Richard von Skene

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Familiengruft der Familie Ritter von Skene

Phillip Richard Ritter von Skene (* 11. September 1867 in Wien, Österreich-Ungarn; † 4. Juni 1947 ebenda) war ein bedeutender österreichischer Industrieller in der Zuckerindustrie.

Leben

Richard von Skene kam in der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph I. als Sohn des Industriellen und Zuckerfabrikanten August von Skene und dessen Gattin Auguste geb. von Schoeller in Wien, Kolovratring Nr. 8 zur Welt und wurde in der Wiener Lutherischen Stadtkirche nach evangelischem Ritus getauft[1]. Als Taufpaten fungierten seine Oheime, der Prager Fabrikant Philipp von Schoeller und Gustav von Schoeller, Fabrikant in Brünn.

Nach seiner Ausbildung in Schnepfenthal bei Gotha studierte er von 1885 bis 1889 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und schloss 1890 erfolgreich sein Studium als Doktor jur. ab. Im Anschluss trat er noch im selben Jahr in die Leipnik-Lundenburger Zuckerfabrik AG ein[2]. Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahre 1891 folge er diesen in den Vorstand derselben nach und wurde ab 1920 deren Präsident. In den Jahren 1940-1944 war Skene Vorstandsvorsitzender der Zuckerfabrik.

Am 21. Mai 1892 ehelichte Richard von Skene, Prokurist und k.& k. Leutnant in der Reserve in der Wiener Lutherischen Stadtkirche seine Braut, die ebenfalls evangelische, aus Wien-Liesing stammende Sophie Emilie Elise Marie Seybel[3], Tochter eines Wiener Chemiefabrikanten, die ihm die Kinder Gertrude Auguste Elisabeth von Skene (*1893)[4] und Richard Louis Oskar Adolf von Skene (*1909; gefallen 1945)[5][6] schenkte.

Im Jahr 1902 entstand auf seine Initiative die Zuckerfabrik in Leopoldsdorf im niederösterreichischen Marchfeld, die später zur Raffinerie für Weißzucker umgebaut wurde. Auch verfügte er den Ankauf der Fabriken im mährischen Kwassitz und Wschetul und fusionierte in den 1920er Jahren das Leipnik-Lundenburger Unternehmen mit der Dürnkruter Zuckerfabrik. Anno 1917 übernahm er die letzte Präsidentschaft des Zentralverbandes der Zuckerrübenindustrie in Österreich-Ungarn.

Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich 1922 unter seiner Leitung die niederösterreichischen Zuckerfabriken unter der Leitung der Leipnik-Lundenburger Zuckerfabriken AG zu einer Verkaufsvereinigung zusammen und deckten damit den gesamten Zuckerbedarf der Republik Österreich.

Auch hatte Skene bedeutende Funktionen im Bank- und Versicherungswesen Österreich-Ungarns und danach in der darauffolgenden Republik Österreich inne. So bekleidete er die Ämter des Präsidenten der Allgemeinen Verkehrsbank und des Verwaltungsrates der österreichischen Länderbank. Bis 1938 war Skene auch Mitglied der Heimwehr und der Vaterländischen Front.

Richard von Skene überlebte seinen Sohn Richard junior, welcher im Zweiten Weltkrieg 1945 gefallen war und verstarb zwei Jahre danach Anfang Sommer 1947 in Wien. Sein Leichnahm wurde in der Familiengruft am Hietzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet[7].

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks

 Richard von Skene – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons