Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Da die Häuser der Stadt Wiener Neustadt zu ihrer Gründungszeit zumeist aus Holz bestanden und das Essen in den meisten Fällen über offenem Feuer zubereitet wurden, kam es oft zu Bränden. Nötig waren daher Maßnahmen, diese Brände einzudämmen. Im Jahre 1316 folgte die erste [[w: Feuerlöschordnung |„Feuerlöschordnung“]]. <ref>Vgl. Schanda Herbert. Wiener Neustädter Feuerwehrgeschichten. Band 1. Wiener Neustadt 2009. S.15f</ref>
Da die Häuser der Stadt Wiener Neustadt zu ihrer Gründungszeit zumeist aus Holz bestanden und das Essen in den meisten Fällen über offenem Feuer zubereitet wurden, kam es oft zu Bränden. Nötig waren daher Maßnahmen, diese Brände einzudämmen. Im Jahre 1316 folgte die erste [[w: Feuerlöschordnung |„Feuerlöschordnung“]]. <ref>Vgl. Herbert Schanda, ''Wiener Neustädter Feuerwehrgeschichten''. Band 1. Wiener Neustadt 2009. S.15f</ref>
   
   
In den weiteren Jahren folgten wiederum viele neue Maßnahmen zur Brandvorbeugung und Verordnungen. Am 7. September 1782 erließ Kaiser Franz Josef II. die „Feuerordnung für das offene Land“, die auch in Wiener Neustadt in Kraft trat. Diese Verordnung bildete die Grundlage aller Löschordnungen bis Anfang des 19. Jahrhunderts. 1808 wird auf Grundlage der Verordnung des Kaisers eine Feuerordnung erlassen die der heutigen bereits ähnelt.<ref>Vgl. ebd. S.25ff</ref>
In den weiteren Jahren folgten wiederum viele neue Maßnahmen zur Brandvorbeugung und Verordnungen. Am 7. September 1782 erließ Kaiser Franz Josef II. die „Feuerordnung für das offene Land“, die auch in Wiener Neustadt in Kraft trat. Diese Verordnung bildete die Grundlage aller Löschordnungen bis Anfang des 19. Jahrhunderts. 1808 wird auf Grundlage der Verordnung des Kaisers eine Feuerordnung erlassen die der heutigen bereits ähnelt.<ref>Vgl. ebd. S.25ff</ref>
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Nach Kriegsende waren von den 45.000 Einwohnern der Stadt nur etwa 800 verblieben, unter diesen nur sehr wenige Feuerwehrmänner. Dies führte dazu dass nun auch Frauen und Mädchen dazu aufgefordert waren bei der Brandbekämpfung zu helfen. Ing. Andreas Bauer wurde dazu beauftragt eine Feuerwehr aufzustellen, in nur 2 Wochen betrug der Mitgliederstand 25 Mann.  <ref>Vgl. Schanda Herbert. Wiener Neustädter Feuerwehrgeschichten. Band 6. Wiener Neustadt 2012. S.36f</ref>
Nach Kriegsende waren von den 45.000 Einwohnern der Stadt nur etwa 800 verblieben, unter diesen nur sehr wenige Feuerwehrmänner. Dies führte dazu dass nun auch Frauen und Mädchen dazu aufgefordert waren bei der Brandbekämpfung zu helfen. Ing. Andreas Bauer wurde dazu beauftragt eine Feuerwehr aufzustellen, in nur 2 Wochen betrug der Mitgliederstand 25 Mann.  <ref>Vgl. Schanda Herbert. Wiener Neustädter Feuerwehrgeschichten. Band 6. Wiener Neustadt 2012. S.36f</ref>
Unter Beschluss des Stadtsenats 1945 wurde die Feuerwehr wieder gegründet, somit wurde die „Freiwillige Feuerwehr und deren Rettungskolonne“ wieder eingesetzt. Die Feuerwehr, mit all seinen Mitgliedern gilt als eine der größten Hilfen bei dem Wiederaufbau.<ref>Vgl. ebd. S.39ff</ref>  Die Besatzungsmacht forderte ungefähr 1 Jahr später, am 1. Dezember 1946, eine Neuwahl der Ämter, es gab jedoch nur kleine Umstrukturierungen. <ref>Vgl. ebd. S.54ff</ref>  Im Jahre 1953 wurde der Rettungsdienst in die Bezirksstelle des Roten Kreuzes übergeführt, die Rettungswagen blieben jedoch weiterhin bei der Feuerwehr stationiert. Viele Namensänderungen folgen, bis der Name letztendlich zu „Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt“ geändert wird und auch bis heute so bleibt. <ref>Vgl. ebd. S.87ff</ref> In den folgenden Jahren werden erstmals Umkleideräume für die Feuerwehrmänner eingerichtet, eine Handlung des Kommandanten Otto Sommer. <ref>Vgl. ebd. S.143</ref>
Unter Beschluss des Stadtsenats 1945 wurde die Feuerwehr wieder gegründet, somit wurde die „Freiwillige Feuerwehr und deren Rettungskolonne“ wieder eingesetzt. Die Feuerwehr, mit all seinen Mitgliedern gilt als eine der größten Hilfen bei dem Wiederaufbau.<ref>Vgl. ebd. S.39ff</ref>  Die Besatzungsmacht forderte ungefähr 1 Jahr später, am 1. Dezember 1946, eine Neuwahl der Ämter, es gab jedoch nur kleine Umstrukturierungen. <ref>Vgl. ebd. S.54ff</ref>  Im Jahre 1953 wurde der Rettungsdienst in die Bezirksstelle des Roten Kreuzes übergeführt, die Rettungswagen blieben jedoch weiterhin bei der Feuerwehr stationiert. Viele Namensänderungen folgen, bis der Name letztendlich zu „Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt“ geändert wird und auch bis heute so bleibt.<ref>Vgl. ebd. S.87ff</ref> In den folgenden Jahren werden erstmals Umkleideräume für die Feuerwehrmänner eingerichtet, eine Handlung des Kommandanten Otto Sommer.<ref>Vgl. ebd. S.143</ref>
 
