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'''Elisabeth Piesch''' (* [[20. März]] [[1959]] in [[Wien]]) ist eine ehemalige [[Österreich|österreichische]] [[LGBT]]- und [[Transgender]]-[[Aktivist]]in. Sie gilt als Begründerin der österreichischen TransGender-Szene.<ref>[[Gerti Senger]]: ''[http://transgender.at/archiv1999/Krone18April99.htm Menschen wie du und ich]'', [[Kronenzeitung]] vom 18. April 1999</ref>
'''Elisabeth Piesch''' (* [[20. März]] [[1959]] in [[Wien]]) ist eine ehemalige [[österreich]]ische [[LGBT]]- und [[Transgender]]-[[Aktivist]]in. Sie gilt als Begründerin der österreichischen TransGender-Szene.<ref>[[Gerti Senger]]: ''Menschen wie du und ich.'' In: ''[[Kronen Zeitung]], 18. April 1999 ([http://transgender.at/archiv1999/Krone18April99.htm Volltext online] im österreichischen Webportal ''transgender.at, abgerufen am 18. August 2018.)</ref>


== Leben ==
== Leben ==
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1990 begann Elisabeth Piesch sich öffentlich für die Anliegen von Transgender-Personen einzusetzen und übernahm die kurz davor gegründete ''TSI – Transsexuellen Initiative Österreich,'' und formte sie zur ersten österreichischen und für alle offen stehenden Trans-Selbsthilfegruppe. Als Aktivistin und Lobbyistin initiierte sie die Transgender-Community in Österreich und pushte deren Fortbestehen. Die [[Geschlechtsanpassende Maßnahme|geschlechtsanpassende Operation]] erfolgte im Jahr 1993 und darauffolgend die Personenstandsänderung. Der Weg dorthin wird von Elisabeth Piesch mitunter als Geschlechtsmigration bezeichnet.  
1990 begann Elisabeth Piesch sich öffentlich für die Anliegen von Transgender-Personen einzusetzen und übernahm die kurz davor gegründete ''TSI – Transsexuellen Initiative Österreich,'' und formte sie zur ersten österreichischen und für alle offen stehenden Trans-Selbsthilfegruppe. Als Aktivistin und Lobbyistin initiierte sie die Transgender-Community in Österreich und pushte deren Fortbestehen. Die [[Geschlechtsanpassende Maßnahme|geschlechtsanpassende Operation]] erfolgte im Jahr 1993 und darauffolgend die Personenstandsänderung. Der Weg dorthin wird von Elisabeth Piesch mitunter als Geschlechtsmigration bezeichnet.  


