170.018
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
== Umsetzung == | == Umsetzung == | ||
Der erste Schritt dafür erfolgte bereits [[1903]], als mit der Übernahme des Straßenbahnbetriebes durch die Gemeinde Wien eine Neuordnung des Liniensystems eingeleitet wurde. Bislang wurden nämlich praktisch auf allen Radialstrecken auch durchgehende Wagen zu vielen Fahrtzielen angeboten. Das führte, obwohl nicht alle Wagen einer Radialstrecke über den Ring weitergeführt wurden, sondern dazwischen auch Pendelwagen verkehrten, die am Ring endeten, zu einer zu hohen Belastung der Ringstraße. Da überdies auch unter bestimmten Voraussetzungen eine Fahrt mit Umsteigen teurer sein konnte, als mit dem direkten Wagen, änderte die Gemeinde Wien das Tarifsystem und reduzierte zur Entlastung der Ringstraße die Zahl der Durchgangslinien auf ein vernünftiges Maß und bot derartige Verbindungen nur noch in einigen Relationen an. Das führte zwar zu etlichen erbosten Leserbriefen in der damaligen Tagespresse, wurde aber dennoch beibehalten. | Der erste Schritt dafür erfolgte bereits [[1903]], als mit der Übernahme des Straßenbahnbetriebes durch die [[w:Wiener Stadtsenat und Wiener Landesregierung#Sprachgebrauch|Gemeinde Wien]] eine Neuordnung des Liniensystems eingeleitet wurde. Bislang wurden nämlich praktisch auf allen Radialstrecken auch durchgehende Wagen zu vielen Fahrtzielen angeboten. Das führte, obwohl nicht alle Wagen einer Radialstrecke über den Ring weitergeführt wurden, sondern dazwischen auch Pendelwagen verkehrten, die am Ring endeten, zu einer zu hohen Belastung der [[w:Wiener Ringstraße|Ringstraße]]. Da überdies auch unter bestimmten Voraussetzungen eine Fahrt mit Umsteigen teurer sein konnte, als mit dem direkten Wagen, änderte die Gemeinde Wien das Tarifsystem und reduzierte zur Entlastung der Ringstraße die Zahl der Durchgangslinien auf ein vernünftiges Maß und bot derartige Verbindungen nur noch in einigen Relationen an. Das führte zwar zu etlichen erbosten Leserbriefen in der damaligen Tagespresse, wurde aber dennoch beibehalten. | ||
Ferner wurden von der WStB ab [[1903]] die bei der BBG in ihren Fahrplänen noch wahllos aufgezählten Linien erstmals in die auch heute im wesentlichen noch gültigen drei Gruppen eingeteilt: Durchgangslinien, Rundlinien und Pendellinien, heute Radiallinien genannt. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass man sich bei manchen Linien schon damals nicht ganz sicher war, welcher der drei Gruppen sie angehören sollten. Das ging beispielsweise sogar so weit, die späteren Linien C<small>A</small> und C<small>T</small> zunächst als Rundlinien, dann als Pendellinien und zu guter Letzt als Durchgangslinien einzuordnen. Dieses System entsprach schon sehr weitgehend der bei der Einführung der neuen Liniensignale gültigen Linienführung; die noch bestehenden Abweichungen wurden in der folgenden Zeit durch Anpassung an die Fahrgastströme egalisiert. Diese Änderungen waren im wesentlichen bis 1904/05 abgeschlossen, also schon erhebliche Zeit vor dem Gemeinderatsbeschluss zur Einführung einer neuen Linienkennzeichnung. Auch die Verwendung der Brustwandtafeln ([[1901]]/[[1902]]) sowie der innen angebrachten Fahrtrichtungstafeln (Februar [[1904]]) wurden bereits vorab auf einigen Linien erprobt. | Ferner wurden von der [[w:Wiener Linien|WStB]] ab [[1903]] die bei der BBG in ihren Fahrplänen noch wahllos aufgezählten Linien erstmals in die auch heute im wesentlichen noch gültigen drei Gruppen eingeteilt: Durchgangslinien, Rundlinien und Pendellinien, heute Radiallinien genannt. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass man sich bei manchen Linien schon damals nicht ganz sicher war, welcher der drei Gruppen sie angehören sollten. Das ging beispielsweise sogar so weit, die späteren Linien C<small>A</small> und C<small>T</small> zunächst als Rundlinien, dann als Pendellinien und zu guter Letzt als Durchgangslinien einzuordnen. Dieses System entsprach schon sehr weitgehend der bei der Einführung der neuen Liniensignale gültigen Linienführung; die noch bestehenden Abweichungen wurden in der folgenden Zeit durch Anpassung an die Fahrgastströme egalisiert. Diese Änderungen waren im wesentlichen bis 1904/05 abgeschlossen, also schon erhebliche Zeit vor dem Gemeinderatsbeschluss zur Einführung einer neuen Linienkennzeichnung. Auch die Verwendung der Brustwandtafeln ([[1901]]/[[1902]]) sowie der innen angebrachten Fahrtrichtungstafeln (Februar [[1904]]) wurden bereits vorab auf einigen Linien erprobt. | ||
<gallery> | <gallery> |