Schloss Goldegg

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Schloss Goldegg - heute

Schloss Goldegg, im Mittelalter als Burg bzw. Feste belegt, wurde unter der Familie Enenkel von Albrechtsberg zu einem Renaissanceschloss um- und ausgebaut. Es gehört heute zu jenen Schlössern im Dunkelsteinerwald, die noch immer ständig bewohnt und bewirtschaftet werden.

Lage

Schloss Goldegg liegt am Ostrand des Dunkelsteinerwalds in der Nähe von St. Pölten.[1] Es gehört heute zur Gemeinde Neidling.[2]

Das Bauwerk

Ursprünglich war Schloss Goldegg eine wehrhafte Burg mit Burggraben, Zwinger, mehreren Wehrtürmen, einem Palas und anderen typischen Bauelementen, die eine Burg zur Burg machen. Das Schloss wurde mehrmals umgebaut.[2] Heute besteht es aus dem Altschloss, dessen Kern gotisch ist, und dem Neuschloss, das im Renaissancestil erbaut und im 17. Jahrhundert behutsam barockisiert wurde.[1] Auf der Rückseite des Schlosses befindet sich heute ein "Englischer Garten", der im 19. Jahrhundert angelegt wurde. 1988 wurde rund um die Schlossanlage ein Golfplatz angelegt. Für dessen Golfclub wurde der frühere Pferdestall zu einem Klubhaus mit einem Restaurant umgebaut.[2]

Zur ursprünglichen Burganlage gehörte eine gotische Kapelle, die dem "Gekreuzigten Heiland" geweiht ist. Sie wurde später zu einer Doppelkapelle ausgebaut und barockisiert. Heute ist allerdings nur mehr ein Geschoss erhalten geblieben. Sie enthält zwei Altarbilder, die Werke des bedeutenden Barockmalers Martin Johann Schmidt ("Kremser-Schmidt") (1718-1801) sind.[1]

Geschichte

1293 wird ein Wézil von Goldegg urkundlich genannt. 1326 überließ Ortolf von Goldegg Besitz, der ihm als "freies Eigen" gehörte, dem "römischen" König Friedrich "dem Schönen" († 1330) und erhielt ihn als Lehen zurück. Nach dem Aussterben der Familie der Goldegger dürfte die Burg Goldegg 1384 in den Besitz der Adelsfamilie Redler von Sichtenberg gekommen sein. Spätestens seit 1446 gehörte sie der Adelsfamilie von Uttendorf. Zu dieser gehörte Stephan Uttendorfer, der 1495 eine gotische Kapelle für die Burg errichten ließ. Um 1498 war Burg Goldegg der Sitz von Georg Matseber.[1]

Durch eine Eheschließung kam die Burg 1589 über Ludwig von Kirchberg an Albrecht Enenkel von Albrechtsberg. Seine Familie wurde 1594 in den Freiherrenstand erhoben. Burg Goldegg wurde bis 1630 durch den Bau des Neuen Schlosses ein Renaissanceschloss. 1639 kam Goldegg durch die Heirat von Judith Elisabeth Freiin von Enenkel mit Christoph Ehrenreich Graf von Schallenberg an diesen. Bereits um 1641 gehörte das Schloss dann Johann Matthias Prückelmayer, dem früheren Hofkanzler von Kaiser Ferdinand II. († 1637).[1] 1669 wurde das Schloss Goldegg von der Grafenfamilie Trautson erworben, die seit 1609 in St. Pölten ansässig waren.[3]

Die Familie Trautson besaß das Schloss von 1669 bis 1782.[1] Während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1683) wurde Goldegg am 14. August 1683 von den Osmanen angegriffen.[3] Danach wurde das Schloss gegen Ende des 17. Jahrhunderts um- und ausgebaut und erlebte unter der Familie Trautson eine Blütezeit, als diese unter Maria Theresia († 1780) wichtige Hofämter bekleidete. Die Familie Trautson wurde von der Fürstenfamilie von Auersperg beerbt.[1] Im Zweiten Weltkrieg wurde Schloss Goldegg schwer beschädigt. Die Ausbesserungsarbeiten der Einschusslöcher an den verschiedenen Gebäudeteilen waren erst zu Ende des 20. Jahrhunderts abgeschlossen.[2]

Schloss Goldegg heute

Das Schloss gehört seit 1782 der Fürstenfamilie von Auersperg.[2] Diese bewohnt das Schloss noch immer und bewirtschaftet den umfangreichen Grundbesitz der zu diesem gehört. Schloss Goldegg kann nur von außen besichtigt werden.[1]

Schloss Goldegg in Legende und Sage

Um Schloss Goldegg hat sich eine Sage gebildet, welche mit der Entstehung der Pfarrkirche Neidling "Zu St. Peter und Paul" verknüpft ist. Nach dieser soll eine Schlossherrin von Goldegg ihre Kinder grausam getötet und als Sühne dafür später die Kirche gestiftet haben.[4]

Literatur

Weblinks

 Schloss Goldegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 vgl. Goldegg, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 22. August 2025
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 24
  3. 3,0 3,1 Schloss_Goldegg in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
  4. vgl. Die Schlossfrau von Goldegg, Sagen.AT, abgerufen am 23. August 2025
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