K.u.k. Militär-Conservenfabrik: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf ähnliche Art und Weise wurde noch eine ''Erbsenschälfabrik'' zur Aufbereitung der [[w:Hülsenfrüchte|Hülsenfrüchte]] errichtet.
Auf ähnliche Art und Weise wurde noch eine ''Erbsenschälfabrik'' zur Aufbereitung der [[w:Hülsenfrüchte|Hülsenfrüchte]] errichtet.


Im Jahr 1900 wurde am Bahnhofsplatz, damals ''Graf Palffy-Daun-Platz'', die ''Königsbüste'' enthüllt. Zu diesem Anlass fand in der nahegelegenen Konservenfabrik ein Empfang statt, an dem [[w:Ferdinand Karl von Österreich (1868–1915)|Erzherzog Ferdinand Karl]], sowie dem Präsidenten der [[w:Magyar Államvasutak|ungarischen Staatsbahn, Militärs der [[w:k.u. Landwehr (Österreich-Ungarn)|k.u. Honvéd]] und anderen Gästen statt. Auch ein Anschluss an das Bahnnetz erfolgte selben Jahr mit einem [[w:Schleppbahn|Schleppgleis]].
Im Jahr 1900 wurde am Bahnhofsplatz, damals ''Graf Palffy-Daun-Platz'', die ''Königsbüste'' enthüllt. Zu diesem Anlass fand in der nahegelegenen Konservenfabrik ein Empfang statt, an dem [[w:Ferdinand Karl von Österreich (1868–1915)|Erzherzog Ferdinand Karl]], sowie dem Präsidenten der [[w:Magyar Államvasutak|ungarischen Staatsbahn]], Militärs der [[w:k.u. Landwehr (Österreich-Ungarn)|k.u. Honvéd]] und anderen Gästen statt. Auch ein Anschluss an das Bahnnetz erfolgte selben Jahr mit einem [[w:Schleppbahn|Schleppgleis]].


Carl Littmann, war aber auch technisch sehr versiert und entwickelte gemeinsam mit Bernhard Wetzler und Alfred Ruscher eine automatische Eisenbahnkupplung.  
Carl Littmann, war aber auch technisch sehr versiert und entwickelte gemeinsam mit Bernhard Wetzler und Alfred Ruscher eine automatische Eisenbahnkupplung.  
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In der Konservenfabrik bestand auch Gesangsverein und eine Knabenkapelle. Belegt ist eine eine ''Liedertafel'' beim ''Dreher'', der heutigen Stadthalle für das Jahr 1903.
In der Konservenfabrik bestand auch Gesangsverein und eine Knabenkapelle. Belegt ist eine eine ''Liedertafel'' beim ''Dreher'', der heutigen Stadthalle für das Jahr 1903.


Im Jahr 1910 übernahm ''Bernhard Wetzler'' und führte das Unternehmen unter ''B. Wetzler & Co''.
Im Jahr 1910 übernahm ''Bernhard Wetzler'', der zu dieser Zeit zu den reichsten Wienern zählte und sich auch den Einzug ins [[w:Herrenhaus (Österreich)|Herrenhaus]] erkauft haben soll.<ref>Roman Sandgruber: ''[https://books.google.at/books?id=ZWOSAwAAQBAJ&pg=PR92&lpg=PR92&dq=bernhard+wetzler+herrenhaus&source=bl&ots=WfADSFt-5D&sig=IzJrG0oF-LgU3zVEItY-_jGtP7c&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwirzI6sm7XPAhVkM5oKHZhyAAYQ6AEIHjAA#v=onepage&q=bernhard%20wetzler%20herrenhaus&f=false Traumzeit für Millionäre: Die 929 reichsten Wienerinnen und Wiener im Jahr 1910]'', 2013 ISBN 9783990401842</ref> Er führte das Unternehmen unter ''B. Wetzler & Co''.  


Auch während des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] produzierte das Unternehmen für die Frontsoldaten. Das Ende der beiden Fabriken erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg. Die Maschinen wurden nach dem Vertrag von [[w:Vertrag von Saint-Germain|Vertrag von Saint-Germain]] nach Ungarn abtransportiert.<ref>[https://erbsebruckneudorfblog.wordpress.com/2016/02/01/erbse-kulturzentrum-bruckneudorf/ erbse|Die Geschichte] abgerufen am 26. September 2016</ref> Die Konservenfabrik wurde als Magazin weiterverwendet. Nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Produktion von Konserven nochmals aufgenommen, im Jahr 1968 aber endgültig eingestellt.
Im Jahr 1911 brannte die Sturmmühle in der Mühlgasse, die Wetzler für die Konservenfabrik im Jahr 1907 kaufte, ab.
 
Auch während des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] produzierte das Unternehmen für die Frontsoldaten. Im Jahr 1916 wurden die 500 auf 3.000 Mitarbeiter, bedingt durch den erhöhten Kriegsbedarf aufgestockt. Dazu kaufte Wetzler das damals nicht benutzte Stadttheater, um Schlafgelegenheiten zu schaffen. Auch Arbeiter aus dem Flüchtlingslager in Bruck, wo vor allem Slowenen und Juden aus Galizien und der Bukowina untergebracht wurden<ref>http://agso.uni-graz.at/mitterndorf/chronik/01_lager.htm#b Lager im Ersten Weltkrieg] abgerufen am 29. September 2016</ref> eingestellt.
 
Im letzten Kriegsjahr wurden monatlich etwa 100 bis 120 Ochsen zu Konserven verarbeitet.
 
Das Ende der beiden Fabriken erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg. Die Maschinen wurden nach dem Vertrag von [[w:Vertrag von Saint-Germain|Vertrag von Saint-Germain]] nach Ungarn abtransportiert.<ref>[https://erbsebruckneudorfblog.wordpress.com/2016/02/01/erbse-kulturzentrum-bruckneudorf/ erbse|Die Geschichte] abgerufen am 26. September 2016</ref> Die Konservenfabrik wurde als Magazin weiterverwendet.  
 
Der Besitz von Wetzler ging nach seinem Tod im Jahr 1922 an seine Erben. Die leerstehenden Räume der Fabrik wurden vom Militär teilweise zu Wohnzwecke vermietet. Ab 1925 wurden Verkaufsverhandlungen der Immobilien geführt. So wurde die ''Melassefabrik'' an Goldmann & Co verkauft und zu einer Spiritusfabrik umfunktioniert. Moritz Beck betrieb au seinem erworbenen Teil bis 1938 eine Gerstenputzerei. Sie wurden von Ludwig Polsterer während des Krieges fortgeführt. Andere Räumlichkeiten wurden von der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] als Verpflegungslager und Zahlstelle genutzt.
 
Im Jahr 1947 mietete sich die Baufirma Rella & Co ein und erzeugte bis 1965 Spannbetonträger. 1948 begann nochmals eine Konservenerzeugung unter der Firma ''BULAG-Burgenländische Landesprodukten Verarbeitungs AG'' den Betrieb auf und erzeugt Gemüsekonserven. Sie wurde 1957 von der Firma ''Phönix'' abgelöst.


== Trivia ==
== Trivia ==