Von 1995 bis 1997 engagierte sie sich im Frauenvereins-Dachverband ''Österreichische Frauenlobby,'' zu deren stellvertretenden Vorsitzenden sie schließlich gewählt wurde. Im Jahr 1994 begann sie mit ihrem  ''Forum TransGender<!--sic!-->'' eine Kooperation mit dem ''[[Österreichisches Lesben- und Schwulenforum|Österreichischen Lesben- und Schwulenforum]].'' Mit der aktiven Teilnahme am ''[[Internationales Menschenrechts-Tribunal|Internationalen Menschenrechts-Tribunal]]'' (MRT) im Juni 1995, für welches Elisabeth Piesch die Anklage im Transgender-Bereich verfasste und verantwortete,<ref>[[Kurt Krickler]]: ''Internationales Menschenrechtstribunal. 1945–1995: 50&nbsp;Jahre Unterdrückung von Lesben und Schwulen in Österreich.'' In: ''[[Lambda Nachrichten]].'' Nr.&nbsp;3/1995, S.&nbsp;31–36.</ref><ref>[[FM4]], 12.&nbsp;Juni 1995: Studiogespräch mit Elisabeth Piesch und Kurt Krickler zum Internationalen Menschenrechts-Tribunal</ref> gelang ihr der Schulterschluss der bis dahin in allen Belangen getrennt agierenden österreichischen Transgender-Bewegung mit der LesBiSchwulen zur [[LGBT]]-Community.
Von 1995 bis 1997 engagierte sie sich im Frauenvereins-Dachverband ''Österreichische Frauenlobby,'' zu deren stellvertretenden Vorsitzenden sie schließlich gewählt wurde. Im Jahr 1994 begann sie mit ihrem  ''Forum TransGender<!--sic!-->'' eine Kooperation mit dem ''[[Österreichisches Lesben- und Schwulenforum|Österreichischen Lesben- und Schwulenforum]].''<ref>Rotraud A. Perner: ''Eine Inventur. Österreichbeitrag zur [[International Encyclopedia of Sexuality|Internationalen Enzyklopädie der Sexualität]],'' hier ''7. Konflikte hinsichtlich Geschlechtszugehörigkeit,'' insb. S&nbsp;54 oben. In Rotraud A. Perner: ''Sexualität in Österreich. Eine Inventur.'' aaptos, Wien 1999.</ref> Mit der aktiven Teilnahme am ''[[Internationales Menschenrechts-Tribunal|Internationalen Menschenrechts-Tribunal]]'' (IMRT) im Juni 1995, für welches Elisabeth Piesch die Anklage im Transgender-Bereich verfasste und verantwortete,<ref>[[Kurt Krickler]]: ''Internationales Menschenrechtstribunal. 1945–1995: 50&nbsp;Jahre Unterdrückung von Lesben und Schwulen in Österreich.'' In: ''[[Lambda Nachrichten]].'' Nr.&nbsp;3/1995, S.&nbsp;31–36.</ref><ref>Studiogespräch mit Elisabeth Piesch und Kurt Krickler zum Internationalen Menschenrechts-Tribunal in: ''[[FM4]],'' 12.&nbsp;Juni 1995.</ref> gelang ihr der Schulterschluss der bis dahin in allen Belangen getrennt agierenden österreichischen Transgender-Bewegung mit der LesBiSchwulen zur [[LGBT]]-Community. Schon im Frühjahr 1995, vor dem MRT, führte sie in ihrer ''Festschrift: […] 50&nbsp;Jahre zweite Republik&nbsp;– Was nun?'' als erste den „Umbrella“-Begriff [[Transgender]] in Österreich ein, der über die Anklageschrift für das und mit dem ''Internationalen Menschenrechts-Tribunal'' im Juni 1995 sich im Anschluss in Österreich und darüber hinaus nachhaltig etabliert hatte.<ref>Vgl. Elisabeth Piesch: ''Festschrift: Die Lage einer Bevölkerungsgruppe in Österreich. Oder: 50&nbsp;Jahre Republik - Was nun?'' Wien, März 1995; vgl. Elisabeth Piesch et al.: Anklageschrift zum IMRT, Wien, Juni 1995; vgl. Elisabeth Piesch im Beitrag in: Rotraud A. Perner (Hrsg.): ''Sexualität in Österreich. Eine Inventur.'' aaptos, Wien 1999; hier insb. S.&nbsp;286f. letzter Absatz und zugehörige Fußnote&nbsp;1 zur Begriffs- und Definitionsentwicklung ''TransGender,'' S.&nbsp;302f.</ref>


