Panoramabahn Burtschasattel


Die Panoramabahn Burtschasattel ist eine Personenseilbahn (Pendelseilbahn) für den öffentlichem Personenverkehr mit zwei geschlossenen Kabinen und führte von Nenzing auf den Burtschasattel (Bürserberg) in Vorarlberg. Die Panoramabahn verbindet die Skigebietsteile Brand und Bürserberg.
Lage
Die Seilbahnstationen der Dorfbahn Brand (Bergstation, 8 EUB), der Gulmabahn (Talstation, 4er-Sesselbahn) und der Panoramabahn Burtschasattel (Talstation) sind in einem Gebäudekomplex zusammengefasst und stehen zwischen dem Eggamaisäß und der Hinteren Parpfienzalpe auf etwa 1398 m ü. A. 47.1282619.742338 Ein ganz kurzer Teil der Seilbahntrasse (ca. 50 Meter) führt über Gemeindegebiet von Brand[1], die restliche Seilbahntrasse in etwa je zur Hälfte über das Gemeindegebiet von Nenzing bzw. Bürserberg.
In das südöstlich gelegene Ortszentrum von Brand sind es rund 1200 Meter Luftlinie. 250 Meter nördlich befindet sich der aktive Murbruch Schliefwaldtobel. Zum südlich gelegenen Lünersee sind es rund 6500 Meter Luftlinie. Die Grenze zu Liechtenstein befindet sich rund 7500 Meter Luftlinie westlich.
Name
Der Name der Seilbahn bezieht sich auf das bei guter Witterung imposante Panorama ins hintere Brandnertal, den Rätikon und Lünersee. Von der Bergstation Burtschasattel ist zudem ein weiträumiger Blick über den Bürserberg / Bürs ins Walgau, Große Walsertal, Klostertal und nach Bludenz möglich.
Der Burtschasattel (etwa 1650 m ü. A.) ist eine Einkerbung zwischen dem Loischkopf (1809 m ü. A.) und dem Taleu (auch: Daleu, 1746 m ü. A.) Namensgeberin für den Burtschasattel ist die Alpe Burtscha (Alpgebäude 1449 m ü. A.)
Technische Daten
- Betreiber: Bergbahnen Brandnertal,
- Name (nicht offiziell): Panoramabahn,
- Skigebiet: Brandnertal – Brand/Bürserberg
- Seilbahntyp: Zweiseil-Pendelseilbahn mit Doppeltragseil,
- Betrieb: ganzjährig
- Betriebsbeginn: 2007,
- Bauzeit: rund fünf Monate,
- Baukosten: rund 2,6 Millionen Euro,
- Seilhöhe Talstation: 1403,60,
- Seilhöhe Bergstation: 1673,10 Meter,
- Höhenunterschied: 269,50 Meter,
- horizontale Länge: 1540,50 Meter,
- Schräge Länge: 1563,90 Meter,
- mittlere Neigung: 17,49 %,
- Ausrichtung: Südsüdwest nach Nordnordost (etwa 25° N),
- Anzahl Stützen: 1 (kurz vor der Bergstation),
- Freies Seilspannfeld: rund 1500 Meter,
- höchster Bodenabstand: rund 220 Meter,
- Maximale Spurweite: 8,20 Meter,
- Motor:
- Antrieb: Drehstromantrieb
- Durchschnittsleistung Betrieb: 547 kW
- Durchschnittsleistung Anfahren: 596 kW
- Fahrgeschwindigkeit: 7 bzw. 10 m/s,
- Fahrzeit: 4,5 bzw. 3,5 Minuten,
- Beförderungsmittel:
- zwei Personenkabinen für je 60+1 erwachsene Personen,
- Leergewicht: rund 2000 kg,
- Rettungs-/Wartungsgehänge in der Bergstation,
- Beförderungskapazität: 659 bzw. 802 Personen / Stunde,
- Spannvorrichtung Tragseil: Talstation,
- Spannvorrichtung Förderseil: Talstation,
- Durchmesser Tragseil: 42 mm,
- Durchmesser Förderseil: 34 mm,
- Tragseilbremse: keine,
- Hersteller
- Seilbahntechnik: Steurer Seilbahnbau, Doren,
- Elektrische Steuerung: Doppelmayr, Wolfurt,