Die Feuerwehren waren nun keine Vereine mehr, außerdem wurde die Funktionsperiode der Mitglieder auf 5 Jahre erweitert und das Alter von 15 bis 65 Jahren beschlossen.  <ref>Vgl. ebd. S.147</ref>
Die Feuerwehren waren nun keine Vereine mehr, außerdem wurde die Funktionsperiode der Mitglieder auf 5 Jahre erweitert und das Alter von 15 bis 65 Jahren beschlossen.  <ref>Vgl. ebd. S.147</ref>


=== Außergewöhnliche Einsätze ===
=== Außergewöhnliche Einsätze ===
==== Bauhaus-Brand ====
==== Bauhaus-Brand ====
Am 16. September 2000 kam es zu einem der größten Bränden in Wiener Neustadt. Das Bauhaus in der Pottendorferstraße fing Feuer. Die ersten Feuerwehrfahrzeuge versuchten mittels Dachwerfer die Flammen zu bezwingen, dies war jedoch erfolgslos. Der Kommandant Schanda teilte das Gebäude in zwei Brandabschnitte ein, da eine Erkundung des Objekts aussichtslos erschien.  Die enormen Flammen erschwerten es den Männern einen Innenangriff zu wagen. Den Feuerwehrmänner war es jedoch möglich Flüssiggasfalschen aus dem brennenden Bauhaus zu schaffen, somit wurde Schlimmeres  verhindert. Gegen 20:00  gelangte das Feuer von der Verkaufsfläche in den Lagerraum. Aus Sicherheitsgründen konnten die Männer nicht in den Lagerraum vordringen. Feuerwerkskörper, die im Lager gelagert waren, wurde wenige Zeit später entzündet und flogen quer durch die Räume, nur wenige Momente nachdem der Atemschutztrupp das Gebäude verließ. Auch Löschhubschrauber kamen zum Einsatz waren jedoch wegen des Blechdaches nicht sehr erfolgreich. So entschied das Feuerwehrteam das Gebäude abbrennen zu lassen.  
Am 16. September 2000 kam es zu einem der größten Bränden in Wiener Neustadt. Das Bauhaus in der Pottendorferstraße fing Feuer. Die ersten Feuerwehrfahrzeuge versuchten mittels Dachwerfer die Flammen zu bezwingen, dies war jedoch erfolgslos. Der Kommandant Schanda teilte das Gebäude in zwei Brandabschnitte ein, da eine Erkundung des Objekts aussichtslos erschien.  Die enormen Flammen erschwerten es den Männern einen Innenangriff zu wagen. Den Feuerwehrmänner war es jedoch möglich Flüssiggasfalschen aus dem brennenden Bauhaus zu schaffen, somit wurde Schlimmeres  verhindert. Gegen 20:00  gelangte das Feuer von der Verkaufsfläche in den Lagerraum. Aus Sicherheitsgründen konnten die Männer nicht in den Lagerraum vordringen. Feuerwerkskörper, die im Lager gelagert waren, wurde wenige Zeit später entzündet und flogen quer durch die Räume, nur wenige Momente nachdem der Atemschutztrupp das Gebäude verließ. Auch Löschhubschrauber kamen zum Einsatz waren jedoch wegen des Blechdaches nicht sehr erfolgreich. So entschied das Feuerwehrteam das Gebäude abbrennen zu lassen.  
37 Feuerwehren, mit insgesamt 408 Feuerwehrmänner waren an dem Einsatz beteiligt. Am 17. September wurde das „Brand aus“ gegeben, die Nachlöscharbeiten und die Brandwachen endeten jedoch erst am 21. September.
37 Feuerwehren, mit insgesamt 408 Feuerwehrmänner waren an dem Einsatz beteiligt. Am 17. September wurde das „Brand aus“ gegeben, die Nachlöscharbeiten und die Brandwachen endeten jedoch erst am 21. September.

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