Lourdeskapelle in Daleu
Die denkmalgeschützte[1] Lourdeskapelle in Daleu (auch: Daleuner Kappile) ist eine römisch-katholische Kapelle und befindet sich im Ortsteil Galaferda in der Gemeinde Brand im Bezirk Bludenz in Vorarlberg. Sie gehörte zum Dekanat Bludenz-Sonnenberg in der Diözese Feldkirch.
Die Kapelle ist der heiligen Anna geweiht.
Lage
Die Kapelle auf 1001 m ü. A. steht auf einer kleinen Anhöhe, rund 12 Meter Luftlinie nördlich von der Galaverdabrücke (auf 990 m ü. A.), über welche die Landesstraße nach Brand (L 82) führt, entfernt. Weiter oberhalb der Kapelle, befindet sich im Norden der Daleuwald.
Zum südwestlich gelegenen Dorfzentrum von Brand sind es rund 1500 Meter. Zum Murbruch Schliefwaldtobel im Westen bzw. zum Schesa-Murbruch bzw. zur Alpe Burtscha im Norden sind es je rund 1700 Meter. Die Panoramabahn Burtschasattel im Nordwesten ist rund 1400 Meter Luftlinie entfernt. Die Gemeinde Bürs liegt im Nordosten rund 5500 Meter Luftlinie entfernt, die Stadt Bludenz rund 6500 Meter. Der Lünersee ist im Süden rund 7 Kilometer Luftlinie entfernt.
Südöstlich, etwa 240 Meter entfernt, fließt de Alvier. Die Gemeindegrenze zu Bürserberg ist im Norden rund 300 Meter und im Osten zu Bürserberg bzw. Bürs rund 800 Meter entfernt. Im Westen ist die Gemeindegrenze zu Nenzing rund 1200 Meter Luftlinie entfernt.
Geschichte
Im Franziszeischer Kataster, einem Liegenschaftskataster, der von 1810 bis 1870 erstellt wurde, ist die Kapelle bereits eingezeichnet, wobei die Straße damals direkt südlich am Gebäude vorbeiführte.
Die Kapelle wurde 1709 erbaut und der hl. Anna gewidmet. Aufgrund von Stiftungen wurden im 19. Jahrhundert jährlich zwei Jahrtagsmessen gehalten. 1889 wurde die Lourdesgrotte von Ferdinand Schedler errichtet. Die Statue der Gottesmutter Maria stammt aus der Werkstätte des Ferdinand Demetz aus St. Ulrich im Grödental. Damals wurde auch das schmiedeeiserne Gitter angebracht, welches bis heute den Chorraum vom Betraum trennt. 1908 wurde der Glockendachreiter zu einem Türmchen mit Giebelspitzhelm und mit vier Schallöffnungen von Johannes Meyer und Fidel Sugg umgebaut und mit einer Eterniteindeckung versehen. Am 29. Februar 1912 wurde die Glocke „gerichtet“. 1913 wird vom Maler Anton Jehly aus Bludenz das Wandbild über dem Eingang, welches die Gottesmutter mit der hl. Anna darstellt, restauriert. 1994 wurde eine Außenrenovierung durchgeführt. 1997 bis 1998 wurde die Kapelle innen saniert. Insbesondere erhielt die Kapelle erstmals eine elektrische Installation.[2]
Gebäude
Die massiv ausgeführte, rechteckige Kapelle mit steilem Satteldach und Glockenreiter hat eine Länge von rund neun Meter und eine Breite von etwa fünf Meter. Das Gebäude ist etwa acht Meter hoch. Das Gebäude ist von Westen (Eingangstüre) nach Osten (Lourdesgrotte) ausgerichtet.
Die Kapelle verfügt über keine Sakristei. Der etwa vier Meter hohe Glockendachreiter ist in der Mitte des Daches angeordnet. Er besteht aus zwei senkrechten Balken und einem darauf aufgesetzten, geschindelten viereckigen Helm, der in einem einfachen Kreuz endet.
1994 wurde das Dach mit Lärchenschindeln eingedeckt und das Türmchen wieder zu einem offene Glockendachreiter zurückgebaut und die Türe saniert und Fenster erneuert.
Große Rundbogenfenster sind an der Längsseite des Gebäudes angebracht, die Eingangstüre (ebenfalls mit Rundbogen) an der westlichen Stirnseite des Gebäudes.
Im Innenraum des Betraums befindet sich eine ornamental bemalte Decke in verschiedenen Pastelltönen, im Altarraum vor allem in Blautönen. Die Kirchenbänke, die für etwa zwölf Personen Platz bieten, sind schlicht ausgeführt.
Öffentlicher Verkehr
Über die Landesstraße L 82 fährt die Landbuslinie 580. Die nächste Haltestelle ist rund 350 Meter südwestlich „Galaferda“ an der L 82.
Geologie und Gefährdung
Das Kirchengebäude wie auch die Galaverdabrücke stehen auf Hang- und Bachschutt, der aus Kies, schluffig-sandigem Material, Steinen und zum Teil Blöcken besteht.
Die Kapelle liegt knapp außerhalb der Risikozone eines Wildbachs und der Daleulawine. Im Bereich der Kapelle besteht die Erdbebenzone 2: (Grad VII nach ÖNORM EN 1998-1), mittlere Gebäudeschäden sind möglich und besteht eine geringe bis mittlere Anfälligkeit zu Rutschungen (Rutschanfälligkeitsklasse 2).[3]
Literatur
- DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Vorarlberg. Feldkirch. Pfarrkirche Nofels Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2011, ISBN 978-3-85028-397-7, S. 121.
Weblinks
Lourdeskapelle in Daleu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
47.119199.75463Koordinaten: 47° 7′ 9″ N, 9° 45′ 17″ O