- Seile: Fazer,
- Kabinen: Carvatech.[2][3][4][5]
Natursprüngeweg
Der Natursprüngeweg ist ein interaktiver Wanderweg z. B. zum Thema Wald, Alpen, Wasser, Eiszeit etc. von der Bergstation der Panoramabahn zur Inneren Parpfienzalpe und von dort weiter zur Talstation der Panoramabahn bzw. Bergstation der Dorfbahn (bzw. umgekehrt).[6][7]
Kritik
Bereits 2005 wurde vom Vorarlberger Naturschutzanwalt an einer Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft Kritik geübt, mit welcher ein neuer Schiweg vom Loischkopf zum Burtschasattel genehmigt wurde. Der rund 500 Meter Lange Schiweg verläuft auf der ganzen Länge durch eine Reihe von steilen Gipstrichtern. Diese wurden aufgefüllt. Der Eingriff in die Landschaft wurde vom Naturschutzanwalt als sehr massiv eingestuft, weil „diese Gipslöcher seltene und ökologisch extrem vielfältige Lebensräume sind, und zudem auch als geologische Besonderheiten schützenswert“. Die Behörde hat diesen Schiweg auf politische Weisung der Landesregierung hin genehmigt. Gemäß Naturschutzanawalt widersprach diese Genehmigung Artikel 14 Abs 1 der Alpenkonvention (Protokoll Bodenschutz): "Genehmigungen für den Bau und die Planierung von Skipisten in labilen Gebieten (dürfen) nicht erteilt werden". Das Gebiet sei sowohl kleinräumig (Gipstrichter) als auch großräumig hochgradig labil, wie sich an den beiden großen Murbruchkesseln Schesa und Schliefwaldtobel leicht erkennen lasse.[8][9][10]
Auch dem Bau der Panoramabahn Burtschasattel gingen jahrelange Diskussionen voraus, bevor diese 2007 genehmigt und realisiert wurde.[2]
Ebenso wurde gegen eine Erweiterung der Mountainbike-Trails 2019 wiederum erfolglos Protest erhoben.[11]
Einzelnachweise
- ↑ Bei Gewässerkilometer 0,23 des Trübenbachs kreuzt die Seilbahntrasse hier die Gemeindegrenze zwischen Brand und Bürserberg.
- ↑ 2,0 2,1 STEURER: Grünes Licht für Anbindung Brand-Bürserberg, Webseite: , Mountain Manager Nr. 2/2008, S. 40 f.
- ↑ Panoramabahn Burtschasattel, Webseite: skiresort.de, abgefragt am 6. Juni 2025.
- ↑ 60-AT Panoramabahn Burtschasattel, Webseite: lift-world-info, abgerufen am 6. Juni 2025.
- ↑ Panoramabahn, Webseite: vorarlberg-alpenregion.at, abgerufen am 9. Juni 2025.
- ↑ Natursprüngeweg Brandnertal, Webseite: vorarlberg-alpenregion.at, abgerufen am 9. Juni 2025.
- ↑ Neu im Brandnertal: der Natursprünge-Weg, Webseite: vol.at vom 24. Juni 2015.
- ↑ Quelle: Naturschutzanwalt Vorarlberg.
- ↑ Schiweg zur Bergstation der Verbindungsbahn im Bereich Loischkopf - Burtschasattel in Bürserberg - naturschutzrechtliche und forstrechtliche Bewilligung, Zahl: BHBL-II-6002-2006/0060, Webseite: vol.at, abgerufen am 9. Juni 2025.
- ↑ Brand: Schiweg Loischkopf-Burtschasattel genehmigt, Webseite: seilbahn.net vom 21. Februar 2007.
- ↑ Nein zur Erweiterung des Bikeparks Brandnertal - für einen naturverträglichen Sommertourismus, Webseite: openpetition.eu, abgerufen am 9. Juni 2025.
Weblinks
Panoramabahn Burtschasattel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
47.1162199.731805Koordinaten: 47° 6′ 58″ N, 9° 43′ 54″ O