Elisabeth Piesch publizierte eine Reihe von Kurzgeschichten sowie zahlreiche Beiträge zur Transgender-Frage und hielt Vorträge zu dem Themenbereich. Seit Ende der 1990er Jahre lebt sie im sogenannten „Stealth-Mode“.
Elisabeth Piesch publizierte eine Reihe von Kurzgeschichten sowie zahlreiche Beiträge zur Transgender-Frage, hielt Vorträge<ref>Zum Beispiel: ''Das Dritte Geschlecht?'' Vortrag gehalten im Rahmen der Mitgliederveranstaltung des ''[[Rotary International#Mitgliedschaft|Rotary Club]] Wien,'' 7. Jänner 1997.</ref> und Referate<ref>Zum Beispiel: Impulsreferat ''TransGender.medial'' zu Podiumsdiskussion: ''lesbischwultrans.medial … Idealvorstellungen von Öffentlichkeit,'' veranstaltet von Radio ''[[orange 94.0]],'' 4. Mai 2001.</ref> und war in Radiosendungen<ref>Zum Beispiel: Studiogespräch mit Elisabeth Piesch und Kurt Krickler zum Internationalen Menschenrechts-Tribunal in: ''[[FM4]],'' 12.&nbsp;Juni 1995.</ref> zu dem Themenbereich. Mehrfach wurde über Piesch medial rezipiert wie zum Beispiel mit Porträts in ''[[Basta (Zeitschrift)|Basta]],'' ''[[Profil (Zeitschrift)|Profil]],'' ''Wiener Wirtschaft'' (Zeitschrift der [[Wirtschaftskammer Wien]]) und auch in diverser – auch kritischer – Berichterstattung wie ''[[Kronen Zeitung]],'' ''[[Der Standard]]'' und andere. Einschlägige Mitgliedschaften hatte sie im ''[[Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik|Österreichischen Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik]] (ÖAGG)''<ref>Vgl. Elisabeth Piesch: ''Offener Brief an die Therapeuten und Sektionsleiter des ÖAGG.'' Abgedruckt in: ''Feedback,'' 04/93 (= Zeitschrift des ''[[Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik|ÖAGG]]; [http://piesch.at/tg/TSI/OeAGG-Feedback_0493_Aufruf-TSI.pdf Volltext online] (PDF; 1&nbsp;S.) des Manuskripts.)</ref> und in der ''[[Harry Benjamin]] International Gender Dysphoria Association,'' (''HBIGDA;'' heute: ''[[World Professional Association for Transgender Health|WPATH]]''),<ref>Vgl. HBIGDA: ''XIV Harry Benjamin International Gender Dysphoria Symposium,'' [[Kloster Irsee]], September 1995: Tagungsmappe, darin: Teilnehmer- und gleichzeitig Mitgliederverzeichnis; sowie HBIGDA:  ''XV Harry Benjamin International Gender Dysphoria Symposium,'' [[Vancouver]], September 1997, in: ''HBIGDA Membership Directory 1997.'' (Einzige Teilnehmerin aus Österreich an beiden Symposien.)</ref> und hält sie aufrecht in der ''[[Österreichische Gesellschaft für Sexualwissenschaften]] (ÖGS).''
 
Seit Ende der 1990er Jahre lebt Elisabeth Piesch im sogenannten „Stealth-Mode“.  


== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
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* ''Internationales Menschenrechts-Tribunal: Anklageschrift im Bereich TransGenderPersons in den Kapiteln 2.&nbsp;Personenstand, Ehe und Familie -&nbsp;5.&nbsp;Psychiatrie -&nbsp;6.&nbsp;Arbeitswelt -&nbsp;7.&nbsp;Öffentlichkeit -&nbsp;Exkurse.'' Forum TransGender (Hrsg.; unter Mitarbeit von Gloria&nbsp;G. und Petra&nbsp;R.), Wien, Juni 1995.
* ''Internationales Menschenrechts-Tribunal: Anklageschrift im Bereich TransGenderPersons in den Kapiteln 2.&nbsp;Personenstand, Ehe und Familie -&nbsp;5.&nbsp;Psychiatrie -&nbsp;6.&nbsp;Arbeitswelt -&nbsp;7.&nbsp;Öffentlichkeit -&nbsp;Exkurse.'' Forum TransGender (Hrsg.; unter Mitarbeit von Gloria&nbsp;G. und Petra&nbsp;R.), Wien, Juni 1995.
* ''Das Dritte Geschlecht?'' In: ''SEXUS,'' Zeitschrift der [[Österreichische Gesellschaft für Sexualwissenschaften|Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung (ÖGS)]] (Hrsg.), Nr.&nbsp;3–4/1996, aaptos, Wien 1997. ([http://piesch.at/tg/media/Eigene/Artikel_OeGS.pdf Volltext online] (PDF; 9&nbsp;S.; 188&nbsp;KB) des Manuskripts.)
* ''Das Dritte Geschlecht?'' In: ''SEXUS,'' Zeitschrift der [[Österreichische Gesellschaft für Sexualwissenschaften|Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung (ÖGS)]] (Hrsg.), Nr.&nbsp;3–4/1996, aaptos, Wien 1997. ([http://piesch.at/tg/media/Eigene/Artikel_OeGS.pdf Volltext online] (PDF; 9&nbsp;S.; 188&nbsp;KB) des Manuskripts.)
* Beitrag in: [[Rotraud A. Perner]]: ''Sexualität in Österreich. Eine Inventur.'' aaptos, Wien 1999, {{Falsche ISBN|3-901-499-05-8}}, S.&nbsp;284–304.
* Beitrag in: [[Rotraud A. Perner]] (Hrsg.): ''Sexualität in Österreich. Eine Inventur.'' aaptos, Wien 1999, {{Falsche ISBN|3-901-499-05-8}}, S.&nbsp;284–304.


== Einzelnachweise ==
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