Louis von Montoyer
Louis (Ludwig) Edler von Montoyer (* 9. März 1834 in Wien[1]; † 24. Dezember 1901 in Mödling[2]) war ein österreichischer Militär und Mitbegründer der FF Hinterbrühl.
Leben
Ludwig Montoyer war der Sohn des Architekten und Burghauptmannes Ludwig Montoyer (1802-1876)[3] und der Amalie von Montoyer, geborene Wöss (1813?-1878)[4]. Auch der Großvater Louis Montoyer (~1749-1811), der aus den Österreichischen Niederlanden nach Österreich kam, war Architekt.
Montoyer war als Kadett dem Ulanen-Regiment 8 zugeteilt, wo er 1852 in Hermannstadt (Rumänien) Unterleutnant und mit 20 Jahren Oberleutnant wurde. Am 8. Mai 1858 wurde er zum Regimentsadjutanten ernannt. 1864 wurde er Rittmeister beim 4. Ulanenregiment[5] trat in den kaiserlich-mexikanische Militärdienst über. Aus gesundheitlichen Gründen musste er jedoch 1866 den Dienst wieder quittieren. Da er vermutlich das Klima nicht vertrug und der Partisanenkrieg ihm gesundheitlich zusetzte, kehrte er in die Hinterbrühl heim. Im Jahr 1866 wurde der Major pensioniert. Nach dem Tod seiner Mutter verkaufte er das renovierte Schloss Rabenstein an Fritz Reininghaus und zog in die Hinterbrühl[6]. Er folgte seinem Vater, der unter Bürgermeister Grutsch dem ersten frei gewählten Gemeindeausschuss in der Hinterbrühl angehörte, ebendort nach, dem er 1892 noch nachweislich angehörte.
Im Jahr 1870 ging sein Vater[7] nach über 50 Jahren als Burghauptmann in den Ruhestand und wurde geadelt.[8]. Ab diesem Zeitpunkt durfte sich auch seine Sohn Louis Edler von Montoyer nennen. Der Vater wohnte in der Hinterbrühl von 1870 oder 1871 bis zu seinem Tod im Jahr 1876 auf der Gaadnerstraße 48 (Co Nr.14). [6] Auch seine Frau Amalie lebte und starb dort am 12. November 1878. [9]
Im Jahr 1874 rief der damalige Bürgermeister Josef Bersch zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr auf und ermunterte einsatzfähige Männer sich zur Verfügung zu stellen. Am 8. September 1874 gründeten im ehemaligen Gasthof Zum Feuerwehrmann zahlreiche Hinterbrühler die Feuerwehr und wählten einstimmig Montoyer zum ersten Hauptmann. Er kümmerte sich sofort vordringlich um die Anschaffung der notwendigen Geräte. Aber bereits zwei Jahre später, im Jahr 1876, legte er vermutlich auf Grund des Todes seines Vaters die Funktion zurück.
Louis Edler von Montoyer hatte seinen Besitz am Kröpfelsteig 46 (damals Co Nr.7)[10], verkaufte diesen aber 1895 und zog nach Mödling in die Neusiedlerstraße 48, wo er auch im Jahr 1901 starb.[6] Begraben liegt er auf dem Friedhof Hinterbrühl. Auf seinem Grab brachte die Feuerwehr im Jahr 1990 eine Gedenktafel an, die auch an alle verstorbenen Feuerwehrkameraden erinnern soll.
Literatur
- OA Gottfried Tartarotti: Grabsteine erzählen Geschichte in Der Hinterbrühler Heft 10/11 1987
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag im Sterbebuch auf matricula-online
- ↑ Ludwig Edler von Montoyer. In: Neuigkeits-Welt-Blatt, 28. Dezember 1901, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Der gar nicht so gute Kaiser Franz und die arme Witwe Montoyer von Obmann Hans Hornyik abgerufen am 22. September 2023
- ↑ Danksagung. In: Neue Freie Presse, 17. November 1878, S. 12 (online bei ANNO).
- ↑ Quittierung. In: Oesterreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen / Militär-Zeitung, 26. Oktober 1864, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Artikel in: Monatsblatt des Altert(h)ums-Vereines zu Wien / Monatsblatt des Vereines für Geschichte der Stadt Wien (früher Altertums-Verein zu Wien) / Nachrichtenblatt des Vereines für Geschichte der Stadt Wien (Neue Folge des „Monatsblattes“) / Wiener Geschichtsblätter / Beilage Dokumentationen und Informationen, Heft 3/1906, S. 2 (online bei ANNO).
- ↑ Ein Gegner der Gemeindeautomie. In: Morgen-Post, 9. Mai 1874, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Tagesneuigkeiten. In: Neues Fremden-Blatt, 12. November 1870, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Sterbebuch der Pfarre HInterbrühl auf matricula online
- ↑ Kurt Janetschek: Hinterbrühl im Wandel der Zeit, Seite 75
Weblinks
- 135 Jahre FF Hinterbrühl auf YUMPU