.at, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Geschichte, Tradition und ein Hauch von Eigenwilligkeit, Webseite: warth-schroecken.at, abgerufen am 13. Juli 2025.
47.27038510.136186Koordinaten: 47° 16′ 13″ N, 10° 8′ 10″ O