Kapelle Bad Rotenbrunnen
Die römisch-katholische Kapelle Bad Rotenbrunnen (auch: Kapelle Bad Rothenbrunnen) im Ortsteil Buchboden der Gemeinde Sonntag befindet sich im Gadental beim Bad Rotenbrunnen im Bezirk Bludenz in Vorarlberg. Sie gehörte zum Dekanat Walgau-Walsertal in der Diözese Feldkirch. Sie ist gemeinsam mit dem Gasthaus Bad Rotenbrunnen denkmalgeschützt[1]
Lage
Die Kapelle (1010 m ü. A.) befindet sich etwa 20 Meter nordöstlich des Seminarhotels und Gasthaus Bad Rotenbrunnen. Zwischen dem Gasthaus und der Kapelle befindet sich der Gastgarten.
Bis zum Ortsteil Buchboden sind es in nordwestlicher Richtung gut zwei Kilometer Luftlinie und zum Zentrum der Gemeinde Sonntag etwa sechs Kilometer in westlicher Richtung. Der Zitterklapfen (2403 m ü. A.) ist im Norden rund drei Kilometer entfernt. Die Alpe Gaden bzw. Diesnerbergalpe ist im Südosten rund zwei Kilometer Luftlinie entfernt.
Die Kapelle befindet sich noch außerhalb des Europaschutzgebiet Gadental.
Geschichte
Ursprünglich stand bei Bad Rotenbrunnen ein Bildstock. Die erste Kapelle wurde 1687 nordwestlich des Badhauses errichtet. Etwa 1835 wurde diese abgetragen[2][3]und für einige Jahre eine Hauskapelle im Gasthaus eingerichtet. 1847[4] oder 1860[5] wurde eine neue Kapelle gebaut.[2]
In der Kapelle befand sich ein Marienbild, welches von Stift Weingarten gewidmet wurde.[6][7] Es trug die Inschrift: Die hl. Jungfrau und ihr liebstes Kindlein sowie den Vermerk am andern Ende Renoviert 1747. 1882 wurden ein neuer Altar eingebaut sowie Kreuzwegstationen angebracht. Das Marienbild verschwand um diese Zeit.[3]
2011 erfolgte eine Renovierung.[4]
Gebäude
Die Kapelle ist ein massiv ausgeführtes Kirchengebäude, das nach Nordosten (Altar) bzw. Südwesten (Haupteingang) ausgerichtet ist. Das Gebäude ist etwa neun Meter lang und sechs Meter breit und ohne Glockendachreiter etwa 4,5 Meter hoch. Es verfügt über ein relativ steiles Satteldach, welches mit Holzschindeln eingedeckt ist. Der etwa zwei Meter hohe Glockendachreiter besteht aus zwei Balken und einem kupferbeschlagenen sechseckigen Helm, der in einem einfachen Kreuz endet, und befindet sich über dem Eingang. Die Glocke im Glockendachreiter wurde 1834 von der Glockengießerei Grassmayr in Feldkirch gegossen.[4]
Drei Fenster sind an der nordwestlichen Längsseite des Gebäudes angebracht, zwei an der südöstlichen. Die Glasmalereien wurden von der Mayer’sche Hofkunstanstalt in München von Mahbuba Maqsoodi 2011 gestaltet. Die Glasbilder zeigen den Apostel Andreas, die Muttergottes, den Erzengel Gabriel, den hl. Laurentius und die hl. Elisabeth.[4]
Der Altartisch ist ein einfacher Schrank über dem sich ein Bild der Muttergottes mit Kind befindet. Das Altarbild stammt von Anton Jehly aus Bludenz und wurde 1883 gefertigt.[4] An der südöstlichen Wand beim Altar befindet sich der Korpus mit einer Darstellung von Jesus Christus (ohne Kreuz).
Im Innenraum befindet sich eine schlichte Kassettendecke. Der Boden ist ein einfacher Riemenboden aus Holz, wie auch die Kirchenbänke, die für etwa 25 Personen Platz bieten. Die Kirchenbänke sind seitlich ornamental aufwendig geschnitzt. Auf der kupferbeschlagenen Eingangstüre befindet sich ein eingelassenes schlichtes Kreuz.
Weblinks
Kapelle Bad Rotenbrunnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ HERIS-ID: 60087, Objekt-ID: 71950.
- ↑ 2,0 2,1 Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 122.
- ↑ 3,0 3,1 Johann Türtscher, Wallfahrtskirche Buchboden 1687 - 1987, Festschrift, Innsbruck 1987, Verlagsanstalt Tyrolia, S. 11.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Infotafel vor Ort.
- ↑ Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 123.
- ↑ Das Kloster Weingarten war von 1648 bis 1803 Eigentümerin von Bad Rotenbrunnen.
- ↑ Hermine Faig: Tal im Dornröschenschlaf in Bludenzer Anzeiger vom 27. Juni 1953, S. 6.
47.2403959.979364Koordinaten: 47° 14′ 25″ N, 9° 58′ 46″ O